Auf dem Foto sieht man eine Frau, die sitzt. Jemand legt ihr die Hände auf die Schultern. Auf der Grafik steht: VdK-Pflegestudie. Pflege zu Hause - zwischen Wunsch und Wirklichkeit. In der rechten unteren Ecke ist das VdK-Bayern-Logo zu sehen.
© VdK Bayern

VdK-Pflegestudie

Pressemitteilung

VdK-Studie belegt Überforderung und Überlastung pflegender Angehöriger in Bayern

Deutlich mehr Unterstützung für die häusliche Pflege ist eine der zentralen VdK-Forderungen im Vorfeld der Landtagswahl. VdK-Landesvorsitzende Verena Bentele sagt: „Familien dürfen bei der Nächstenpflege nicht länger alleingelassen werden. Der VdK fordert Konzepte für weniger Bürokratie und mehr Angebote für die häusliche Pflege in Bayern.“

Die Pflege eines Angehörigen geht auf Kosten der Gesundheit. Das belegt eine große VdK-Pflegestudie, für die in Bayern 14.000 Menschen befragt wurden. Mehr als die Hälfte der Befragten fühlen sich neben der Pflege durch zusätzliche Schwierigkeiten belastet oder leiden selbst an körperlichen Beschwerden. Etwa 60 Prozent geben an, ihre eigene Gesundheit wegen der Pflegesituation zu vernachlässigen. „Das Dilemma für pflegende Angehörige ist, dass sie nicht einfach aus der Pflege aussteigen können. Sie opfern sich buchstäblich auf, um ihre Liebsten zu versorgen. Doch diese Ressource ist nicht unendlich“, warnt VdK-Landesvorsitzende Verena Bentele.

Der berechtigte Wunsch der pflegenden Angehörigen nach Unterstützung in Bayern ist groß, bleibt aber leider häufig unerfüllt. 84 Prozent der Befragten in Bayern können den Entlastungsbetrag von monatlich 125 Euro nicht nutzen, obwohl er ihnen zusteht. Das sind vier Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Die Gründe liegen für Bentele auf der Hand: „Die Hürden beim Entlastungsbetrag sind in Bayern im Ländervergleich besonders hoch. Kaum eine Privatperson will sich dem in Bayern geforderten Prozedere unterziehen, um einfache hauswirtschaftliche Leistungen wie Putzen, Wäsche bügeln oder Einkäufe erledigen anbieten und abrechnen zu dürfen. So bleibt das Geld einfach bei der Pflegeversicherung liegen und den Familien wird die ihnen zustehende Entlastung vorenthalten.“ Der VdK Bayern fordert weniger Bürokratie, mehr Angebote und eine bessere Beratung vor Ort. „Pflege ist Daseinsvorsorge. Da ist der Staat in der Pflicht. Doch noch immer fehlen in vielen Landkreisen Pflegestützpunkte. Hier vermissen wir in vielen Regionen das Engagement der politisch Verantwortlichen. Tages- und Kurzzeitpflegeplätze müssen von der Staatsregierung und den Kommunen viel stärker mitfinanziert werden.“

Schätzungen zufolge pflegen über 936.000 Menschen in Bayern ihre Angehörigen. Mehr als drei Viertel der im Rahmen der VdK-Pflegestudie Befragten in Bayern sehen es als selbstverständlich an, die Pflege eines geliebten Menschen zu übernehmen. Die Angehörigen pflegen dann oft für eine lange Zeit. Die meisten der befragten pflegenden Angehörigen in Bayern, rund 58 Prozent, pflegen ihre Nächsten bereits seit mehr als drei Jahren, sieben Prozent sogar schon seit mehr als 20 Jahren.

Die Stichprobe der von der Hochschule Osnabrück durchgeführten bundesweiten VdK-Pflegestudie umfasst über 14.000 Teilnehmende aus Bayern. Daraus entstanden sind drei Regionalauswertungen sowie ein Abschlussbericht für Bayern. Dieses Material sowie eine Kurzzusammenfassung stehen allen Interessierten zum Download zur Verfügung.

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Auf dem Foto sieht man eine Frau, die sitzt. Jemand legt ihr die Hände auf die Schultern. Auf der Grafik steht: VdK-Pflegestudie. Pflege zu Hause - zwischen Wunsch und Wirklichkeit. In der rechten unteren Ecke ist das VdK-Bayern-Logo zu sehen.
Da die Datenbasis zur häuslichen Pflege in Deutschland bestenfalls als lückenhaft bezeichnet werden kann, hat der Sozialverband VdK 2020 eine Pflegestudie bei der Hochschule Osnabrück in Auftrag gegeben, um eine umfangreichere Datenbasis zu Fragen der häuslichen Pflege zu schaffen. | weiter
18.07.2023

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