1. September 2022
    EINFACHE SPRACHE

    In Offenburg bekommt eine Frau 17.000 Euro von der Rentenversicherung zurück

    Frau R. ist Einzelhandelskauffrau. Sie ist 52 Jahre alt und wohnt in der Nähe von Offenburg. Plötzlich hat sie eine Hirnblutung . Durch diese Krankheit ändert sich ihr Leben völlig. Sie war ein Jahr lang krankgeschrieben. In dieser Zeit war sie zweimal in einer Rehaklinik. Danach stellte Frau R. einen Antrag, damit sie eine Erwerbsminderungsrente bekommt. Die Abkürzung für Erwerbsminderungsrente heißt EM-Rente. Frau R. hat vor ihrer Krankheit in einem Café gearbeitet. Das geht jetzt nicht mehr. Deshalb beantragt sie die EM-Rente. Früher gehörte es bei der Arbeit zu ihren Aufgaben Brezeln und andere Backwaren in den Backofen zu schieben. Außerdem verkaufte sie noch Brot und bediente die Kunden im Café.

    Doch dann der Schock:

    Frau R. beantragt die Rente bei der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg (DRV). Aber die DRV lehnt ab. Die Rentenversicherung ist der Meinung, das wird alles wieder gut und Frau R. kann noch mehr als 6 Stunden am Tag arbeiten. Das liegt daran, dass der Bericht von der Rehaklinik sehr positiv ist. Harry Krellmann ist Jurist und arbeitet für den VdK. Seiner Meinung nach stimmt bei der Begründung vieles nicht. Deshalb setzt er sich für Frau R. ein. Er legt Widerspruch gegen den Bescheid der Rentenversicherung ein.

    Es gibt einen Prozess. Dabei kommt heraus, dass der Gutachter von der Rentenversicherung Frau R. nicht richtig untersucht hat. Der Gutachter hat Frau R. nämlich nicht wegen ihrer Hirnblutungen untersucht, sondern hat einen Test für Menschen gemacht, die Demenz haben. So war es auch kein Wunder, dass der Gutachter ein falsches Ergebnis herausbekommt, um herauszufinden, ob Frau R. noch arbeiten kann. Außerdem hat der Gutachter in seinem Bericht nicht geschrieben, wie es mit der Gesundheit von Frau R. in der nächsten Zeit weitergeht. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass die Rentenversicherung den Antrag für die Erwerbminderungsrente abgelehnt hat.

    Als nächstes geht Herr Krellmann zum Sozialgericht. Das Sozialgericht möchte ein Gutachten, um zu sehen, was Frau R. durch die Hirnblutung alles nicht mehr kann. Das wird normalerweise immer nach einer Hirnblutung gemacht. Der Test, der bei dem Gutachten gemacht wird, heißt: Mini Mental Status Test . Bei diesem Test kommt heraus, dass Frau R. jetzt sehr viel weniger kann als vor der Hirnblutung. Sie hat Probleme:
    • sich etwas zu merken,
    • Kopfschmerzen,
    • Schwierigkeiten gerade zu laufen,
    • ihr ist schwindelig,
    • und sie fühlt sich schwach.

    Das alles zusammen sind schon recht viele Schwierigkeiten auf einmal und deshalb musste die Rentenversicherung Frau R. die Erwerbsminderungsrente zahlen.

    Aber nicht nur das: Die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg musste nicht erst ab dem Urteil zahlen, sondern ab dem Tag, an dem die Hirnblutung passierte. Das war sehr viel Geld, nämlich mehr als 17.000 Euro. Herr Krellmann meinte zu dem Prozess, den er gewonnen hat: „Es ist gut, dass Frau R. sich gegen die Ablehnung der Erwerbsminderungsrente gewehrt hat und zu mir in meine Sprechstunde gekommen ist.“
    Frau R. ist sehr glücklich, dass sie den Prozess gewonnen hat. Sie sagte zur VdK-Redaktion: „Ich bin sehr froh, dass ich nicht aufgegeben und mir Hilfe vom VdK geholt habe. Ich brauche die Rente, denn ich kann nicht mehr arbeiten, auch wenn ich das gerne möchte.“

    Ergebnis:

    Es gibt viele Gründe, warum der VdK sich seit 75 Jahren im Sozialrecht für seine Mitglieder einsetzt. Das ist ein sehr wichtiger Teil der VdK-Arbeit. In Baden-Württemberg hat der VdK 2021 dafür gesorgt, dass die Mitglieder mehr als 16 Millionen Euro nachgezahlt bekommen haben. In ganz Deutschland waren es sogar mehr als 100 Millionen Euro.

    Hirnblutung: Es kann auf verschiedene Art im Kopf bluten. Das nennen Ärzte Hirnblutung. Ein Grund dafür kann zum Beispiel sein, dass jemand zu hoher Blutdruck hat.

    Erwerbsminderungsrente: Sie sind krank und können nicht mehr arbeiten. Dann ersetzt die Erwerbsminderungsrente Ihr Einkommen. Können Sie noch etwas arbeiten, nachdem Sie krank waren, ersetzt die Erwerbsminderungsrente den Teil, der Ihnen bei Ihrem Gehalt fehlt.

    Mini Mental Status Test (MMST-Hirnleistungstest): Das ist ein Fragebogen, durch den ein Arzt feststellen kann, ob ein Patient Alzheimer oder Demenz hat. Besonders gibt es Fragen zu den Themen:
    • Wie gut können Sie sich noch orientieren?
    • Wie gut können Sie sich etwas merken können?
    • Wie aufmerksam sind Sie und wie lange sind Sie aufmerksam?
    • Wie gut können Sie sich erinnern?
    • Wie gut Ihre Sprache noch ist?

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