22. November 2018
    VdK-Themen

    Roland Sing: „Von Unabhängigkeit kann keine Rede sein!“

    Sozialverband VdK kritisiert Entwicklungen bei UPD

    Stuttgarter VdK Patienten- und Wohnberatung sehr gute Alternative

    „Wir wollen die Patientensouveränität stärken! Wir wollen die Patienten umfassend und unabhängig von Kassen-, Ärzte-, Klinik- und Pharmaseite informieren! Ratsuchende sollen in die Lage versetzt werden, sich im Gesundheitsdschungel zurechtzufinden. Sie sollen nicht mehr Objekt im Gesundheitsbetrieb sein, sondern Subjekt, spricht gut informierter Teil desselben.“
    So war die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) im Jahr 2006 angetreten und hatte bis Ende 2015 unzählige Patienten und deren Angehörige über Krankheiten und Therapien informiert. Auch die Leistungswege im unübersichtlichen Gesundheitswesen wurden aufgezeigt und Informationen über Selbsthilfegruppen und Patientenschutzorganisationen zur Verfügung gestellt. Zu den Trägern von Patientenberatungsstellen im Rahmen der UPD gehörte von 2006 bis 2015 auch der VdK-Landesverband mit seiner für ratsuchende Menschen aus Baden-Württemberg zuständigen Beratungsstelle in Stuttgart. Diese Beratungsstelle in der Gaisburgstraße 27 gibt es nach wie vor. Aber seit Januar 2016 arbeitet sie in VdK-Regie! Und dies aus gutem Grund!

    Keine Unabhängigkeit mehr

    Ab 2016 war die Sanvartis GmbH, ein auf Gesundheitsthemen spezialisiertes Callcenter mit Sitz in Duisburg, für die UPD zuständig. Horrende Beträge mussten allein für die Softwarenutzung seitens der UPD an Sanvartis gezahlt werden. Von 1,8 Millionen Euro ist hier die Rede. Jedenfalls war für gemeinnützige Non-Profit-Organisationen wie den Sozialverband VdK oder auch die Verbraucherzentralen, die ebenfalls unabhängige Patientenberatung geleistet haben, seit 2016 kein Platz mehr. Seitdem kann bei der UPD von „unabhängiger“ Patientenberatung nicht mehr die Rede sein. Denn, wie kann ich als Patient eine verlässliche Auskunft bekommen, ob mir meine Krankenkasse die Kostenübernahme für eine Therapie oder ein Medikament verweigern darf oder ob mir mein Arzt eine medizinische Leistung als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) in Rechnung stellen darf, wenn die Patientenberatungsstellen der neuorganisierten UPD mit Kassen und Medizinbetrieb verbandelt sind.

    Pharmaabhängigkeit und fehlende Transparenz

    Doch es kommt noch schlimmer! Seit dem Spätsommer mehren sich die Berichte, wonach die UPD still und heimlich von dem Pharmadienstleister Careforce übernommen wurde. Von Transparenz keine Spur bei einer Beratungsstelle, die einst für die Bürger und im Dienste der Patientensouveränität geschaffen worden war. Der Sozialverband VdK monierte denn auch umgehend diese fehlende Transparenz und die Nähe der neuen Eigner zur Pharmaindustrie und rief die Bundesregierung dazu auf zu intervenieren. Ebenso wandte sich der VdK-Landesverband an den Landesgesundsheitsminister Manne Lucha und weitere maßgebliche Politiker.

    Gute Alternative
    VdK-Beratungsstelle

    Angesichts dieser im Jahr 2016 begonnenen Fehlentwicklung kann die Antwort des VdK Baden-Württemberg nur lauten: Menschen mit Fragen zu Krankheitsbildern, zu Therapien, zur Leistungspflicht von Ärzten und Kassen, zum Versichertenstatus und vielem mehr sollen sich an die VdK-eigene Patientenberatungsstelle wenden, die zwischenzeitlich ihr Leistungsspektrum noch um die Wohnberatung erweitert hat. Dort stehen mit Greta Schuler, Monika Müller und Zeljka Pintaric seit Jahren erfahrene Gesundheitsexpertinnen für die kostenlose sowie pharma-, kassen- und ärzteunabhängige Beratung zur Verfügung. Außerdem leisten sie wertvolle Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Patientensouveränität, sind auch auf Messen, Veranstaltungen und in den Medien präsent, zudem in allen Baden-Württemberg-VdK-Zeitungen mit dem „Beratungsfall des Monats“ vertreten. Das Team der drei Beraterinnen ergänzt Gesa Lockau, die gute Seele im Sekretariat.

    Roland Sing, Vorsitzender des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg

    Kontakt: VdK Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg, Gaisburgstraße 27, 70182 Stuttgart, Telefon (07 11) 2 48 33 95, Fax (07 11) 2 48 44 10, E-Mail patienten-wohnberatung-bw@vdk.de , Internet www.vdk.de/patienten-wohnberatung-bw

    ARD berichtet in Plusminus über die Sanvartis / Carforce-UPD...

    Hier geht es zum Beitrag

    VdK BaWü

    VdK-Themen
    Rentnerin
    Mehr als 20,5 Millionen Menschen in Deutschland leben in Rente. Wir beraten unsere Mitglieder kompetent im Rentenrecht, zum Beispiel zur Alters- oder Erwerbsminderungsrente. Hier geben wir Ihnen hilfreiche Tipps sowie Informationen rund um die Themen Rente und Leben im Alter.
    VdK-Themen
    Junger Mann im Rollstuhl
    Teilhabe ist ein Menschenrecht, deswegen setzen wir uns für das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ein. In allen Fragen des Schwerbehindertenrechts, zu Behinderung und Teilhabe stehen wir unseren Mitgliedern zur Seite.

    VdK-Themen
    Frau hält einen Notizblock mit der Aufschrift "Chancengleichheit für alle!"
    Wir wollen gerechte Lebensverhältnisse für alle: Leider sind von Armut und sozialer Ausgrenzung besonders Kinder, Ältere, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose betroffen. Deswegen setzen wir uns für alle sozial benachteiligten Menschen ein.
    VdK-Themen
    Die individuellen Bedürfnisse von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen müssen gesichert werden! Deswegen setzen wir uns für eine menschenwürdige Pflege ein. Außerdem machen wir uns für die pflegenden Angehörigen stark.

    Datenschutzeinstellungen

    Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

    • Notwendig
    • Externe Medien
    Erweitert

    Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.