VdK-Pflege- und Sozialhilfeinfos in Eschachhalle - Sozialverband VdK Baden-Württemberg

VdK-Pflege- und Sozialhilfeinfos in Eschachhalle

Vorstand Walter Kubas referierte – „Bürger für Bürger“ vorgestellt

Auf viel Interesse der Bevölkerung stieß im März eine groß angelegte Pflegeinformationsveranstaltung in der Eschachhalle. Dort hatte der VdK Niedereschach-Dauchingen gemeinsam mit der Gemeinde Niedereschach die Bevölkerung eingeladen, um detailliert über Pflegekosten, Pflegeversicherungsleistungen sowie die Einstufung in Pflegegrade zu informieren. Und passend zum Thema wurde im gutgefüllten Otto-Sieber-Saal die neugegründete Sozialgenossenschaft „Bürger für Bürger“ vorgestellt. Hauptreferent war Walter Kubas, der VdK-Ortsvorsitzende, der kürzlich auch in den Aufsichtsrat von „Bürger für Bürger“ gewählt wurde. Gemeindeoberhaupt Martin Ragg bezeichnete diese Genossenschaft als historisch für Niedereschach. Schließlich verfolgt sie das Ziel – gemäß dem vielfachen Wunsch Älterer und Pflegebedürftiger – diese Menschen dabei zu unterstützen, dass sie möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Das sei als Ergänzung zu bereits vorhandenen Angeboten gedacht, um im niederschwelligen Bereich eine Lücke zu schließen, informierte Sozial- und Verwaltungsexperte Kubas die Zuhörer.

Walter Kubas, der beim Kommunal- und Rechnungsprüfungsamt mit Sozial- und Jugendhilfe befasst ist und zudem als Dozent im Sozialhilferecht an der Dualen Hochschule in Villingen-Schwenningen und weiteren Einrichtungen wirkt, sprach sodann das heikle Thema Pflege-Kosten an, was auch der Sozialverband VdK Baden-Württemberg in einer groß angelegten Aktion seit Februar 2019 thematisiert. Dabei wies der Referent darauf hin, dass höhere Pflege-Kosten nicht nur im Heim, sondern auch zuhause, wenn die Menschen dort gepflegt werden, anfallen können. Als Sozialhilfeexperte erklärte der Ortsverbandsvorsitzende Voraussetzungen und Höhe der gesetzlichen Pflegeversicherungsleistungen und wann und in welcher Höhe das Sozialamt Leis-tungen hier übernehmen kann. Dabei machte Kubas, auch konkrete Angaben zur Unterhaltspflicht von Angehörigen, in welcher Höhe Ersparnisse oder das eigene Haus geschützt sind, welche Alternativen es zu Heimaufenthalten gibt und wo Bürger Informationen und Beratung bekommen können. Nicht weniger wichtig waren Walter Kubas Informationen zur Einstufung in die fünf Pflegegrade, die es seit der großen Reform 2017 gibt, im Unterschied zu den drei Pflegestufen in der Zeit von 1995 bis 2016.

Dabei kam der VdK-Vorsitzende auf das vom Medizinischen Dienst (MDK) praktizierte Punktesystem und die sechs Module zu sprechen, die der Beurteilung der Pflegebedürftigkeit beispielsweise in Punkto Mobilität, Selbstversorgung, Orientierung, eigenes Krankheitsmanagement oder auch Alltagsgestaltung dienen. Beim Thema Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige kam die Sprache dann wieder auf die neue Sozialgenossenschaft und deren Unterstützungsangebote. „Eine sehr, sehr gute Sache“ würdigte auch Referent Kubas die neue Einrichtung, die zuvor schon Bürgermeister Ragg gelobt hatte. Mit dieser Sozialgenossenschaft sei man in Niedereschach, dem Ziel, eine professionelle Nachbarschaftshilfe aufzubauen, einen entscheidenden Schritt nähergekommen.