75 Jahre VdK-OV Schramberg - Sozialverband VdK Baden-Württemberg

75 Jahre VdK-OV Schramberg

Der Ortsverband wurde 1946 vom legendären Theo Weppler gegründet, damals noch unter dem Kürzel K.A.H., was für „Körperbeschädigte, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebene“ steht. So nannte sich der VdK in der Anfangszeit in Württemberg-Hohenzollern. Weppler führte den Ortsverband noch, als der sich schon längst VdK und später Sozialverband VdK nannte, in vorbildlicher Weise bis ins Jahr 1998. Danach übernahm Alfred Schätzle, heute Revisor, das Ruder und lenkte die Geschicke bis 2009. Seit rund zwölf Jahren steht der frühere Vize Dieter Vanselow an der Spitze. Gegenüber der Redaktion zeigte sich der heutige Vorsitzende dankbar, dass man – mangels eigenem Archiv – über den Stadtarchivar Carsten Kohlmann einige Zeitungsberichte über die Ortsverbandsanfänge erhalten konnte.

So war beispielsweise in der Schwäbischen Zeitung vom 21. Juli 1949 zu lesen: „Die Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen hielten eine Versammlung ab, die besonders von den Kriegswitwen gut besucht war.“ Über 450 Mitglieder habe die Ortsgruppe damals gezählt. Redner des Abends, darunter auch der bekannte Landtagsabgeordnete Eugen Maucher sowie Vertreter der Hirnverletzten hätten sich für dringende Hilfen für die Kriegsbeschädigten ausgesprochen. Man habe die Befürchtung geäußert, es könne gerade an Kriegsopfern und Hinterbliebenen gespart werden. Wichtig sei allen K.A.H.-Organisatoren gewesen, die politische und konfessionelle Neutralität des Verbands zu betonen – Grundsätze, die nach wie vor gelten. Ebenso erging damals der Appell an alle, Forderungen an die Regierenden „maßvoll“ zu stellen, um eher eine Realisierung zu ermöglichen.

Feier mit Bentele und Höfle für Dezember geplant

In seinem Vorbericht für die VdK-Zeitung erinnerte Vorstand Vanselow an die praktische Mitgliederbetreuung von damals: „Theo Weppler hat uns in den Nachkriegsjahren große Unterstützung bis hin zur Wohnraumbeschaffung zukommen lassen, für die wir unendlich dankbar sind“. Diese Wertschätzung für den damaligen Vorsitzenden bekomme er noch heute von Mitgliedern bei Hausbesuchen zu hören. Doch Dieter Vanselow ließ auch die jüngste Vergangenheit Revue passieren und erwähnte das älteste Mitglied Helmut Mokosch (92), das in 2020 mit dem Großen Goldenen Treueabzeichen mit Brillant für 70-jährige Verbandszugehörigkeit geehrt wurde. Mokosch gehört zu den rund 700 VdKlern, die der Ortsverband Schramberg heute hat. Stolz sind Vanselow und sein Team auch, dass man sich schon seit dem Jahr 2005 Büroräume mit dem Betreuungsverein im Untergeschoss des Hotels Hirsch am Hirschbrunnenplatz teilen kann. Man ist dankbar für die stets gute Unterstützung durch die Ortsverwaltungen in Schramberg und Umgebung.

So kann der Jubiläumsortsverband benachteiligten Menschen Unterstützung und Hilfen im Alltag bieten. Nun hoffen alle, dass die coronabedingte Verschiebung der 75er-Jubiläums am 4. Dezember zusammen mit der Weihnachtsfeier 2021 würdevoll begangen werden kann. Als Ort der Feier ist die Stiftung St. Franziskus vorgesehen und als Ehrengast keine Geringere als VdK-Präsidentin Verena Bentele. Ebenfalls kommen will der wie Bentele auch sehr erfolgreiche Paralympics-Champion im Skilanglauf, Frank Höfle, der darüber hinaus noch im Sommer auf dem Tandemrad als stark Sehbehinderter in den 1990er-Jahren brillierte.