4. November 2019
    EINFACHE SPRACHE

    Wichtiges Projekt mit großen Möglichkeiten für die Zukunft:
    Ein Jahr landesweite VdK-Wohnberatung – Ehrenamtliche Beratungsteams tagten in Stuttgart

    Es gibt seit gut einem Jahr das erweiterte Wohnberatungs∙angebot des VdK Baden-Württemberg. 24 VdK- Wohnberaterinnen gaben eine positive Rückmeldung bei ihrem Treffen in Stuttgart. Das Treffen im Hotel Maritim in Stuttgart diente insbesondere dem Erfahrungsaustausch.

    Seit 1995 als VdK-Wohnberaterin aktiv: Ulrike Werner. | © VdK

    Der Bedarf an barrierefreien Wohnungen oder zumindest an Senioren gerechten Wohnungen wächst. Doch daran besteht überall Mangel.

    Der Landes∙demografie∙beauftragte Thaddäus Kunzmann stellt fest: In den nächsten 20 Jahren werden rund 486 000 barrierefreie Wohnungen benötigt. Damit soll älteren Menschen, sowie sehr alten Menschen und pflegebedürftigen Personen, das selbstbestimmte Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden. So wünschen sich das die allermeisten Zeitgenossen.

    Erklärung: Ein Landes∙demografie∙beauftragter ist eine Person, die Informationen sammelt über die Altersentwicklung einer Bevölkerung. Diese Informationen sollen dann für Verbesserungen dieser Bevölkerung genutzt werden.

    40 geschulte Mitarbeiter

    Alles hatte mit einem Aufruf in der VdK-ZEITUNG angefangen. Es wurden weitere Beraterinnen und Berater benötigt, um das VdK-Wohnberatungs∙angebot in ganz Baden-Württemberg anbieten zu können. Und zwar brauchte es Beraterinnen und Berater aus allen Landesteilen. Viele Mitglieder waren an der Mitarbeit der ehrenamtlichen Wohnberatung interessiert und meldeten sich. Zwischenzeitlich haben 40 Interessenten an den Grundschulungen der Wohnberatung teilgenommen.

    Diese Schulungen werden vom Sozialverband VdK in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes Stuttgart (DRK) angeboten. Die langjährige DRK-Wohnberaterin Anja Schwarz nahm auch an dem Treffen im Maritim teil. In ihrer Eingangsrede zeigte Schwarz interessante neue technische Hilfen auf. Sie werden zunehmend von Bedeutung für Ratsuchende. Es gibt, zum Beispiel ganz neu, den Tremor Löffel. Dieser ermöglicht es Menschen mit einem starken Tremor, selbstständig zu essen.

    Erklärung: Ein Tremor ist Muskelzittern.

    Viele weitere Beispiele gab es zur Umwandlung der Wohnung in ein „Smart Home“.

    Erklärung: Ein Smart Home ist ein sogenanntes intelligentes Heim. Es ist technisch so ausgestattet, dass es viele Hilfen im Alltag bietet.

    Mit Hilfe von Abschalt∙automatiken für Wasser und Strom, Bewegungs∙sensoren und vielem mehr, gibt es etliche Lösungen. Damit wird das Leben mit Behinderungen oder bei altersbedingten Einschränkungen besser gemeistert. Rednerin Schwarz betonte dabei: „Die Technik muss einschätzbar, bedienbar, anpassbar und bezahlbar sein.“ Monika Müller, VdK- Patienten- und Wohnberaterin berichtete darüber gegenüber der VdK-ZEITUNG. Sie sagte: „Die Begeisterung von Anja Schwarz für das Thema sprang auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über“.

    VdK-Sozialpolitik-Leiter Stefan Pfleil zeichnete die Entwicklung dieses neuen Serviceangebots des Landesverbands. Schon lange sei man sich der großen Bedeutung des Themas bewusst gewesen. Daher gab es bereits 1995, zunächst in Radolfzell und Balingen, regionale VdK-Wohnberatungs∙angebote. Später auch in Freudenstadt, Freiburg und Heilbronn. Sie gibt es teilweise weiterhin.

    Pfeil betonte, dass der Bedarf überall zunimmt. Denn viele Menschen, ob behindert oder sehr alt, leben nicht in barriere∙armen Wohnungen. Das erschwert in vielen Fällen die soziale Teilhabe. Und dies führt oft zu dauerhaften Heimaufenthalten. Daher nahm der VdK Baden-Württemberg im Anschluss an die VdK-Kampagne „Weg mit den Barrieren!“ den Ausbau einer landesweiten Wohnberatung in Angriff.

