28. März 2012
Pressemitteilungen Archiv

VdK: Demenzkranke fallen weiter durchs Raster

VdK-Präsidentin Mascher: „Wir brauchen endlich ein neues System der Pflegestufen“

Als enttäuschend bezeichnet die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, den vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf zur Neuausrichtung der Pflegeversicherung. „Die darin enthaltenen Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um Pflegebedürftige und deren Angehörige nachhaltig zu unterstützen“, so die VdK-Präsidentin.

Vor allem würde sich an der grundlegenden Benachteiligung von vielen Demenzkranken, die nach der jetzigen Rechtslage oft genug gar nicht als pflegebedürftig gelten, durch die erst für 2013 vorgesehene geringe Anhebung der Leistungen kaum etwas ändern. „Demenzkranke fallen bei der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst weiterhin durchs Raster. Die schnelle Umsetzung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs ist der einzige Weg, um die Ungleichbehandlung von Demenzkranken im System der Pflegeversicherung zu beenden“, sagte Mascher.

Bereits seit 2009, so die VdK-Präsidentin, läge ein neuer fünfstufiger Pflegebedürftigkeitsbegriff vor, der auch dem tatsächlichen Betreuungs- und Pflegebedarf von Demenzkranken Rechnung trägt. „Ungenutzt sind bereits 3 Jahre verstrichen. Wir brauchen endlich dieses neue System der Pflegestufen, damit neben körperlichen auch seelisch-geistige Beeinträchtigungen berücksichtigt werden und dadurch den Demenzkranken den Zugang zu Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung haben“, betonte Mascher weiter.

Als „halbherzig“ bezeichnete Mascher zudem den Plan, dass das Pflegegeld bei Inanspruchnahme von Kurzzeit- oder Verhinderungspflege nicht mehr ganz, sondern nur noch um die Hälfte gekürzt werden soll. „Das wird pflegende Angehörige aus finanziellen Gründen weiterhin davon abhalten, Entlastungsangebote anzunehmen“, so die VdK-Präsidentin. „Die Förderung von Entlastungsangeboten müsste viel deutlicher ausfallen, denn Auszeiten sind für pflegende Angehörige essentiell“.

Der VdK besteht zudem auch weiterhin auf einer besseren rentenrechtlichen Absicherung von Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen. „Wer sich als Berufstätiger entscheidet, einen Angehörigen zu pflegen, sollte keine Angst haben, später deshalb in Altersarmut zu geraten“, so Mascher.

Die zur Finanzierung der Pflege geplante freiwillige zusätzliche private Pflegeversicherung lehnt der VdK ab. „Sie benachteiligt insbesondere Ältere und Menschen mit Behinderung, die kaum Geld übrig haben, um privat vorzusorgen“, so Mascher. Stattdessen fordert der VdK einen Solidarausgleich zwischen privater und gesetzlicher Pflegeversicherung. Die jährlichen Milliardenüberschüsse in der privaten Pflegeversicherung könnten zur Finanzierung von Leistungen für Demenzkranke verwendet werden.

Michael Pausder

Schlagworte Demenz | Pflegeversicherung | Pflegebeürftige | Demenzkranke | Kurzzeitpflege | Verhinderungspflege | pflegenede Angehörige

VdK-Kampagne #Nächstenpflege

Kampagnenbild: Nächstenpflege braucht Kraft und Unterstützung.

Die häusliche Pflege ist am Limit. Ein Drittel der pflegenden Angehörigen ist überfordert. Wir kämpfen für bessere Bedingungen für die Pflege zuhause. Machen Sie mit! Alle Infos zur großen VdK-Pflegekampagne unter:
www.vdk-naechstenpflege.de.

Pressekontakt

Ansprechpartner für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des VdK Bayern:


Pressearchiv

Ältere Pressemeldungen des VdK Bayern:


Pressemitteilungen des VdK Deutschland

Pressemitteilungen des VdK Deutschland:
www.vdk.de/de889

Presse-Newsletter des VdK Bayern

Man sieht eine Grafik mit blauem Hintergrund und der Aufschrift: Presse-Newsletter. Links im Bild ist ein Umschlag-Logo, auf welchem das VdK Logo abgebildet ist.
© VdK Bayern

Unser Service für Journalisten: Melden Sie sich zu unserem Presse-Newsletter an und verpassen Sie keine Meldung mehr rund um den Sozialverband VdK Bayern. Hier geht's zur Anmeldung:

Presse
Man sieht eine Grafik mit blauem Hintergrund und der Aufschrift: Presse-Newsletter. Links im Bild ist ein Umschlag-Logo, auf welchem das VdK Logo abgebildet ist.
Bleiben Sie stets auf dem Laufenden: Unsere Abteilung "Presse, PR, neue Medien" versorgt Journalistinnen und Journalisten mit aktuellen Pressemeldungen und Statements des Sozialverbands VdK Bayern.
VdK-Zeitung
Eine Frau und ein Mann lesen die VdK-Zeitung
Mit einer Druckauflage von 690.000 Exemplaren zählt die VdK-Zeitung zu den auflagenstärksten Printmedien in ganz Bayern. Alle VdK-Mitglieder bekommen sie zehnmal pro Jahr kostenlos per Post zugestellt.
VdK-TV
Die Videoprogramme des Sozialverbands VdK bieten spannende Interviews, aktuelle Reportagen und anschauliche Berichte. Sie sind über das Video-Portal VdK-TV jederzeit im Internet abrufbar.
Presse
Man sieht eine Grafik mit blauem Hintergrund und der Aufschrift: Newsletter. Links im Bild ist ein Umschlag-Logo, auf welchem das VdK Logo abgebildet ist.
Wir bieten Ihnen zwei Newsletter an, die Sie kostenfrei abonnieren können: unseren Presse-Newsletter mit den aktuellen Pressemitteilungen des VdK Bayern und den monatlichen Newsletter.
Tipps und Termine
Symbolfoto: Ausgeschnittene Papiermännchen bilden einen Kreis
In unserer Rubrik "Tipps und Termine" stellen wir Ihnen aktuelle Neuigkeiten aus dem Verbandsleben, Aktionen, Veranstaltungen sowie Links zu interessanten Beiträgen vor.

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.