Sozialverband VdK Baden-Württemberg - Ehrenamt im VdK
Url dieser Seite: http://vdk.de/bawue-marketing/ID273161
Sie befinden sich hier:

Biblisches Alter für Mannheimer Mitglied Artur Pfützer

Rückblick auf bewegtes 95-jähriges Leben

Artur Pfützer

Artur Pfützer mit Wilfried Engelhardt, dem Vorsitzenden von Käfertal.© VdK /OV Käfertal

95 Jahre alt zu werden, ist nicht allzu vielen Menschen vergönnt. Doch Artur Pfützer vom Ortsverband Mannheim-Käfertal gehört zu diesen Zeitgenossen, die solch einen Ehrentag begehen und dabei auch zufrieden auf ein bewegtes und erfülltes Leben zurückblicken können. Pfützers Kindheit und Jugend waren von der Landwirtschaft, dem Betrieb seiner Eltern und der Ausbildung in der landwirtschaftlichen Schule in Ladenburg geprägt. Doch schwere Zeiten folgten, die ihre deutlichen Spuren hinterließen. Pfützer wurde 1942 zur Musterung nach Heidelberg einbestellt und als bald zur Wehrmacht einberufen. Der Marschbefehl kurzdarauf führte den blutjungen Mann zunächst an die West- und später an die Südostfront. 1944 wurde Artur Pfützer schwer verwundet und kam in ein russisches Gefangenenlager. „Wegen seiner Verwundung wurde er aber von den Russen ‚ausgemustert‘ und zuerst den Amerikanern, dann den Franzosen übergeben“, berichtete Pfützers Ortsverband der Redaktion. Es folgten ein Lageraufenthalt in der Nähe von Annecy, wo der Kriegsgefangene anfangs im Straßenbau und später in einem Sägewerk arbeiten musste. Über den Kontakt zu anderen Gefangenengruppen gelang Artur Pfützer die Flucht aus Frankreich in die neutrale Schweiz. Dort wurde er zwar zunächst verhaftet, aber aufgrund eines Abkommens des Roten Kreuzes mit den kriegsführenden Staaten nicht ausgeliefert. 1948 waren diese schweren, bedrückenden und unsicheren Jahre für den 22-Jährigen vorbei und Pfützer konnte sich auf den Weg zurück nach Mannheim-Käfertal machen. Nach dem Neubeginn im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb war am 1. Oktober 1949 der Beitritt zum VdK Mannheim-Käfertal angesagt, wo Artur Pfützer fortan zur Gründergeneration gehörte. Ein wichtiger Markstein in seinem Leben war die Heirat mit „seiner Erna“ im April 1951.

Rückkehr nach Frankreich
Wie der Jubilar gegenüber seinem Ortsverband bekannte, ließen ihn die Erinnerungen an die Ereignisse von damals all die Jahre nicht los. Artur Pfützer wollte noch einmal die Ortschaft und das Sägewerk sehen, wo er als Kriegsgefangener war. Daraufhin nahm im Jahr 2014 sein Sohn den Kontakt zum Bürgermeister des französischen Ortes auf und mit dessen Hilfe wurde zugleich das Sägewerk ausfindig gemacht. Durch einen glücklichen Zufall traf der mittlerweile 88-Jährige bei seinem Besuch vor Ort auf Annabell, die Enkelin des ehemaligen Sägewerkbesitzers. Und die Französin wusste aus den Erzählungen ihrer Großmutter von den damaligen Ereignissen und freute sich riesig über das Zusammentreffen mit dem einstigen deutschen Kriegsgefangenen Artur. Bei Kaffee und Kuchen vereinbarten sie, sich wieder zu treffen. Seitdem besucht Annabell Artur Pfützer alljährlich an seinem Geburtstag in Mannheim und nennt ihn liebevoll „meine Opa Artür“, wie Käfertals Vorsitzender Wilfried Engelhardt der Redaktion verriet.

Bildrechte einblenden

Bildrechte auf der Seite "https://www.vdk.de/bawue-marketing/ID273161":

  1. Artur Pfützer | © VdK /OV Käfertal

Liste der Bildrechte schließen

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.