EINFACHE SPRACHE

    15. VdK-Landesschulung in Heilbronn: „Geringe Beschäftigung von Menschen mit Behinderung nicht hinnehmbar“

    Betriebliche Gesundheitsförderung und alternsgerechte Arbeit gefordert – 550 Seminarteilnehmer in Harmonie
    Erweiterte Begleitmesse mit 55 Ausstellern

    „Die Nichterfüllung der gesetzlichen Beschäftigungspflicht bei Menschen mit Behinderung ist nicht hinnehmbar“, war einhellige Meinung der Podiumsteilnehmer der 15. VdK-Landesschulung für Behinderten- und Personalvertreter am Mittwoch in der Harmonie Heilbronn. Vor 550 Seminarteilnehmern forderten die Arbeits- und Sozialexperten gezielte Maßnahmen, um einerseits die Pflichtquote von fünf Prozent zu erfüllen und um andererseits der demografischen Entwicklung im Arbeitsleben mit vielen älteren Beschäftigten Rechnung zu tragen.

    An die Landesverwaltung, die – trotz freiwilliger Selbstverpflichtung, mehr als die gesetzlich geforderten fünf Prozent Schwerbehinderte zu beschäftigen – 2016 nur auf 4,89 Prozent kam, erging der Appell, der Vorbildfunktion des öffentliches Dienstes nachzukommen. Der Landesgeschäftsführer des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg, Hans-Josef Hotz, rief die Arbeitgeberseite hier generell zum Umdenken auf und verlangte überkommene Vorbehalte gegenüber behinderten Beschäftigten abzulegen. Ebenso unterstützte er die von Podiumsteilnehmern vorgebrachte Forderung nach Anhebung der Ausgleichausgabe für Arbeitgeber, die nie Menschen mit Behinderung beschäftigen. Außerdem verlangte Hotz, der häufigen Praxis, die Ausgleichsabgabe als Betriebsausgabe abzusetzen, einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben.

    An die versammelten Behindertenvertrauensleute, Betriebs- und Personalräte, die aus ganz Baden-Württemberg und benachbarten Bundesländern angereist waren, erging der Rat, sich auch weiterhin für bessere Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderung und für alternsgerechte Arbeitsplätze einzusetzen sowie auf betriebliche Gesundheitsförderung zu drängen. Gerade auch in Zeiten von „Arbeit 4.0“ mit zunehmender Digitalisierung und möglichem Arbeitsplatzverlust in vielen Branchen, gelte es, die Chancen auf Arbeit und auf gesunde Arbeit zu erhalten. Außerdem sei Fortschritt kein Selbstläufer. Dafür müsse man arbeiten, hob Professor Franz Josef Düwell (Konstanz) eindringlich hervor.

    Auf viel Interesse stieß auch die begleitende VdK-Gesundheits- und Rehamesse, die ab 10 Uhr die Tore für alle Bürger geöffnet hatte. Die Ausstellung, die ebenso wie die zertifizierte Schulung bereits zum 10. Mal in Heilbronn durchgeführt wurde, konnte 2017 mit 55 Ausstellern aufwarten. Neben vielfältigen Informationen aus dem weiten Feld der beruflichen und der medizinischen Rehabilitation, der Patienten-, Gesundheits- und Wohnberatung, der seit Jahren stark erweiterten Arbeit des Sozialverbands VdK sowie der Selbsthilfearbeit gab es diesmal noch mehr Aussteller zu den Themen rund um Pflege und Seniorenarbeit.

    Hier können Sie den ausführlichen Bericht nachlesen.

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