„Ich pflege meine Liebsten zuhause.“

Die häusliche Pflege ist ein Stiefkind der Politik, immer wieder haben pflegende Angehörige in der ambulanten Pflege das Nachsehen. Die Situation ist beunruhigend: Die VdK-Pflegestudie offenbart eine Vielzahl an Baustellen, auf denen die VdK-Forderungen zur Nächstenpflege basieren. 

Was wir von der Politik fordern:

  1. Mehr Hilfe im Haushalt, bei der Pflege und bei der Betreuung

    Um die Überbelastung pflegender Angehöriger zu verhindern, muss es in ganz Deutschland ausreichend Plätze in der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege geben.

  2. Mehr Zeit zum Pflegen ohne finanzielle Sorgen

    Die Pflege darf nicht zum finanziellen Problem werden! Daher müssen gute Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf geschaffen werden.

  3. Mehr Rente für pflegende Angehörige

    Hierfür muss die Pflege in der Rente besser anerkannt werden, zum Beispiel durch zusätzliche Rentenpunkte – die Arbeitszeit darf keine Rolle spielen.

Der Film zur VdK-Kampagne #naechstenpflege

Pflege geht uns alle an. In Deutschland werden 80 Prozent der über vier Millionen Pflegebedürftigen zuhause versorgt – allein in Baden-Württemberg betrifft dies rund 378.000 Menschen. Für unsere Gesellschaft ist die Pflege durch Angehörige enorm wichtig und wird auch in Zukunft, angesichts des demografischen Wandels, noch wichtiger für die Versorgung von Pflegebedürftigen werden. Dennoch werden die pflegende Angehörige von der Politik alleingelassen und ersticken in Bürokratie. Wir fordern, dass die pflegenden Angehörigen endlich ausreichend unterstützt werden!

Die VdK-Pflegestudie

Kategorie Pflege Pflege zu Hause

VdK-Pflegestudie

Landesweite Studienergebnisse für Baden-Württemberg

Die VdK-Pflegestudie offenbart die massiven Defizite in der häuslichen Pflege – bundesweit, aber auch für die Situation in Baden-Württemberg und liefert hierfür erstmals belastbare…

VdK-Forderungen für die Nächstenpflege

News-Karussell

Mehr Hilfe im Haushalt, bei der Pflege und bei der Betreuung!

Pflegende Angehörige ersticken in Bürokratie, viele ihnen zustehenden Leistungen werden gar nicht in Anspruch genommen. Der Sozialverband VdK fordert ein Nächstenpflege-Budget, in dem alle Leistungen gebündelt werden.

Pflege darf nicht arm machen!

Im Gespräch mit Moderatorin Nina Foto erläutert Roland Sing, Ehrenvorsitzender des Sozialverbands VdK, welche Webfehler die 1995 ins Leben gerufene Pflegeversicherung hatte und noch immer hat. Er appelliert an die Politik, die Pflegereform…

Mehr unabhängige Beratung in der Nächstenpflege!

Die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen blicken im Leistungsdschungel aufgrund der hohen bürokratischen Hürden gar nicht mehr durch. Mehr unabhängige Beratung könnte hier direkt Abhilfe schaffen!

Entlastungsbetrag nutzbar machen!

In diesem Videointerview appeliert der Ehrenvorsitzende Roland Sing an die Politik, die büroktarischen Hürden zu senken und macht konkrete Lösungsvorschläge.

Mehr Zeit zum Pflegen ohne finanzielle Sorgen!

Der Sozialverband VdK fordert eine finanzielle Absicherung für pflegende Angehörige, unter anderem durch eine regelmäßige Dynamisierung des Pflegegeldes, aber auch durch einen steuerfinanzierten Lohnersatz analog des Elterngeldes sowie…

Mehr Rente für pflegende Angehörige!

Viele Angehörige reduzieren für ihre Pflegetätigkeit einschneidend ihre Arbeitszeit. Das macht sich bei der Rente bemerkbar. Der VdK fordert mehr Rente für pflegende Angehörige. Hierfür müssen die Zugangsvoraussetzungen zur Berücksichtigung…

Wir fordern von der Politik

Ein Nächstenpflege-Budget, in dem die Kurzzeit-, Verhinderungs- und Tagespflege sowie der Entlastungsbetrag enthalten ist.

Das Leistungsgeschehen muss deutlich vereinfacht und Leistungen müssen gebündelt werden zu einem Budget. Damit kann der Pflegende selbst entscheiden, wofür er es einsetzen möchte und hat das Maximum an einem Geldbetrag zur Verfügung. Denn Pflege-Haushalte wissen, was gut für sie ist und wie viel sie von welcher Leistung benötigen. Sie müssen dann nur noch einen Betrag und die Ausgaben im Auge behalten, statt wie bisher für viele verschiedene Leistungsbeträge. Auch Zuzahlungen können damit kompensiert werden.

Ein Nächstenpflege-Budget auch für unprofessionelle Helfende.

Pflege-Haushalte wissen, wer ihnen am besten helfen kann. Sie brauchen „mehr Nächste für die Nächstenpflege“. So braucht es für den Entlastungsbetrag, der auch für hauswirtschaftliche Hilfen eingesetzt werden kann, keine qualifizierte Fachkraft mit einer Ausbildung. Es muss möglich sein, dass Hilfen auch durch Nachbarn oder Freunde erbracht und dafür Pflegeleistungen abgerufen werden können.

Ein Nächstenpflege-Budget, das unkompliziert abrufbar ist.

Die Zusammenfassung der einzelnen Leistungen stoppt den Bürokratie-Irrsinn.

Eine unabhängige Pflegeberatung vor Ort für alle.

