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Bereits seit 2004 immer im Monat Mai im Großen Kursaal
Trotz Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen fanden Ende Mai viele Mitglieder und Interessierte den Weg in den Großen Kursaal nach Bad Cannstatt. Wie jedes Jahr seit 2004 hatte dort der Kreisverband Stuttgart zu seinem Gesundheitstag geladen. Und Vorsitzende Carin E. Hinsinger und ihr Team konnten den Zuhörern erneut Einiges bieten. Bereits gegen 13 Uhr hatte die Ausstellung im Foyer und im hinteren Bereich des Saals geöffnet. Da konnten sich die Teilnehmer über Renten-, Gesundheits- und Pflegefragen ebenso informieren, wie über die Stuttgarter Mineralbäder, den Naturheilverein, den Malteser Hilfsdienst und das ortsansässige Rehabilitationszentrum ZAR. Auch die KISS, die Stuttgarter Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen, war mit von der Partie. Einer fehlte gleichwohl – der VdK-Vorsitzende von Wangen und „Macher“ der Osteoporose Selbsthilfegruppe Stuttgart, Josef Brotzer. Brotzer war Ende März überraschend
verstorben. Zu den Ausstellern gehörte dieses Jahr aber die „Sophia Pflege“ aus Leonberg, die legale ausländische Arbeitskräfte für Haushalte mit pflegebedürftigen Menschen vermittelt, sowie der Ludwigsburger Gesprächskreis für Angehörige krebskranker Menschen. Deren Vertreter, Herbert Wurst, stellte die Arbeit seiner Selbsthilfegruppe (SHG) vor und schilderte auf der Bühne auch Erfahrungen aus seinem persönlichen Umfeld mit der lebensgefährlichen Erkrankung, die jedes Jahr allein in Baden-Württemberg 50 000 Menschen befällt. Diese Menschen und deren Angehörige müssten sich die Frage stellen: „Will ich mir Hilfe holen?“, betonte Wurst. Seine SHG bietet monatliche Gespräche in geschütztem Rahmen an. Da gibt es auch viel Austausch über die Begleitung von Krebspatienten.
Austausch und Information hält Landesfrauenvertreterin Carin E. Hinsinger ebenfalls für sehr wichtig. An die Anwesenden richtete sie den Appell, mehr Verantwortung für sich und sein Innenleben zu zeigen. Denn: „Die Gesundheit fängt im Kopf an“. Daher sei es wichtig, über körperliche Vorgänge informiert zu sein. „Und Gesang lockert die Seele“, betonte Carin E. Hinsinger später und stellte Bernd Kiederer vor. Der Sänger und Entertainer sorgte mit seinen mit viel Herzblut vorgetragenen bekannten, teils auch vergessenen, Schlagern sogleich für heitere Stimmung im Saal.
Dass auch Bewegung gut tut und im Übrigen dem Gesundbleiben, dem gesund Älterwerden, ebenso dem wieder Gesundwerden dient, hob Markus Jedelhauser hervor. Der Sportwissenschaftler war erneut Gastreferent auf dem Kreisverbands-Gesundheitstag. Diesmal widmete er sich dem Thema „Altersgerechte Bewegungen“. Dabei stellte er klar: „Altern ist keine Krankheit sondern ein natürlicher Vorgang“. Und: „Auch im Alter ist der Muskel trainierbar“, es dauere nur länger. Die Bewegung der Muskulatur sei zudem wichtig, um die Knochen zu stärken. Und die Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten diene der Sturzprophylaxe. Auch Jedelhauser gelang es, den Saal zu beleben. Nicht wenige der vielfach älteren Zuhörer machten seine Gymnastik- und Bewegungsübungen im Saal sofort mit.
Sehr lebendig und anschaulich ging es auch beim Vortrag „Selbst-Bewusst-Sein. Jetzt“ von Angelika Fuchs-Püttmer zu. Die Hypnoseexpertin aus Backnang betonte, dass es nie zu spät sei, Lebensfreude zu entwickeln. Das habe mit dem Alter überhaupt nichts zu tun. Sie riet zur Begegnung mit sich selbst und zur Korrektur negativer Gedankengänge. Und anstatt zu jammern, wie es viele tun, solle man jeden Tag begrüßen: „Was für ein wunderbarer Tag!“. Stets gelte es, das Beste aus dem Leben zu machen.
Auch Humoriges durfte beim Gesundheitstag nicht fehlen. Der bekannte Sozialphilosoph Ulrich Imming präsentierte eine „Kleine Kulturgeschichte der Haut“, die die Zuhörer durch die Jahrhunderte, die Weltgeschichte und die Sprache führte. Da kamen Hinweise auf erste Tätowierungen vor rund 4000 Jahren ebenso vor Sprache, wie kirchliche Tattoo-Verbote, Persönlichkeiten der Geschichte mit Tattoo,
beispielsweise Kaiserin Sissy, und der heutige Tattoo-Trend, den in Deutschland jeder zehnte ab 14 mitmacht. Imming erwähnte in diesem Zusammenhang auch Tiroler Bauern, die ihre Kinder tätowierten, ehe die zum Arbeiten ins Ausland gingen. Auch Hauterkrankungen berühmter Menschen erwähnte der Referent und erinnerte an den im Bade erdolchten französischen Revolutionär Jean Paul Marat, den einst die Neurodermitis geplagt hatte. Die Haut mache ungefähr 15 bis 20 Prozent des Körpergewichts aus und umfasse eineinhalb bis zwei Quadratmeter, informierte Imming. Dass heutzutage eine Makellosigkeit der Haut angestrebt werde, hält der Referent für bedenklich, denn Makellosigkeit widerspreche der menschlichen Art. Zugleich wies er darauf hin, dass es nie zuvor so viele Hautkrankheiten gab.
Dass Hautveränderungen vielfach „keine Hautkrankheiten“ sind, sondern Erkrankungen der Organe, sagte Wolfgang Spiller. In seinem Vortrag plädierte der Heilpraktiker, Klinikbegründer und Autor für ein ganzheitliches Modell der Hautbehandlung. Stets sei die Frage nach dem Warum, den Ursachen der Beschwerden, wichtig. Zugleich gab er Patienten den Tipp: „Nicht einfach einreden lassen, dass die Psyche schuld ist“.
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