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Die Nöte von pflegenden Angehörigen bleiben meist im Verborgenen. Der Sozialverband VdK hat Betroffenen nun eine Stimme gegeben: Im Rahmen der VdK-Kampagne „Nächstenpflege“ wurden Forderungen von Betroffenen auf Schilder gedruckt und damit bayernweit „stille Demonstrationen“ veranstaltet. Auch im Passauer Klostergarten stand ein beeindruckender Schilderwald.
Pflegende Angehörige haben keine Zeit auf die Straße zu gehen. Dieser Grundgedanke steckt hinter den „stillen Demos“ der VdK-Kampagne „Nächstenpflege“, die auch in Passau Station gemacht haben. Für die Protestaktion hatte der VdK deutschlandweit Hilferufe von Betroffenen eingesammelt. Etwa diesen: „Gebt uns endlich, was uns zusteht: Anerkennung und finanzielle Mittel für eine gute Pflege.“ – Das war nur eines von 200 aufgedruckten Zitaten, die im Klostergarten aufgestellt waren. Eine andere Botschaft bringt auf den Punkt, dass pflegende Angehörige zum Teil einen 24-Stunden-Job leisten: „Wie soll ich arbeiten, wenn ich Vollzeit pflegen muss?“
Immer wieder verweilten Passantinnen und Passanten vor einzelnen Tafeln und machten Handyfotos. So wurde eine junge Frau auf den Schilderwald aufmerksam. Am VdK-Infostand ließ sie sich von VdK-Kreisvorsitzendem Josef Fürst über die Kampagne informieren. Dann erzählte sie, dass sie beruflich von der Gastronomiebranche in die Altenpflege wechseln will. Für ihren Wunsch hatte Fürst großen Respekt und gab ihr Tipps, an wen sie sich wenden kann.
Die ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer des VdK-Kreisverbands Passau, die im Klostergarten für Ratsuchende zur Verfügung standen, waren ebenso wie Spaziergängerinnen und Spaziergänger von den leisen Botschaften berührt. „Die Tafeln sprechen so viel Wahrheit aus“, sagte etwa die Vertreterin der Frauen des Bezirks Niederbayern und des Kreisverbands Straubing-Bogen, Brigitte Heitzer. Sie kennt die Sorgen von pflegenden Angehörigen vor Ort. Sie engagiert sich als Vorsitzende des 600 Mitglieder zählenden Ortsverbands VG Rain. „Viele von ihnen haben jemanden in der Familie, der pflegebedürftig ist“, erzählt sie. „Was die Angehörigen leisten, ist unbezahlbar für die Gesellschaft. Sie verdienen mehr Anerkennung“, so Heitzer.
Vor allem braucht es dringend Entlastung für pflegende Angehörige. Beispiel Tagespflege: Auf einem Schild war zu lesen: „Mehr Tagespflegeplätze! Unser Opa braucht einen Platz. Oma kann nicht mehr.“ Auf diesen Punkt ging Passaus Dritter Bürgermeister Armin Dickl ein, der die stille Demo des VdK im Klostergarten besuchte und begrüßte. „Wir haben aktuell in Passau keinen einzigen Kurzzeitpflegeplatz“, bedauerte er. Dabei gäbe es genug Betten, doch den Heimen fehle schlicht das Personal.
„Die Politik hat die Nöte der häuslichen Pflege erkannt“, betonte Dickl. Er setzt sich derzeit dafür ein, dass in Passau ein Pflegestützpunkt entsteht. Die Beratungsstelle stehe schon in den Startlöchern. „Wir warten nur noch auf die Zustimmung der Regierung von Niederbayern“, so Dickl. Auch ein Fernsehteam von Niederbayern TV und ein Vertreter der Passauer Neuen Presse waren da, um über die VdK-Aktion zu berichten.
Elisabeth Antritter
Schlagworte Stille Demo | Demo ohne Menschen | Niederbayern | Aktion | #naechstenpflege | Schilderwald
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