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Erste Hilfe ist für den Körper wichtig, aber auch für die Seele. Herzdruckmassage* und stabile Seitenlage** haben schon vielen Menschen das Leben gerettet. Wie Sie das machen, lernen Sie in einem Erste-Hilfe-Kurs. Aber was tun Sie, wenn eine Person, die Sie sehr gut kennen, psychisch krank ist? Gibt es auch Erste-Hilfe-Kurse für die Seele?
*Herzdruckmassage:
Es gibt manchmal Situationen, in denen es Menschen sehr schlecht geht und ihr Herz nicht mehr schlägt. Dann können Sie mit einer Herzdruckmassage dem Menschen helfen, damit das Herz wieder anfängt zu schlagen. Sie üben dabei mit den Händen Druck auf den Brustkorb aus. Wie das geht, können Sie in einem Erste-Hilfe-Kurs lernen.
**Stabile Seitenlage:
In einer anderen Situation kann es sein, dass ein Mensch nicht reagiert, wenn Sie etwas zu ihm sagen oder ihn anfassen. Dann ist er bewusstlos. In so einem Fall legen Sie den Menschen in die stabile Seitenlage. Der Körper liegt dann so auf der Seite, dass der Mensch gut Luft bekommt und sich nicht verschlucken kann, falls er erbricht. Wie das geht, können Sie in einem Erste-Hilfe-Kurs lernen.
Maria P. ruft die VdK Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg an. Sie ist Mitglied im VdK und setzt sich für den VdK ein. Sie hat in der letzten Zeit Folgendes festgestellt: Durch die Corona-Situation sind einige Mitglieder sehr verzweifelt. Sie fühlen sich einsam und haben Angst, krank zu werden. Außerdem fehlen ihnen die Feste mit der Familie. Oder Veranstaltungen, die regelmäßig stattfinden, wie zum Beispiel wie Kaffeenachmittage bei den Ortsverbänden.
In kleinen Dörfern gibt es schon lange keine kleinen Läden mehr. Doch, wo sollen sich die Menschen treffen? Im Sport- oder Musikverein? – Das geht im Moment auch nicht! Frau P. sieht die Not und möchte helfen.
Greta Schuler erklärt Frau P. welche Möglichkeiten es gibt, um Menschen mit psychischen Krankheiten zu helfen: Vor allem in einer Zeit, in der keiner genau sagen kann, was passiert, sind die Menschen unsicher. Dann kommt es oft vor, dass die Menschen in Situationen geraten, mit denen sie nur schwer umgehen können. Das kann jedem Menschen passieren. Es ist egal, in welcher Situation des Lebens das passiert. Es ist auch egal, wie alt die Menschen sind oder ob sie viel oder wenig Geld haben.
Wenn Sie z.B. einen Unfall haben, ist es für Sie wahrscheinlich normal, darüber zu sprechen. Und Sie können wahrscheinlich einigermaßen gut damit umgehen. Aber wenn ein Mensch eine psychische Krankheit hat, ist es das nicht. Das macht die Situation für diese Menschen noch schwieriger. Frau Schuler erzählt, dass psychisch kranke Menschen dadurch oft zu spät Hilfe bekommen. Die Folge ist: Die Menschen sind lange krank und bekommen auch Schwierigkeiten mit den Menschen, mit denen sie im täglichen Leben viel zu tun haben. Frau Schuler betont: „Erste Hilfe ist auch für die Seele wichtig – je früher, desto besser“. Sie ist dankbar für Frauen wie Maria P., die in diesen Zeiten helfen und auch gleich damit anfangen.
Deshalb informiert Frau Schuler gerne über die Angebote, bei denen die Menschen lernen können, mit psychisch kranken Menschen umzugehen. Manche Volkshochschulen haben solche Angebote. Auch die Deutsche Depressionshilfe informiert darüber. In Mannheim gibt es die „MHFA“ („Mental Health First Aid“, das bedeutet: “Erste Hilfe für seelische Gesundheit”). Dieses Institut bildet Ersthelferinnen und Ersthelfer für seelische Krisen aus. Die Informationen, wie sie diese ausbilden, hat sich das Institut aus Australien geholt. Dort wurde diese Schulung schon sehr oft mit großem Erfolg durchgeführt.
