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Am 9. Mai 2019 fand wieder die Landesfrauen-Konferenz in Fichtenau-Neustädtlein statt. Carin E. Hinsinger begrüßte die Bezirks- und Kreisfrauen-Vertreterinnen aus 52 Kreisverbänden. Auch weitere aktive Frauen aus diesen Verbänden waren dabei.
Hinsinger begrüßte besonders die neuen Amtsinhaberinnen Ilona Wendorf (Baden-Baden), Waltraud Kemper (Göppingen) und Petra Wolz (Ravensburg). Außerdem Lore Hirrlinger, die Frau des 2018 verstorbenen Walter Hirrlinger. Dieser war VdK-Ehrenpräsident. Lore Hirrlinger ist seit Langem der Landesfrauen-Konferenz sehr verbunden.
Hinsinger verwies erneut auf die Rolle der VdK- Frauenvertreterinnen. Diese knüpfen vielseitige Kontakte und machen den VdK damit besser bekannt.
Hinsinger ermunterte auch die Frauen, sich weiterhin für die Gleichberechtigung einzusetzen. Denn es gibt weiterhin eingefahrene Rollenmuster, auch wenn im letzten Jahrhundert diese Gleichberechtigung von Frauen erkämpft wurde. Als Beispiel nannte sie diese Tatsache: Männer gelten als dynamisch, wenn sie Karriere machen. Frauen hingegen werden dann schnell als „karrieresüchtig“ abgestempelt. Hinsinger rief dazu auf, männliche und weibliche Zuschreibungen aufzuheben und sich mit gegenseitigem Respekt zu begegnen.
Landesvorsitzender Roland Sing hatte sich gleich 5 Themen für seinen Vortrag vorgenommen. Es ging um Sozialpolitik mit den Bereichen Wohnen, Gesundheit, Pflege, Barrierefreiheit und Rente. Er erinnerte auch an VdK-Themen, die Dauerläufer sind, wie beispielsweise die Kinderarmut. Aber er nannte auch Erfolge wie die Rückkehr zur Gleichbehandlung bei den Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung. Dafür hatte der VdK 10 Jahre gekämpft.
Auch Wohnen gehört zu den Dauerthemen beim VdK. Sing verwies dazu auf die 70 Jahre währende Arbeit des VdK -Unternehmens GSW in Sigmaringen. Es ist ein Bauträgerunternehmen. Sing sagte, dass die GSW heute noch erfolgreich ist, sei ein Beweis dafür, dass sozialer Wohnungsbau möglich ist, der sich nicht an Gewinn orientiert. Sing meint auch, dass die Erhöhung des Wohngelds das Problem nicht löse. Sing informierte auch über das Terminservice- und Versorgungs-Gesetz (TSVG), das seit dem 11. Mai besteht. Mit diesem Gesetz sollen Kassenpatienten schnellere Termine erhalten. Und Ärzte sollen hierfür mindestens 25 Stunden Sprechzeit pro Woche anbieten. Hausärzte, die für ihre Patienten Termine mit Fachärzten machen, sollen dies bezahlt bekommen. Und Hausärzte, die neue Patienten annehmen, sollen dafür auch bezahlt werden.
Sing kritisierte aber auch, dass mit dem TSVG viel Geld ausgegeben werde, das eher den Kranken zustehen sollte. Nun bekommen es die Ärzte. Sing erläuterte auch eine Regelung, die ab Oktober 2020 gelten soll. Sie besagt: Festsitzender Zahnersatz soll mit einem Kassenzuschuss von 50 auf 60 Prozent angehoben werden. Sing hofft dabei, dass Zahnärzte und Zahntechniker nun nicht ihre Vergütungs-Pauschalen anheben.
Erklärung: Vergütungs-Pauschalen sind die Beträge, die für Leistungen festgelegt werden. Darin sind dann Einzelleistungen inbegriffen und werden nicht mehr gesondert abgerechnet.
Sing informierte auch darüber: Verordnungen von Massagen werden in Zukunft auch erleichtert. Außerdem sollen Heilmittel wieder vor Ort eingekauft werden können.
Roland Sing gab auch wertvolle Tipps zum Thema Pflege. Er riet dazu, sich beraten zu lassen und nachzufragen, um zu erfahren wo und wie man Leistungen aus der Pflegeversicherung erhält. Denn die Kassen leisten nicht automatisch von sich aus.
Viele wüssten nicht Bescheid über Zuschüsse der Pflegekassen zu Umbaumaßnahmen. Und auch, dass Angehörige, die pflegen alle zwei Jahre Anspruch auf eine Reha-Maßnahme haben, wissen Viele nicht.
Roland Sing sagte zur VdK-Aktion „Pflege macht arm!“ folgende Dinge:
Es geht darum die Investitionskosten für die Betroffenen zu senken. Deshalb soll das Land dazu bewegt werden sich wieder an den Kosten zu beteiligen. Bis 2010 war das nämlich so. Deshalb rief Roland Sing dazu auf weiter Unterschriften zu sammeln und damit die Landesverbands∙aktion tatkräftig zu unterstützen.
Silvija Eibel, Leiterin Kommunikation, ging ebenfalls auf die VdK-Pflegeaktion 2019 ein. Sie erinnerte an die Landespresse-Konferenz zum Auftakt am 7. Februar. Dazu zeigte sie verschiedene Berichte des SWR und den Studioauftritt des Landesvorsitzenden Roland Sing in der SWR-Abendschau. Eibel verwies auch auf die Infomappe, die alle Kreis- und Ortsverbände erhalten haben.
