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Podiumsdiskussion mit (v.l.) Prof. Dr. Bernhard Badura, Hans-Josef Hotz, Karin Grimm sowie Professor Franz-Josef Düwell.© Klaus Markl
550 Teilnehmer kamen zu der zertifizierten Fortbildung nach Heilbronn. Der Vormittag wurde von einer Podiumsdiskussion abgeschlossen, die Joachim Steck, VdK-Obmann der Schwerbehindertenvertrauenspersonen, moderierte. Zu seinem Diskutanten gehörten VdK-Landesverbandsgeschäftsführer Hans-Josef Hotz, Karin Grimm von ver.di in Vertretung für Susanne Wenz, Prof. Dr. Bernhard Badura, der am Vormittag über gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen sprach sowie Professor Franz-Josef Düwell, der die Zuhörer in seinem Referat über die Gesetzgebung SGB IX informierte.
"Die Nichterfüllung der gesetzlichen Beschäftigungspflicht bei Menschen mit Behinderung ist nicht hinnehmbar", war einhellige Meinung der Podiumsteilnehmer. Die Arbeits- und Sozialexperten forderten gezielte Maßnahmen, um einerseits die Pflichtquote von fünf Prozent zu erfüllen und um andererseits der demografischen Entwicklung im Arbeitsleben mit vielen älteren Beschäftigten Rechnung zu tragen.
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— Sozialverband VdK (@VdK_BaWue) 10. Juli 2017
An die Landesverwaltung, die - trotz freiwilliger Selbstverpflichtung, mehr als die gesetzlich geforderten fünf Prozent Schwerbehinderte zu beschäftigen, 2016 nur auf 4,89 Prozent kam, erging der Appell, der Vorbildfunktion des öffentliches Dienstes nachzukommen. Der Landesgeschäftsführer des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg, Hans-Josef Hotz, rief die Arbeitgeberseite hier generell zum Umdenken auf und verlangte überkommene Vorbehalte gegenüber behinderten Beschäftigten abzulegen. Ebenso unterstützte er die von Podiumsteilnehmern vorgebrachte Forderung nach Anhebung der Ausgleichausgabe für Arbeitgeber, die nie Menschen mit Behinderung beschäftigen. Außerdem verlangte Hotz, der häufigen Praxis, die Ausgleichsabgabe als Betriebsausgabe abzusetzen, einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben.
An die versammelten Behindertenvertrauensleute, Betriebs- und Personalräte, die aus ganz Baden-Württemberg und benachbarten Bundesländern angereist waren, erging der Rat, sich auch weiterhin für bessere Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderung und für alternsgerechte Arbeitsplätze einzusetzen sowie auf betriebliche Gesundheitsförderung zu drängen. Gerade auch in Zeiten von "Arbeit 4.0" mit zunehmender Digitalisierung und möglichem Arbeitsplatzverlust in vielen Branchen, gelte es, die Chancen auf Arbeit und auf gesunde Arbeit zu erhalten. Außerdem sei Fortschritt kein Selbstläufer. Dafür müsse man arbeiten, hob Professor Franz Josef Düwell eindringlich hervor.
Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Raul Krauthausen, Inklusionsaktivist aus Berlin. Sein Vortrag "Dachdecker wollte ich eh nicht werden" ging vor allem auf den Berufseinstieg junger Menschen ein. Krauthausen, der sich mit seiner NGO Sozialhelden für soziale Gerechtigkeit einsetzt, erzählte aus seiner Erfahrung mit jungen Menschen mit Behinderung und wie sie an ihren Träumen, Berufswünschen und Zielen oft gehindert werden. Auch gab er Einblick in seinen eigenen Werdegang: "Ich bin froh, dass meine Mutter mich damals abgehalten hat, in einer Behindertenwerkstatt eine Ausbildung zu machen, weil es ein Berufsberater als einzige Option angeboten hat."
Er rief dazu auf, Behinderte nicht pflegen oder heilen zu wollen. Das ginge bei ihm mit der Glasknochenkrankheit sowieso nicht, merkte er süffisant an."Wir, die wir eine Behinderung haben, brauchen Unterstützung!"
Dem Vortrag fehlte es nicht an Humor wie das folgende Bild zeigt:
Auf viel Interesse stieß auch die begleitende VdK-Gesundheits- und Rehamesse, die ab 10 Uhr geöffnet war. Die Ausstellung mit 55 Teilnehmern in diesem Jahr hatte neben Informationen zu beruflicher und der medizinischer Rehabilitation, Fachstände mit Informationen zu den Bereich der Patienten-, Gesundheits- und Wohnberatung. Auch Selbsthilfegruppen stellten sich vor und ein Anstieg an Ausstellern zu den Themen Pflegeg und Seniorenarbeit war 2017 zu verspüren.
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