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Frau K. hat seit über einem Jahr Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, leidet unter Müdigkeit, Erschöpfung und auch Schlafstörungen. Sie weiß nun, dass sie unter Fibromyalgie leidet und wendet sich ziemlich ratlos an die VdK Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg. Denn, Frau K. ist sehr unsicher, wie sie mit der Erkrankung leben kann. „Ich bin bei der Arbeit sehr häufig krank, was mir bereits böse Blicke meiner Kollegen beschert hat. Und auch meine Familie scheint mich mit meinen Schmerzen nicht ernst zu nehmen. Ich merke, dass Freunde, Familie und Bekannten denken, dass ich mir meine Beschwerden nur einbilde,“ äußert sich Frau K.
Offen damit umgehen
„Fibromyalgie findet als Krankheit gesellschaftlich immer noch wenig Beachtung, obwohl der Anteil der Betroffenen in Deutschland bei zirka zwei Prozent liegt,“ erklärt Monika Müller. Die VdK-Patientenberaterin kann sehr gut verstehen, dass die Erkrankung für Frau K. sehr belastend ist und dass sie in vielen Lebensbereichen beeinträchtigt ist, ihr schon einfache Tätigkeiten viel Kraft abverlangen. „Es hilft bei der Arbeit und auch im Freundes- und Familienkreis, offen mit der Erkrankung umzugehen und sie anderen zu erklären“, rät sie Frau K. „Dadurch können Sie Missverständnissen und Spekulationen vorbeugen oder sie gleich ganz aus der Welt schaffen.“ Das sei gar nicht so einfach, erwidert die ratsuchende Frau und bekennt: „Ich komme ja selbst nicht mit meiner Diagnose zurecht.“ „Lassen Sie sich Zeit und finden Sie heraus, was Ihnen guttut“, so ein weiterer Tipp von Beraterin Müller. Es sei nämlich sehr unterschiedlich, wie Menschen mit Fibromyalgie mit den Beschwerden umgingen. „Überdenken Sie, was für Sie im Alltag wirklich wichtig ist und beachten Sie Ihre Grenzen“, betont Monika Müller und erläutert: „Vielleicht benötigen Sie für bestimmte Tätigkeiten mehr Zeit, dann planen Sie das ein. Oder sie benötigen häufiger eine Pause, beispielsweise bei der Arbeit.“ Auch das könne geplant werden.
Arbeitgeber miteinbeziehen
Sie rät: „Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber darüber, wie Ihr Arbeitsalltag mit der Erkrankung gestaltet werden kann. So gewinnen Sie auch die Akzeptanz Ihrer Kollegen zurück.“ Zusätzlich könnten vielleicht, so Müller, verschiedene Methoden zur Entspannung und Stressbewältigung wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung helfen. „Lassen Sie sich von Ihrer Erkrankung nicht daran hindern, Dinge zu tun, die Ihnen wichtig sind und die Ihnen schon immer Freude bereitet haben“, hebt die VdK-Patientenberaterin gegenüber Frau K. hervor. Diese ist unsicher, wie sie all das mit ihren Schmerzen schaffen solle. Daher rät ihr Monika Müller, das mit dem behandelnden Arzt zu besprechen. Außerdem weist Müller darauf hin: „Es kann sinnvoll sein, eine sogenannte Multimodale Schmerztherapie zu beginnen.“ Dabei werden Bewegung, Entspannung und Methoden zur Schmerzbewältigung aus der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) als auch eine medikamentöse Therapie miteinander kombiniert. Eine KVT und andere psychotherapeutische Verfahren können helfen, im Alltag besser mit Schmerzen und anderen Beschwerden zurechtzukommen. „Dazu überweist Sie Ihr Hausarzt eventuell auch an einen Schmerztherapeuten“, informiert die VdK-Patientenberaterin und ergänzt: „Studien zeigen auch, dass Bewegung und leichter Sport wie Radfahren oder Walking das Wohlbefinden verbessern, den Körper stärken und Schmerzen etwas lindern können. Sie sollten zu einem wichtigen Teil der Behandlung werden.“ Frau K. will auch wissen, ob es noch etwas gibt, was sie tun könne. „Probieren Sie aus, was Ihnen guttut“, so eine weitere wichtige Information von Müller. Sie verweist auf viele Menschen, die bestimmte physikalische Therapien, insbesondere Thermalbäder, als angenehm beschreiben, oder andere erführen bei Saunagängen oder sanften Massagen Erleichterung. Nicht zuletzt könne der Austausch mit anderen Betroffenen, die die Probleme kennen, sehr hilfreich sein – etwa in einer Selbsthilfegruppe. „Dazu können wir gleich mal schauen, ob es bei Ihnen in der Nähe eine solche Selbsthilfegruppe gibt“, sagt Monika Müller. Und Frau K. betont zum Abschluss: „Danke für diese Informationen. Jetzt sehe ich, dass es möglich ist, mit dieser Krankheit zurecht zu kommen.“
Weitere Informationen zum Thema finden sich im Internet unter:
https://www.gesundheitsinformation.de/fibromyalgie.html https://www.gesundheitsinformation.de/chronische-schmerzen-verstehen.html https://www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/fibromyalgie https://www.fibromyalgie-fms.de/selbsthilfe/selbsthilfegruppen
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Schlagworte Fibromyalgie | Krankheit
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Britta Bühler
Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V.
E-Mail: b.buehler@vdk.de
Rebecca Schwarz
Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V.
Telefon: 00761 504 49-24
E-Mail: rebecca.schwarz@vdk.de
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