    Erfahrungsaustausch

    Es waren beim Treffen auch Gruppenarbeit und Erfahrungsaustausch angesagt.
    Die ehrenamtlichen Mitarbeiter hatten in den zurückliegenden Monaten vielfältige Erfahrungen in ihrer Beratungstätigkeit gemacht. Sie konnten diese in Wohnungen und Häusern sammeln. Auch die Zusammenarbeit mit dem VdK-Hauptamt wurde bei dem Treffen besprochen. Ulrike Werner ist seit 22 Jahren beim VdK als hauptamtliche Fachkraft beschäftigt. Seit 2007 ist sie als Dreh- und Angelpunkt der neu organisierten Wohnberatung tätig. Das heißt, sie nimmt Anfragen von Mitgliedern entgegen, die ihre Wohnungen anpassen wollen.

    Diese Anfragen gibt sie an den örtlich zuständigen ehrenamtlichen Wohnberater weiter. Der vereinbart einen Termin bei dem Ratsuchenden, um sich das Wohnumfeld anzuschauen. Dann wird über die besprochenen Vorschläge ein Bericht erstellt. Dieser Bericht geht dann wieder über das Hauptamt ans anfragende Mitglied. Frau Werner betonte: „Die Anbindung des Ehrenamts an das Hauptamt ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal.“

    Die konstruktive Kritik aller Beteiligten habe aufgezeigt, was sich bereits bewährt habe. Und in welchen Bereichen Unterstützung für das Ehrenamt nötig ist. Und was in der Organisation noch verbessert werden könne. So fasste es Ulrike Werner in der gesamten Gruppe als Ergebnis zusammen.
    Erklärung: Konstruktive Kritik bedeutet, dass man Probleme erkennt, ohne die Sache selbst schlecht zu reden. Man macht Verbesserungsvorschläge.

    So wünschen sich die Wohnberater schnellere Wege zwischen Haupt- und Ehrenamt. Sie wünschen sich deutlich kürzere Bearbeitungszeiten für die Beratungsberichte. Und sie wünschen sich häufigere Treffs zum Erfahrungsaustausch untereinander. Es wurde auch angeregt, dass die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt wird. Damit soll das landesweite VdK-Wohnberatungs∙angebot besser bekannt gemacht werden.

    Anmerkung der VdK-Zeitung: Im September schaute das SWR-Fernsehen dem Heilbronner VdK-Wohnberater Herbert Kurz über die Schulter. Kurz beriet eine Frau, die an Multiple Sklerose (MS) erkrankt war. Sie wollte ihre Erdgeschoss-Wohnung „MS-tauglich“ machen.

    Erklärung: Multiple Sklerose ist eine Erkrankung der Nerven. Dabei wird die Schutzhülle des Nervs zunehmend geschädigt und verursacht Lähmungen.
    Diese Erkrankung verläuft oft in Schüben.

    Aufbauphase

    Anschließend dankte Abteilungsleiter Pfeil im Namen des Landesverbands allen Wohnberatern für ihre sehr engagierte und verlässliche Mitarbeit. „Die positiven Rückmeldungen haben uns gezeigt, dass der Erfahrungsaustausch des Wohnberatungsteams ein wichtiger Baustein in der Zusammenarbeit ist. Und dass er ein wichtiges Element zur Qualitätssicherung darstellt“, so Stefan Pfeil. Zugleich hob er hervor, dass sich die ehrenamtliche VdK-Wohnberatung noch im Aufbau befindet.

    Und er brachte die Bedeutung des Angebots mit dieser Aussage auf den Punkt: „Die zunehmende Zahl der Anfragen zeigt, dass sich der VdK Baden-Württemberg hier für ein wichtiges Projekt mit großen Möglichkeiten für die Zukunft entschieden hat.“ Zwischenzeitlich hat der Landesverband die Wohnberatung personell aufstocken können. Und Beraterin Monika Müller steht mit mehr Arbeitszeit für Ratsuchende bereit.

    Kontakt:

    Sozialverband VdK
    Frau Ulrike Werner
    Bleichwiesenstr. 1/1
    78315 Radolfzell

    Tel.: 07732 / 92 36 36
    Fax: 07732 / 92 36 20
    E-Mail: u.werner@vdk.de

    Schlagworte Wohnberatung

    UNTERSTÜTZUNG GESUCHT!

    Ehrenamtliche Wohnberatung in den VdK Kreisverbänden

    Frauen und Männer, die an der Beratungsarbeit der VdK-Wohnberatung interessiert sind und sich einbringen möchten, können sich an Ulrike Werner wenden.
    Die hauptamtliche VdK-Wohnberaterin führt zentral die Anfragen von Mitgliedern zusammen für einen Beratungstermin. Aber auch die Aufnahme neuer Ehrenamtler in das VdK-Wohnberatungsteam organisiert sie.

    Ulrike Werner
    Tel.: 07732 - 92 36 36
    E-Mail: u.werner@vdk.de

    Wir freuen uns auf Sie!

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    Senioren genießen gesundes Frühstück zu Hause
    So lange wie möglich in der vertrauten Umgebung wohnen bleiben: Unsere ehrenamtlichen VdK-Wohnberater geben Ihnen Ratschläge, wie Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus altersgerecht oder barrierefrei umgestalten können. | weiter

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