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Die Corona-Pandemie hat Bund und Land, ja die meisten Länder der Erde fest im Griff. Seit März ist in Deutschland nichts mehr so, wie es die Nachkriegsgenerationen gewohnt sind. Um die Verbreitung des Virus und die galoppierenden Erkrankungszahlen in den Griff zu kriegen, um Menschenleben zu schützen und um auch unser Gesundheitswesen vor dem Kollaps zu bewahren, ist in den letzten Wochen vieles veranlasst worden.
In nie gekannter Form wird wegen der Kontaktbeschränkungen, Verhaltensregeln und Geschäftsschließungen in unser Leben eingegriffen. Das ist schmerzlich, vor allem wenn man an die vielen Älteren und chronisch Kranken denkt, die auch zum eigenen Schutz das Haus gar nicht mehr verlassen können, weil sie besonders gefährdet sind, an schweren Verläufen von Covid-19 zu erkranken und zu sterben. Oder denken Sie an die pflegebedürftigen Menschen, die jetzt nicht mehr zur Tagespflege können oder die als Heimbewohner keinen Besuch mehr empfangen dürfen.
Es freut mich, dass es – trotz der zuvor oft verspürten Kälte in Deutschland – mittlerweile viele ermutigende Initiativen von Bürgern und VdK-Mitgliedern gibt, um zu helfen. Selbst Unternehmen im Lande packen mit an, um Gegenstände zu produzieren, die Mangelware sind – von Desinfektionsmitteln über Masken bis hin zu medizinischen Geräten. Wenn auch Sie helfen wollen, so können Sie beispielsweise dieses Formular ausfüllen und so ganz leicht Ihre Unterstützung anbieten – ganz im Sinne der VdK-Leitlinie „Im Mittelpunkt der Mensch!“.
Auch die Politik ist stark gefordert und hat in nie gekannter Geschlossenheit und Eile Regelungen verabschiedet, um konkret betroffenen Bürgern (Stichwort: Mieterschutz), Wirtschaftsunternehmen (Stichwort: Kurzarbeitergeld) und Krankenhäusern entgegenzukommen. Aber gerade beim letzten Punkt müssen wir unsere mahnende Stimme erheben, damit die soziale Balance gewahrt wird. Und die fehlt bei den Plänen des Gesetzgebers, die Covid-19-bedingten finanziellen Belastungen der Krankenhäuser – aufgrund des notwendigen Ausbaus der Intensivplätze – primär den gesetzlich Versicherten aufzubürden.
Kliniken finanziell zu entlasten ist völlig richtig. Es kann aber nicht sein, dass die Privatversicherten wieder außen vor bleiben. Die vorgesehene Finanzierung der Intensivplätze alleine über den Gesundheitsfonds ist falsch und unsolidarisch! Denn dieser Fonds würde beim Ausbau der Kapazitäten mit bis zu 1,5 Milliarden Euro belastet. Die gesetzlich Krankenversicherten würden hier doppelt herangezogen. Schließlich sind sie beim Gesundheitsfonds und auch als Steuerzahler beteiligt. Daher rufen wir den Gesetzgeber eindringlich dazu auf, einerseits eine solidarische Beteiligung der Privatversicherten gesetzlich festzuschreiben und andererseits auch via Bund, Länder und Kommunen die Beihilfeberechtigten zu beteiligen. Es gibt also auch in sozialpolitischer Hinsicht weiterhin viel für den Sozialverband VdK zu tun.
Bleiben Sie gesund und verlieren Sie die Hoffnung nicht!
Ihr Roland Sing, Landesvorsitzender
Schlagworte Corona-Pandemie | Covid-19 | Solidarität | Doppelbelastung gesetzlich Versicherter
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