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Die VdK-Beraterin Monika Müller möchte in diesem Artikel den Lesern erklären, was das sogenannte Disease-Management-Programm (kurz: DMP) ist. Dazu erzählt sie von folgendem Fall.
Frau R. kommt zu Frau Müller in die VdK-Patientenberatung. Denn seit Monaten hat sie sehr starke Schmerzen im Bereich der Gelenke. Nun geht es ihr immer schlechter. Sie ist der Meinung, ihr Orthopäde nimmt ihre Schmerzen nicht ernst.
Frau R. erzählt, dass sie schon länger Schmerzen im Bereich der Fingergelenke hat. Sie ist vor zwei Jahren umgezogen und hat seitdem keinen Hausarzt mehr. Darum ist sie gleich zum Orthopäden und nicht erst zum Hausarzt gegangen. Sie erzählt: „Ich bin davon ausgegangen, dass der Orthopäde der richtige Arzt ist, da die Schmerzen vor allem an den Gelenken aufgetreten sind“. Der Orthopäde hat ihr Blut abgenommen. Beim zweiten Termin hat der Orthopäde Frau R. erklärt, dass sie wahrscheinlich eine sogenannte rheumatoide Arthritis* hat. Deshalb hat der Arzt ihr Schmerzmittel gegeben. Die Schmerzmittel haben aber nicht gut geholfen.
*Rheumatoide Arthritis:
Eine Entzündung der Gelenke, die nicht mehr ganz weggeht. Oft nennen die Menschen die Krankheit auch Rheuma.
Frau Müller versteht, warum Frau R. zuerst zum Orthopäden gegangen ist. Aber sie rät Frau R. trotzdem zuerst zum Hausarzt zu gehen. Falls sie keinen hat, soll sie sich einen neuen suchen. Der Hausarzt ist wichtig, weil bei ihm alle Daten seiner Patienten ankommen. Er kennt seine Patienten und alle ihre Krankheiten. Er macht den größten Teil der notwendigen Untersuchungen. Außerdem kümmert er sich um Termine bei Fachärzten, wenn der Patient das braucht. In seiner Praxis schreibt der Hausarzt alle wichtigen Informationen über seine Patienten auf. Er schreibt zum Beispiel Medikamentenpläne, in denen steht, welche Medikamente ein Patient nimmt, wie oft und wann. Frau Müller erklärt Frau R., dass die Schmerzen in den Fingergelenken verschiedene Gründe haben kann. Ein Arzt soll sie untersuchen und herausfinden, warum sie diese Schmerzen hat.
Frau Müller erklärt Frau R. wie der Arzt das macht:
Am Anfang seiner Untersuchung stellt der Arzt viele Fragen. Zum Beispiel:
Wie lange haben Sie die Schmerzen schon? Und wann haben Sie Schmerzen? Danach der Hausarzt mit Ihnen, wie es jetzt weiter geht. Dabei erklärt der Hausarzt Ihnen, welche Untersuchungen er machen möchte, um herauszufinden, woher die Schmerzen kommen. Hat er den Grund gefunden, informiert er Sie. Der Hausarzt nennt das: eine Diagnose stellen. Danach kann er mit Ihnen besprechen, was Sie gemeinsam gegen die Schmerzen tun können.
Eine Möglichkeit ist ein sogenanntes Disease-Management-Programme (DMP). So etwas bieten viele Hausärzte an.
Ein DMP-Programm ist ein Plan, den Ärzte zusammen mit Krankenkassen erarbeitet haben. Es gibt zum Beispiel DMP-Programme für Patienten mit Diabetes, Asthma, Brustkrebs und vieles mehr. Mit Hilfe des Plans lernen die Patienten mit Ihrer Krankheit umzugehen, damit es keine weiteren Schwierigkeiten und Verschlechterungen der Krankheit gibt. So lernen sie, trotz Krankheit, ein gutes Leben zu führen.
Auch für rheumatoide Arthritis gibt es bald ein DMP-Programm, erzählt Frau Müller. Wenn der Arzt von Frau R. feststellt, dass Frau R. diese Krankheit hat, kann sie bei einem solchen Programm mitmachen. Das bedeutet dann, dass Frau R. zusammen mit ihrem Hausarzt Ziele für die Behandlung festlegt, die genau zu ihr passen. Frau R. hat dann den Vorteil, dass sie sehr genaue und aktuelle Informationen über ihre Krankheit bekommt und sehr gut beraten wird. Sie kann dann zum Beispiel bei Schulungen mitmachen, die helfen Schmerzen zu verringern und weitere Schäden zu vermeiden. Außerdem schaut der Hausarzt regelmäßig wie sich die Krankheit weiterentwickelt. Auf diese Weise kann der Arzt die Behandlung genau auf Frau R. abstimmen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss**, in dem die Verbände der Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen zusammenarbeiten, hat im März mitgeteilt, dass die Patienten das neue Programm bald nutzen können. Gesetzliche Krankenkassen, Ärzte und Krankenhäuser müssen dafür noch Verträge miteinander schließen. Dann kann Ihre Krankenkasse Ihnen auch Ärzte nennen, die bei diesen Programmen mitmachen.
**Gemeinsamer Bundesausschuss:
Jeder Mensch hat das Recht auf eine gesundheitliche Versorgung. So steht es im Gesetz. Der gemeinsame Bundesausschuss bestimmt, wie diese gesundheitliche Versorgung aussieht. Im gemeinsamen Bundesausschuss arbeiten die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen, Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser zusammen.
bü, Übersetzung: Anja Lützen
Schlagworte DMP | Rheumatoide Arthritis | Patientenberatung | Monika Müller
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