Bis zur Frauenkonferenz Mitte Mai waren 17000 handschriftliche Unterschriften beim Landesverband eingegangen und zusätzlich 4000 online. Nun gilt es weiterhin kräftig Unterschriften zu sammeln bis zum VdK-Gesundheitstag am 14. September. Denn 50 000 sollen es mindestens werden, sagten Sing und Eibel mit einer Stimme. Eibel zeigte auch den Aktionsfilm mit Heilbronns Kreisfrauen-Vertreterin Elisabeth Knörle. Man kann ihn im Internet herunterladen. Ebenso eine Musterrede.
Dr. Thomas Kuhn, der Ärztliche Leiter am Brustzentrum des Diakonie Klinikums Stuttgart, sprach zum Thema „Brustgesundheit“. Er ist gleichzeitig Leiter des Präventionszentrums prevaris.
Erklärung: Präventionszentrum ist eine Einrichtung zur Vorbeugung von Erkrankungen.
Dr. Kuhn sagte; „Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs“. Er verwies auf viele Unterschiede, die genau geprüft werden müssen. Daher solle man die Behandlung immer genau auf dem Einzelfall ausrichten. Brustkrebs könne von den Milchgängen ausgehen und sei dann bei der Mammografie gut sichtbar.
Erklärung: Mammografie ist die Röntgenuntersuchung der Brust bei Frauen.
Dieser Krebs spreche auch gut auf Chemotherapie an. Er sagte weiter:
Bei Brustkrebs, der von den Milchläppchen ausgeht, ist das nicht so. Hier braucht man das MRT.
Erklärung: Chemotherapie ist eine Therapie, die bei Krebs eingesetzt wird. Sie soll bösartige Geschwüre bekämpfen.
Ein MRT ist eine Untersuchungsmethode mithilfe bestimmter Geräte, bei der man mögliche Gewebe-Veränderungen des Körpers sichtbar machen kann.
Dr. Thomas Kuhn sagte: Wenn noch keine Metastasen vorliegen, sei in 85 bis 90 Prozent der Fälle die Heilung für 10 Jahre möglich, oder zeitlebens.
Erklärung: Metastasen sind sogenannte Tochtergeschwülste, die sich von dem Haupttumor abgesondert haben und in den Körper streuen.
Dr. Kuhn betont, dass keine Heilung möglich ist, wenn sich Metastasen gebildet haben. Aber man könne viel tun. Manchmal gäbe es in der Schulmedizin sogar Spontanheilungen.
Dr. Kuhn beschrieb die verschiedenen Möglichkeiten der Brustkrebstherapie: Operation, wenn die Lymphe befallen sind auch Bestrahlung, Tablettentherapie und Chemotherapie.
Es wurde gefragt, warum die Zahl der Brustkrebspatientinnen immer weiter steige bei jüngeren Frauen. Dazu sagte er: Rauchen, Alkohol und Übergewicht sind verstärkte Risiken. Abschließend gab Dr. Thomas Kuhn den Frauen mit auf den Weg: „Leben Sie im Heute und Hier!“
In seinem zweite Vortrag „Schlaf – eine traumhafte Regeneration für Körper und Seele“ hob Dr. Kuhn hervor: Das Schlafbedürfnis von Erwachsenen beträgt zwischen sechs bis 10 Stunden.
Erklärung: Regeneration ist die Wiederherstellung eines Zustandes. Zum Beispiel, wenn man durch Anstrengung Energie verloren hat. Diese Energie kann durch Erholung wiederhergestellt werden.
Dr. Kuhn führte aus, dass man den Schlaf brauche zum Wachstum, Regeneration, zum Sparen von Körperenergie. Und für die Verarbeitung von Eindrücken.
Der Experte erklärte: Für den Schlaf-Wach-Rhythmus ist das Hormon Melatonin verantwortlich. Dieses wird durch Stress beeinträchtigt.
Insomnie, das ist fehlender Schlaf bei gestörtem Ein- und Duchschlafen.
Hypersomnie, das ist zu viel Schlaf.
Parasomnie, das ist Schlafwandeln, Alpträume, Zähneknirschen, Bettnässen. Er kam auf körperliche und seelische Ursachen zu sprechen.
Diese könne zum Beispiel sein: Schlafapnoe (das ist, wenn beim Schnarchen, der Atem still steht); Herzschwäche, vergrößerte Prostata mit häufigem Wasserlassen, Schilddrüsen-Überfunktion, Depression oder auch Demenz.
Ebenso sprach er die Behandlung von Schlafproblemen an. Durch Schlafhygiene, die Behandlung von Grunderkrankungen durch Hausmittel, pflanzliche Mittel (zum Beispiel Baldrian, Zirbelkiefer, Passionsblume). Oder auch durch Schlafmittel und Psychotherapie.
Landesgeschäftsführer Hans-Josef Hotz informierte die Versammlung über die „Respekt – Rente“ von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Ziel ist es die Lebensleistung zu berücksichtigen und die Rente so zu erhöhen, dass sie die Grundsicherung im Alter übersteigt.
Zum Schluss regten die Teilnehmerinnen an, einen Flyer über die Tätigkeit der Frauenvertreterin zu erstellen. Und Carin E. Hinsinger gab den Frauen einen Spruch von Voltaire mit auf den Weg; „Da Glücklich-Sein für die Gesundheit sehr wichtig ist, habe ich mich entschlossen, glücklich zu sein“.
Daran sollten wir uns auch halten.
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