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Mehr als 20 tanzfreudige Senioren haben sich in der Begegnungsstätte in Beutelsbach eingefunden. Die Kreisvorsitzende Marlies Lange begrüßte die Besucher mit diesen Worten: „Schön, dass ihr trotz des herrlichen Wetters draußen wieder zahlreich gekommen seid. Julius, der charmanteste Musiker, den wir haben, spielt wie immer für Euch. Viel Vergnügen!“
Seit September 2011 gibt es „SenTa“. Es ist Marlies Langes Wortschöpfung. Die Abkürzung steht für Senioren-Tanztee. Damals war die VdK-Kreischefin von Waiblingen auch Stadt-Seniorenrätin.
„Auf Bitten von Lotte Seyboldt, einem VdK-Mitglied im Ortsverband Endersbach, habe ich
SenTa hierhergebracht. Denn alle fuhren bis dahin nur nach Waiblingen zum Tanzen“, sagt Marlies Lange.
An jedem dritten Mittwoch im Monat findet seitdem ab 15 Uhr ein Tanztee statt. Mit Livemusik, versteht sich. Am Keyboard spielt seit Anbeginn Julius Bachmann.
Zur Einstimmung kommt etwas Instrumentales. „Die Leute müssen ja erst einmal ankommen, wissen Sie“, sagt der 80-jährige Hobbymusiker.
Viele hier kennen sich. Sigi (72) und seine Frau Eva (82) sind Stammgäste.
„Wir tanzen erst, seit wir in Rente sind“, sagt Sigi. „Aber das sind ja auch schon 18 Jahre“, ergänzt er mit einem Lachen. Sigi hat seine Tanzschuhe extra in einer Papiertüte mitgebracht. Das Paar unterhält sich angeregt mit den anderen Gästen an einem der sechs Tische. Dann betritt Josef den Raum. Er begrüßt jeden persönlich mit Handschlag.
„Unsere Damen sind von Josef begeistert, weil er ein so guter Tänzer ist“, sagt Marlies Lange mit einem Lächeln. Es gibt Kaffeetafel mit Kuchen, wie bei einem Tanztee üblich. Zudem Butterbrezeln, Wein und Wasser. Die Veranstaltung wird von den Besuchern bezahlt. Jeder Gast zahlt einen kleinen Eintritt für den Musiker. Die Verköstigung wird auf Selbstkosten abgerechnet. Das läuft auf Vertrauensbasis. Auch Edelgard und eine andere Marlies kommen seit Beginn von SenTa zum Tanzen.
Marlies hat seit ein paar Jahren das Gehör verloren. Deshalb übersetzt ihr Edelgard das Gesagte und die Liedtexte durch Zeichensprache. Genauer gesagt, durch Lautsprache mit Gebärde begleitet. Sie redet und macht dabei Gebärdenzeichen für ihre Freundin. Sie hat die Sprache von ihrer gehörlosen Freundin erlernt. „Jeder ist bei SenTa willkommen“, betont Lange. Barrieren gibt es bei uns nicht, in keiner Hinsicht. Und wir sind nicht nur auf Paare ausgerichtet. Es dürfen auch alleinstehende Tänzerinnen und Tänzer kommen. Man kann auch allein über die Tanzfläche schwingen. Was zählt, sind der Spaß und die Begegnung. Außerdem bringt tanzen das Gehirn in Schwung. Weil man sich auf das Verbinden von verschiedenen Bewegungsabläufen konzentrieren muss. Und man bleibt sportlich aktiv, sagt Lange. Sie gibt bis heute Sportkurse für Seniorinnen.
Der Spaß ist nicht zu übersehen. Die Tanzfläche füllt sich, als Julius Bachmann sein erstes Stück „California Blue“ angestimmt hat. Auch Marianne, die im Rollstuhl sitzt, dreht ihre Runden zum Auftakt. Eva trägt ein weißes Chiffon-Kostüm mit Spitze. Sie gleitet galant mit Ehemann Sigi über das Parkett.
„Bei uns gibt es auch Damenwahl“, erklärt Lange. „Wir haben zwar einen harten Kern, aber es kommen auch immer wieder mal neue Leute dazu. So wie heute, das junge Paar dort drüben. Ich hoffe, dass wir die beiden langfristig gewinnen“, sagt Marlies Lange und deutet auf ein Paar, das zu Honeymoon und Himmelblau“ tanzt.
„Ich habe eine erfreuliche Mitteilung“, sagt Julius Bachmann nach dem nächsten Lied: „Die Marianne ist wieder da. Sie hat uns wie immer etwas vorbereitet“.
Rollstuhlfahrerin Marianne kommt nach vorne: „Heute erzähle ich euch von meinem geheimen Freund - er heißt der Lenz“. Marianne, die im Ortsverband Beutelsbach Beisitzerin ist, trägt das Gedicht vor „Der Lenz“ von Georg Weerth: „Aus fernen Wolken braust ein dumpfer Ton. Die Donner sind es, so der Welt verkünden; dass wieder der Natur geliebter Sohn; der Frühling, wandelt zu der Erde Gründen (…).“ Lange erklärt: „Das ist schon ein fester Programmpunkt bei uns. Marianne trägt jedesmal frei etwas vor. So entwickelt sich SenTa auch aus den Ideen der Gäste weiter.“ Doch der wichtigste Punkt ist und bleibt das Tanzen. Wenn Julius Bachmann auf seinem Saxophon Rumba spielt, hält es die Senioren nicht mehr auf ihren Plätzen.
SenTa-Seniorentanztee in Beutelsbach (Weinstadt):
Jeden 3. Mittwoch im Monat von 15 bis 18 Uhr, Begegnungsstätte der Stadt Weinstadt, Betreutes Wohnen, Luitgardstraße 20 (Zweiter Eingang) in 71384 Weinstadt-Beutelsbach.
Kontakt:
VdK-Kreisvorsitzende Marlies Lange Telefon (0 71 51) 69 02 76, kv-waiblingen@vdk.de
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