Sie möchten helfen? Dann machen Sie einen Kurs und erweitern Sie Ihr Wissen über psychische Gesundheit. Im Kurs lernen Sie auch, wie Sie mit einem psychisch kranken Menschen umgehen, ohne ihm zu zeigen, dass er anders ist. Sie bekommen auf der einen Seite mehr Vertrauen, dass Sie einem psychisch kranken Menschen helfen können. Auf der anderen Seite lernen Sie aber auch zu sagen, wann Sie etwas nicht können oder tun möchten.
Frau Schuler ist es besonders wichtig, dass die Menschen wissen, welche Möglichkeiten es bei ihnen in der Nähe gibt. Dafür bekommt Frau P. von Frau Schuler eine Liste mit wichtigen Telefonnummern. Damit kann Frau P. Mitgliedern bei sich in der Nähe helfen, wenn sie psychische Probleme haben.
VdK-Tipp:
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat ein Info-Telefon unter der Nummer 08 00 33 44 5 33. Sie können dort immer am Montag, Dienstag und Donnerstag von 13 bis 17 Uhr und am Mittwoch und Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr anrufen. Die Nummer ist kostenlos. Sie informiert Betroffene und Angehörige, wo sie bei psychischen Problemen hingehen können.
https://www.deutsche-depressionshilfe.de
Im Online-Forum Depression sprechen Betroffene miteinander über ihre Probleme: https://www.diskussionsforum-depression.de/forum-depression/
Baden-Württemberg hat eine Hotline für Menschen mit psychischen Belastungen eingerichtet. Unter der Nummer 08 00 377 377 6 gibt es psychosoziale Beratung. Die Nummer ist kostenlos. Die Experten dort sind jeden Tag von 8 bis 20 Uhr für Sie da.
Die Evangelische Landeskirche und die Diakonie Württemberg nennen folgende Telefonnummer: Telefonseelsorge Stuttgart e.V. Die Nummer lautet: 0800 111 01 11 oder 0800 111 02 22. Die Nummer ist kostenlos. Sie können dort rund um die Uhr (von 0 bis 24 Uhr) anrufen. Die Telefonseelsorge hilft Menschen in psychischen Notlagen.
Die Katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart hat zwei Telefonnummern:
07472 169 10 10 oder 07472 169 10 20. Dort können Sie von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr anrufen.
Das größte kostenlose, telefonische Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern in Deutschland ist die „Nummer gegen Kummer e.V.“ (NgK).
Das Kinder- und Jugendtelefon hat die Nummer 116 111 und ist für junge Menschen gedacht. Außerdem können die jungen Menschen online bei der E-Mail-Beratung Hilfe bekommen.
Das Elterntelefon hat die Nummer 0800 111 05 50 und ist für Mütter, Väter, Großeltern und andere Menschen, die Kinder erziehen, gedacht.
Die Berater der „Nummer gegen Kummer“ sind erste Ansprechpartner bei allen Fragen und ganz besonders in schwierigen Situationen. Wenn Sie möchten, zeigen die Berater Ihnen den Weg zu weiteren Hilfen.
Noch mehr Krisendienste und Beratungsstellen in Ihrer Region finden Sie bei der Postleitzahlen-Suche der Deutschen Depressionshilfe: https://www.deutsche-depressionshilfe.de
Bei der Suche hilft Ihnen auch gerne die VdK Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg in Stuttgart, Telefon 0711 248 33 95, Fax 248 44 10, E-Mail patienten-wohnberatung-bw@vdk.de.
Öffnungszeiten:
Montag: 9-12 Uhr und 13-16 Uhr
Dienstag: 9-14 Uhr
Mittwoch: 9-14 Uhr
Donnerstag: 10-12 Uhr und 14-18 Uhr
Freitag: nur per E-Mail erreichbar
Zum Schluss noch ein Hinweis von der Beraterin Frau Schuler: Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir:
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Schlagworte Seele | Psyche | psychischer Notfall | Patientenberatung | Greta Schuler
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