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Frau A. ruft mitten in der Corona-Krise aufgelöst bei der Patienten- und Wohnberatung in Stuttgart an. Sie erzählt über unterschiedliche Probleme. Diese sind für die Beraterin Monika Müller zunächst nicht greifbar. Es sind zu viele Infos, die nicht zusammenpassen. Sie ergeben auf den ersten Blick keinen Sinn.
Müller versucht daher den Grund des Anrufs herauszufinden durch gezieltes Nachfragen. „Zunächst war es wichtig, Frau A. zu beruhigen. Ich erklärte ihr, dass ich versuchen werde, ihr mit ihren unterschiedlichen Fragestellungen zu helfen. Es brauchte Zeit und Vertrauen, um einen roten Faden zum Problem von Frau A. zu finden“, erklärte Patientenberaterin Müller.
Es stellte sich heraus, dass Frau A. über 80 und pflegebedürftig ist. Sie lebt allein. Zu den Nachbarn hat sie keinen Kontakt und ihre Tochter wohnt im Ausland. Seit einiger Zeit hat sie einen Bekannten, mit dem sie freundschaftlich verbunden ist. Dieser hat sie in den letzten Monaten unterstützt. Er half ihr Anträge bei der Krankenkasse zu stellen, Probleme mit dem Pflegedienst zu klären oder sonstigen Briefverkehr zu erledigen. Vor Kurzem hatte dieser Bekannte bei der Pflegekasse von Frau A. einen Antrag zur Erhöhung des Pflegegrads gestellt. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Der Bekannte unterstützte Frau A. bei der Einlegung des Widerspruchs.
Frau A. war nun sehr aufgebracht, weil sie ihren Bekannten telefonisch nicht erreichen konnte. Er hatte sich bei ihr schon 14 Tage nicht mehr gemeldet. Und die VdK-Sozialreferentin habe ihr nun gesagt, dass sie nichts von einem Widerspruch bei der Pflegekasse wisse.
Erklärung: VdK-Sozialreferenten sind hauptamtliche Mitarbeiter, die sich gut mit dem Sozialrecht auskennen und VdK-Mitglieder als Juristen in Streitfällen vertreten.
„In diesem Moment war mir klar, dass Frau A. mehr Unterstützung als eine rein telefonische Beratung benötigt“, sagte Monika Müller der Redaktion.
„Zunächst versuchte ich, Frau A. zu erklären, dass ich es für sehr unwahrscheinlich halte, dass sich ihr Bekannter einfach nicht mehr meldet, nachdem er sie seit Monaten unterstützt.
Gemeinsam wurde nun überlegt, ob sich dieser Bekannte wegen der Corona-Pandemie womöglich im Krankenhaus befindet, 0der ob er in Quarantäne ist, oder sogar im Ausland festsitzt. „Das beruhigte Frau A. schon sehr. Danach haben wir besprochen, dass ich zunächst die betreffende Sozialreferentin des VdK anrufen werde. Mit ihr werde ich die Sachlage bezüglich des Pflegegrads klären“, berichtete die Patientenberaterin. Es wurde auch vereinbart, dass sich die VdK-Patienten- und Wohnberaterin mit dem VdK-Ortsverband von Frau A. in Verbindung setzt. Dabei könnte sie klären, ob es im Rahmen der ehrenamtlichen VdK-Arbeit eine Möglichkeit gibt, die 80-Jährige vor Ort zu unterstützen.
Im Ergebnis wurde dann folgendes festgestellt: Bei der zuständigen Sozialrechtsreferentin liegt noch kein Ablehnungsbescheid oder Ähnliches vor, gegen das dies VdK-Juristin vorgehen könne. Und beim Telefonat mit der Ortsverbands-Vorsitzenden von Frau A. konnte erreicht werden, dass sie einen persönlichen Besuchstermin bei der 80-Jährigen vereinbart. Dann könnte man dem Mitglied direkte Unterstützung gewähren. Unter Einhaltung der Corona-Verordnungen und Hygiene-Bestimmungen sollen dann bei Frau A. zu Hause die Schriftstücke geordnet werden. Man werde nach dem Bescheid der Pflegekasse schauen und prüfen, wo Frau A. sonst noch Unterstützung seitens des VdK benötige. Beispielsweise bei der Herstellung eines Kontakts zur zuständigen Sozialrechtsreferentin.
„Dabei bleiben die Mitarbeiterinnen der VdK-Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg als Ansprechpartnerinnen immer erreichbar“, betonte Monika Müller. Und sie sagte abschließend: „Das war nun ein Fall, der nicht alltäglich ist. In der Regel sieht unser Angebot solche Einzelhilfen nicht vor. Dieses Beispiel zeigt jedoch die hervorragende Zusammenarbeit innerhalb unseres VdK. Es macht deutlich, dass Haupt- und Ehrenamt wichtige Partner sind. Sie können die Probleme gemeinsam tatkräftig angehen.“ Frau A. hat jedenfalls noch mehrmals angerufen, um „Danke!“ zu sagen. Sie ist nun voller Zuversicht, dass sich ihre Angelegenheiten mit so viel Unterstützung regeln lassen.
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