Einen Anspruch auf einen Tagespflegeplatz – genau wie es ihn auf einen Kindergartenplatz gibt.

Mehr Hilfe im Haushalt, bei der Pflege und bei der Betreuung.

Um die Überbelastung pflegender Angehöriger zu verhindern, muss es in ganz Deutschland ausreichend Plätze in der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege geben sowie spezielle Reha-Angebot für die Pflegenden. So gibt es deutschlandweit noch immer zu wenige Betreuungsdienste, die kostengünstiger als Pflegedienste sind und viele Bedarf der Pflegehaushalte befriedigen können. Die für Entlastungsleistung vorgesehenen Dienstleister sind rar gesät, weil die Anforderungen an sie je nach Bundesland zu hoch sind.

Mehr Zeit zum Pflegen ohne finanzielle Sorgen.

Mehr als jeder Dritte pflegende Angehörige gibt seine Erwerbsarbeit auf oder reduziert sie. Wir fordern einen finanziellen Ausgleich wie beim Elterngeld.

Mehr Rente für pflegende Angehörige.

Bessere Anerkennung der Nächstenpflege durch zusätzliche Rentenpunkte.

  • Starre Festbeträge für Pflegeleistungen, die ungenutzt verfallen können

    Derzeit ist die Bewilligung von Pflegeversicherungsleistungen streng an den Pflegegrad gebunden. Es gibt feste Sätze, wie für die Tagespflege oder den Entlastungsbetrag. Diese stehen dem Betroffenen entweder monatlich oder jährlich zu. Sind sie einmal ausgeschöpft, kann das Angebot erst wieder genutzt werden, wenn der Monat oder das entsprechende Jahr vorbei ist.

    Leistungen, die dagegen gar nicht genutzt werden, entfallen ersatzlos.

    Das Problem: Es ist extrem schwierig, Leistungen so zusammenzustellen, dass sie zur individuellen Situation passen.

  • Willkürliche Pflegeleistungen – komplex, bürokratisch und teilweise verzahnt

    Pflegeleistungen können untereinander angerechnet werden, um eine Aufstockung zu ermöglichen. Buchhalterisches Wissen ist von Vorteil – um überhaupt den Überblick zu behalten.

  • Nicht kostendeckend!

    Mit einer Leistungsart, etwa für Kurzzeitpflege, ist kein fester Zeitraum abgesichert. Stattdessen müssen pflegende Angehörige und Pflegebedürftige sehen, wie viel ein Tag Kurzzeitpflege kostet – und müssen sich dann ausrechnen, wie viele Tage sie sich für den Leistungsbetrag der Pflegeversicherung leisten können. Manche Leistungssätze fallen hierbei immer gleich aus – unabhängig vom Pflegegrad.

  • Fokus auf professionelle Leistungserbringer

    Der Gesetzgeber hat immer wieder dem Drängen der Verbände von Leistungserbringern (wie Pflegediensten, Pflegeheimen) nachgegeben: Die professionelle Pflege wurde damit zur Voraussetzung für den Bezug von Leistungen.

    Das zeigt sich bei der Verhinderungspflege – hier bekommen Verwandte bis zum 2. Grad nur das 1,5-fache des Pflegegeldes.

    Auch am Entlastungsbetrag wird das deutlich. Mit diesem kann hauswirtschaftliche Unterstützung und Betreuung „eingekauft“ werden. Die Ausgestaltung wurde den Ländern übertragen. Das führte dazu, dass die Länder mitunter absurde Zugangsvoraussetzungen an die Dienstleister stellen (Fortbildung mit bis zu 60 Stunden für hauswirtschaftliche Hilfe).

    Pflegedienste erlangen diese Voraussetzungen ohne Weiteres. Niedrigschwellige Hilfe- und Dienstleister jedoch nicht. Das verknappt die Anzahl an Anbietern enorm. So enorm, dass es in weiten Teilen Deutschlands unmöglich ist, den Entlastungsbetrag zu nutzen.

  • Leistungsanbieter bestimmen das Leistungsgeschehen

    Der stärker werdende Fachkräftemangel nützt den Leistungserbringern: Diese selektieren ihre Kundschaft. Oft mögen auch rein ökonomische Überlegungen dahinterstecken.

    So findet sich bei Pflegegrad 1 kaum ein Pflegedienst, um nur die Betreuung für 125 Euro im Monat zu übernehmen (Entlastungsbetrag).

    Manche ländlichen Gegenden sind in der Hand eines einzigen Pflegedienstes. Die Auswahl zwischen verschiedenen Dienstleistern ist gar nicht möglich. Fehlen diesem Pflegedienst aber Kapazitäten, so ist eine Versorgung nicht möglich – oder man muss eine Kündigung befürchten. Davon machen auch Pflegedienste Gebrauch, wenn ein Pflegebedürftiger „zu aufwendig“ wird. Das berichten VdK-Mitglieder häufig.

Mitglied werden

Wir sind für Sie da

 Seine Nächsten zuhause zu pflegen, ist erfüllend, bringt einen aber auch oft an die eigenen Grenzen. Der Sozialverband VdK setzt sich daher für Sie ein.

  • Wir informieren Sie zur Pflege,
  • wir geben Ihnen eine Stimme in der Landespolitik und darüber hinaus,
  • wir vertreten Sie gegenüber der Kranken- und Pflegekasse aber auch vor Gericht,
  • wir beraten Sie über Pflegeleistungen und vernetzen pflegende Angehörige.

Im Rahmen unserer VdK-Kampagne #naechstenpflege geben wir Ihnen außerdem die Möglichkeit, sich für bessere Bedingungen in der häuslichen Pflege und die Unterstützung von pflegenden Angehörigen in Deutschland aktiv einzusetzen!