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Angesichts immer weiter steigender Eigenanteile für Bewohner von Pflegeheimen erneuert der Sozialverband VdK Baden-Württemberg seinen Appell an die Verantwortlichen in Bund und Land: „Es besteht dringender Handlungsbedarf. Die Politik darf pflegebedürftige Menschen nicht länger in die Armut laufen lassen!“, betont der neue Landesvorsitzende Hans-Josef Hotz.
Er verweist auf aktuell durchschnittlich rund 2350 Euro, die Heimbewohner im Südwesten Monat für Monat berappen müssten. „Dies ist mit durchschnittlichen Einkommen und durchschnittlichen Renten nicht zu stemmen“, ergänzt Hotz. Die Folge sei eine als sehr belastend, oft auch als beschämend empfundene Situation am Lebensabend. „So wird das gesetzliche Ziel der Pflegeversicherung, Sozialhilfeabhängigkeit im Alter zu verhindern, verfehlt“, hebt der VdK-Landeschef hervor und erinnert die Politik nochmals an die pflegepolitischen Forderungen des VdK Baden-Württemberg, um dieser besorgniserregenden Entwicklung Einhalt zu gebieten.
An die Adresse der Landesregierung und Sozialminister Manfred Lucha appelliert Hotz, wieder zur Förderung der Pflegeheim-Investitionskosten zurückzukehren und angesichts von durchschnittlich 440 Euro im Monat die Betroffenen schnell zu entlasten. Und die Bundespolitik ruft Hans-Josef Hotz auf, die anvisierte Pflegereform rasch anzupacken und die gesetzliche Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung, vergleichbar der gesetzlichen Krankenversicherung, umzubauen. „Das ‚Teilkasko‘-Prinzip muss weg, wenn die Menschen durch Pflege nicht arm werden sollen“, bekräftigt der VdK-Landesvorsitzende. In diesem Zusammenhang erteilt er dem Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, lediglich die reinen Pflegekosten bei 700 Euro monatlich zu deckeln, erneut eine Absage. Denn, so Hotz: „Dies würde nur zu einer unwesentlichen Entlastung führen und das Armutsrisiko nicht beseitigen“.
Ebenso erinnert Hans-Josef Hotz daran, dass die Pflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Daher müsse es dringend einen Finanzausgleich mit der privaten Pflegeversicherung geben, die seit Langem über ein dickes Finanzpolster verfüge – laut VdK derzeit über 35 Milliarden Euro. „Ebenso wenig darf die aktuelle Corona-Krise als Vorwand dazu dienen, eine nur halbherzige Pflegereform anzugehen“, so Landesvorsitzender Hotz abschließend.
20201209_PM_Steigenden_Pflegeeigenanteilen_Einhalt_gebieten.pdf (547,93 KB, PDF-Datei)
Der Sozialverband VdK gehört mit seinen bundesweit über zwei Millionen Mitgliedern und aktuell 245 000 Mitgliedern im Südwesten zu den größten Sozialverbänden in Bund und Land. Er ist föderal strukturiert, parteipolitisch und konfessionell neutral. Als unabhängige Interessenvertretung von Rentnerinnen und Rentnern, Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen, Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung sowie von Grundsicherungsempfängern setzt sich der VdK für die sozialen Belange dieser Menschen ein. Seinen Mitgliedern bietet er Sozialrechtsschutz und weitere Serviceleistungen.
bü
Schlagworte Pflege | Teilkaskao-Prinzip | Pflegeeigenanteile | Pflegeheim | Bewohner von Pflegeheimen | Hotz | Hans-Josef Hotz | Manfred Lucha
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