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Über 84 Prozent der Angehörigen und über 90 Prozent der Pflegebedürftigen geben an, dass sie sich mehr Unterstützung durch eine Verhinderungs- oder Ersatzpflege wünschen. 79 Prozent der Angehörigen und knapp 64 Prozent der Pflegebedürftigen wünschen sich mehr Unterstützung durch Kurzzeitpflege. Bei den Angehörigen ist der Wunsch nach mehr Unterstützung insgesamt ein klein wenig ausgeprägter als bei den pflegebedürftigen Menschen. Dies kann als ein weiterer Hinweis auf die hohe Belastung angesehen werden, der sich Angehörige durch die Pflege ausgesetzt sehen.
Bei den Angehörigen in Bayern ist die mögliche Zuzahlung der Hauptgrund, warum keine weitere Unterstützung in Anspruch genommen wird. Bei allen Formen der Unterstützung gibt mehr als die Hälfte an, sie würden gerne mehr Unterstützung haben, müssten aber selbst zu viel dazu bezahlen. Begrenzt wird die Inanspruchnahme von Leistungen auch durch das Angebot. Gerade bei der Kurzzeitpflege (64 Prozent) und der Tages- und Nachtpflege (50 Prozent) gibt es nicht genug freie Kapazitäten. Ein weiterer wichtiger Punkt: Um die 30 Prozent derjenigen, die mehr Verhinderungs- und Kurzzeitpflege wünschen, geben an, dass sie von dem Antragsverfahren und der Dauer des Prozederes abgeschreckt sind. Aus diesem Grund werden Leistungen oft gar nicht beantragt. Auch sind die Strukturen, wer für was zuständig ist, nicht klar und viel zu kompliziert.
Insgesamt gaben 9 Prozent aller Angehörigen an überhaupt keine der genannten Unterstützungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Sie wurden nach den Gründen dafür gefragt. Hauptsächlich wurde angegeben, dass die Unterstützungsleistungen nicht bekannt sind und die Befragten nicht wissen, welche sie in Anspruch nehmen können. Das spricht nicht gerade für eine ausreichende qualifizierte Pflegeberatung in Bayern.
Pflege- und Entlastungsleistungen gibt es nicht zum Nulltarif. Da oft Aufzahlungen notwendig werden, verzichten viele darauf. Die Pflegeinfrastruktur ist mangelhaft, häufig findet sich kein Angebot vor Ort und dadurch verfällt der Anspruch. Wegen bürokratischer Hürden verzichten ebenfalls viele Menschen auf Leistungen. Ohne Pflegeberatung bleibt für sie der Weg zu Entlastungen oft versperrt. Sehr deutlich ist, dass die Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen höher ist, wenn eine Beratung in Anspruch genommen wurde. Wird beraten, steigt die Nutzung von Pflegeleistungen um ein Vielfaches, etwa bei der Tagespflege und beim Entlastungsbetrag von 18 auf 82 Prozent (siehe Abb.2).
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