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Wie der Verband der Ersatzkassen (vdek) am 18. Juli verkündete, ist der von den Heimbewohnenden zu leistende Eigenanteil in Deutschland weiter stark gestiegen – ein Heimplatz ist für Pflegebedürftige in Baden-Württemberg sogar deutschlandweit am teuersten.
Trotz der Zuschüsse, die für eine Entlastung sorgen sollten und die mit der Aufenthaltsdauer steigen, liegt die Zuzahlung ab dem vierten Jahr im Heim in Baden-Württemberg bei 1.905 Euro pro Monat. Das sind 186 Euro mehr als zum 1. Juli 2022, wie aus den neuen Daten hervorgeht. In den ersten zwölf Monaten Heimaufenthalt liegt die Zuzahlung aktuell am höchsten mit durchschnittlich 2.913 Euro – ein Betrag, der doppelt so hoch ist wie die derzeitige Durchschnittsrente in Deutschland!
Leider ist hier absehbar kein Kurswechsel in Sicht, da die aktuellen Tarifentwicklungen und die seit 1. Juli 2023 umzusetzende Personalbemessung eher zu einem weiteren Kostenanstieg führen werden.
Der vdek fordert, die Länder zur Übernahme der Investitionskosten in der stationären Pflege zu verpflichten – dieser Meinung schließt sich der Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V. mit aller Deutlichkeit an: „Sozialminister Lucha stellt sich seiner Verantwortung nicht, alles zu unternehmen, damit pflegebedürftige Menschen in diesem Land vor Armut geschützt sind! Bereits 2018 haben wir im Rahmen einer landesweiten VdK-Kampagne mehr als 100.000 Unterschriften gesammelt mit der Forderung der Übernahme der Investitionskosten in Pflegeheimen durch das Land – bisher ohne Erfolg. Aktuell könnten Heimbewohner auf diese Art adhoc um durchschnittlich 457 Euro monatlich entlastet werden!“, stellt der Landesverbandsvorsitzende Hans-Josef Hotz klar und ergänzt: „Das Land verweist seit Jahren auf Reformen, die der Bund vornehmen muss, dabei sitzt es selbst auch am Hebel!“
Es ist die Aufgabe von Bund und Ländern eine leistungsfähige und bezahlbare Pflegeinfrastruktur sicherzustellen. Doch so lange sich die Politik nicht auf eine grundlegende Reform einigen kann, werden die Eigenanteile und Kassenbeiträge weiterhin ungebremst steigen und immer mehr Menschen in die soziale Bedürftigkeit abrutschen, prognostiziert der Landesverbandsvorsitzende.
„Ich kann mich nur wiederholen: Bayern allein investiert für sein Landespflegegeld jährlich über 400 Millionen Euro aus Landesmitteln!“, so Hotz. Im Landeshaushalt von Baden-Württemberg sind hingehen insgesamt nur 17,5 Millionen Euro vorgesehen. „Ein reiches Bundesland kann sich für die Pflege mehr leisten!“, betont Hotz.
Weitere Informationen
Die vollständige Datenauswertung des Verbands der Ersatzkassen (vdek) finden Sie hier.
ap
Schlagworte Investitionskosten | Pflegeheimkosten | Pflege | stationäre Pflege
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Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V.
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