VdK-Themen

    Kreisverband Göppingen dankt Walter Hertle

    Seit über 50 Jahren aktive Behindertenarbeit

    Pionier in Sachen Barrierefreiheit und im Sport

    Seit mehr als fünf Jahrzehnten engagiert sich Walter Hertle im Raum Göppingen in vielfältiger Weise für die Belange von Menschen mit Behinderung. Beim Jahresabschluss des Kreisverbands Göppingen in Ebersbach an der Fils nahm die Vorsitzende Martina Heer die Gelegenheit wahr, dem VdK-Mitglied für seinen großen Einsatz zu danken. Hertle, der seit 56 Jahren wegen einer Kinderlähmung im Rollstuhl sitzt, hat sich seit dieser Zeit unter anderem für den Behindertensport und für mehr Barrierefreiheit eingesetzt. Er kann auch seit dieser Zeit auf eine aktive VdK-Mitgliedschaft zurückblicken, war vor 50 Jahren Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft Rollstuhlfahrer und vor 35 Jahren Mitbegründer des Kreisbehindertenrings in Göppingen. Den Sozialverband VdK vertritt Walter Hertle als Beratendes Mitglied seit 1986 im Sozialausschuss des Kreistags. „Und er ist inzwischen, nach 30 Jahren, das älteste Ausschussmitglied und ein erfahrener und geschätzter Seniorenvertreter“, betonte Kreisverbands-Frauenvertreterin Christine Dessup. Der gelernte Optikermeister habe als Geschäftsmann und Sportler stets Durchhaltevermögen und Ausdauer bewiesen, beruflich, kommunalpolitisch und ehrenamtlich, hob Dessup hervor und verwies auf Walter Hertles Tätigkeit als Mitglied des Gemeinderats, die der mittlerweile 82-Jährige seit 1984 und nach wie vor ausübt. Nach langer Führungsarbeit als Vorstand des VdK Ebersbach fungiert Hertle seit März 2012 als stellvertretender Vorsitzender. Und er schaut persönlich beim allmonatlichen Kaffeetreff seines Ortsverbands vorbei und steht dort den Mitgliedern und Ratsuchenden für Fragen zur Verfügung. Von seiner Arbeit im Sozialausschuss konnte Hertle unlängst seinen VdK-Vorstandsmitgliedern berichten – unter anderem vom Kreispflegeplan, vom Teilhabeplan für behinderte Menschen, vom Wegweiser für Senioren, von der Bestellung eines hauptamtlichen Behindertenbeauftragten und von dem 2015 erstmalig verliehenen Inklusionspreis im Kreis Göppingen.

    Schon 1968 bei Paralympics
    Auch in sportlicher Hinsicht hat Walter Hertle schon viele Ausrufezeichen setzen und viel Ausdauer und Durchhaltevermögen trotz eigener schwerer Behinderung beweisen können: So beteiligte er sich bereits 1968 in Israel an den Paralympics, war Teil der deutschen Mannschaft. „Damals durften nur ‚Rollis‘ teilnehmen. Sein Wettbewerb war der Fünfkampf mit 100 Meter, Kugelstoßen, Speerwurf, 50 Meter-Schwimmen und Bogenschießen“, berichtete die Kreisfrauenvertreterin Dessup der VdK-Zeitung. 1972, nach den Olympischen Spielen in München, gingen später rund 1000 Behindertensportler im „Ausweichquartier“ Heidelberg an den Start, weil das olympische Dorf in München nicht behindertengerecht gebaut worden war. Bei seinen vierten Paralympics 1980 gewann Walter Hertle im niederländischen Arnheim Gold im Fünfkampf und Silber im Kugelstoßen. Hertle, der zweifelsohne zu den Pionieren des Behindertensports zählt, war oftmals nur sehr umständlich und auf teils abenteuerlichen Wegen im Rollstuhl mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu seinen Sportanlagen und Sportveranstaltungen gelangt. Später sorgte er auch in diesem Bereich für öffentliches Aufsehen. Er organisierte gemeinsame „Rollstuhlfahrer-Bahnfahrt-Aktionen“, verriet VdK-Vorstandsfrau Christine Dessup der Redaktion. Da konnten alle betroffenen Schwerbehinderten, die Bahnverantwortlichen aber auch die anderen Reisenden sofort feststellen, wie mühsam das Reisen im Rollstuhl mit der Bahn war und vielfach noch immer ist. Auch hier war Walter Hertle seiner Zeit voraus.

    Datenschutzeinstellungen

    Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

    • Notwendig
    • Externe Medien
    Erweitert

    Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.