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Umfragen zeigen es immer wieder: Ältere Menschen, auch Hochbetagte, wollen ihren Lebensabend möglichst zuhause verbringen. Gleichwohl kann es Gründe für den Umzug in Seniorenresidenz oder Pflegeheim geben. So verbringt denn auch rund ein Drittel der pflegebedürftigen Menschen die letzten Lebensjahre in einem Heim.
Um diesen Aufenthalt für die Betroffenen so angenehm wie möglich zu gestalten, bedarf es bereits der Vorbereitung. Wichtig ist, sich dem Thema „Umzug in Seniorenresidenz oder Pflegeheim“ nicht von vornherein zu verweigern nach dem Motto: „In eine Einrichtung gehe ich nicht. Damit muss ich mich auch nicht befassen.“ Denn die Praxis zeigt es immer wieder: Durch Verlust des Partners und insbesondere durch (Schwer-)Pflegebedürftigkeit kann schnell eine Situation entstehen, die den Verbleib in den eigenen vier Wänden unmöglich macht. Die Wohnung kann wenig seniorengerecht und viel zu groß sein, die Wege zum Einkaufen, zum Arzt oder zu Betreuungsangeboten können ohne Partner oder ohne Auto zu lang sein. Auch kann die Infrastruktur im Stadtteil für ältere Menschen ungünstig sein. Ein Umzug in eine Seniorenresidenz oder in Betreutes Wohnen könnte da eine Alternative sein.
Bei Pflegebedürftigkeit kann der Verbleib in der Wohnung beispielsweise daran scheitern, dass aufgrund der Schwere der Pflegebedürftigkeit keine geeigneten Pflegepersonen zur Verfügung stehen oder die Wohnung nicht pflegegerecht ist. Da Pflegebedürftigkeit oft von heute auf morgen passiert, fehlt in der Regel die Zeit für die gewissenhafte Heimauswahl. Der Umzug geschieht dann oftmals überstürzt, mit der Folge, dass die Betroffenen eventuell in ein Heim kommen, das so gar nicht zu ihren Bedürfnissen passt. Das auf die Schnelle gewählte Heim lässt vielleicht in puncto Pflegequalität zu wünschen übrig. Auch kann es sein, dass der unzureichend geplante Umzug in eine Seniorenresidenz zur Folge hat, dass man in eine unpassende Einrichtung kommt.
Daher rät der Sozialverband VdK älteren Menschen, in noch „gesunden Zeiten“ eine Prioritätenliste zu erstellen. Kriterien können beispielsweise sein der Standort der Einrichtungen, ob im Ortskern oder lieber außerhalb im Grünen, ob eigene Möbel mitgebracht werden können, ob es Angebote der aktivierenden Pflege gibt, ob Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige bestehen, ob geliebte Haustiere mitgebracht werden können und vieles mehr. Bei Seniorenresidenzen könnten zudem Freizeitmöglichkeiten, Begleitservices zum Einkaufen oder zum Arzt eine Rolle spielen und die Möglichkeit, mit zunehmender Pflegebedürftigkeit auch in der Residenz Pflegeleistungen zu bekommen, um nicht erneut umziehen zu müssen.
Durch Recherche im Internet oder in örtlichen Senioren- oder Pflegeratgebern kann man an Adressen von Einrichtungen in der Nähe des (gewünschten) Wohnorts gelangen. Außerdem sollte man den „Pflegestützpunkt“ in der Nähe kontaktieren, um von dort unabhängige Informationen über Angebote zu erhalten. Auch der Kontakt zum Stadtseniorenrat kann sinnvoll sein. Und wir raten dringend Betroffenen und Angehörigen, Einrichtungen persönlich vorab zu besuchen, Personal, Bewohner sowie den Heimbeirat zu befragen und auch Augen, Ohren und Nase offen zu halten! Auch eine gewisse Skepsis gegenüber den oft beschönigenden „Pflegenoten“ kann angebracht sein. Machen die Menschen einen zufriedenen Eindruck? Ist die Atmosphäre freundlich? Sind die Einrichtungen insgesamt barrierefrei? Oder sind die Menschen eher gestresst, die Gebäude unübersichtlich und wenig einladend? Und riecht es etwa nach Urin? Das kann ein Hinweis auf selten gewechselte Windeln sein.
Übrigens: An den Sozialverband VdK können sich pflegebedürftige Menschen wenden, wenn es Streit um die Pflege-Einstufung gibt. Die hauptamtlichen VdK-Sozialrechtsreferenten können die Rat suchenden Mitglieder juristisch bei Streitfällen mit den Pflegekassen vertreten. Hier auf unseren Seiten gibt es weitere Informationen rund ums Thema Pflege, aber auch zu anderen bedeutenden Themen wie Rente, Grundsicherung im Alter, Gesundheit oder auch Schwerbehinderung. Außerdem kann der VdK gerade den älteren Menschen in seinen gut 1200 Ortsverbänden viel geselliges Miteinander bei Veranstaltungen und auf Ausflügen bieten. Informieren Sie sich und nutzen Sie unsere Angebote!
Roland Sing, VdK-Vizepräsident und Landesverbandsvorsitzender von Baden-Württemberg
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