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VdK kritisiert Zustand des Aulendorfer Bahnhofs

Brief an die Bahn ist bislang unbeantwortet geblieben - Aufzug für Barrierefreiheit gefordert

Eugen Neff

Eugen Neff, Vorsitzender des VdK-Ortsverbands Aulendorf, fordert, einen Aufzug für den Aulendorfer Bahnhof.© Paulina Stumm

Aulendorf / sz Rund 6000 Bahnreisende nutzen täglich den Aulendorfer Bahnhof. Dass dort ein Aufzug fehlt, der Reisende von Gleis zu Gleis bringt, bekommen nicht nur Menschen zu spüren, die nicht gut zu Fuß sind. Auch wer viel Gepäck, einen Kinderwagen oder ein Fahrrad dabei hat, dem bleiben nur die Treppen. Rollstuhlfahrer sind von der fehlenden Barrierefreiheit insbesondere betroffen. Dabei haben sich die Vereinten Nationen bereits 2006 bezüglich der Rechte von Menschen mit Behinderung darauf geeinigt, dass Zugangshindernisse zu Transportmitteln zu beseitigen sind. Jetzt hat sich Eugen Neff, Vorsitzender des VdK-Ortsverbands Aulendorf, mit einem Brief an die Bahn gewandt, in dem er auf die Barrierefreiheit am Aulendorfer Bahnhof drängt.

"Jemand, der keine Treppen laufen kann, hat kaum eine Chance auf Gleis zwei zu kommen", schildert Eugen Neff die Problematik am Aulendorfer Bahnhof, denn einen Aufzug, um die Treppen zu umgehen, gibt es dort nicht. Zwar bietet die Bahn für Rollstuhlfahrer eine Umstiegshilfe an, allerdings nur bei Voranmeldung. Ein Übergang über die Gleise, so erklärt Neff, gebe es zwar zwischen Gleis eins und zwei, allerdings müsse dafür die Strecke gesperrt sein und die Überquerung bei der Aufsicht der Bahn angemeldet sein. Umstände, die, wie Neff zu berichten weiß, so manchen abschreckten. "Ausflüge mit der Bahn habe ich unseren Mitgliedern schon vorgeschlagen, aber da sind die Bedenken groß, dass einige nicht in den Zug einsteigen können."

Modernisierung ohne Aulendorf

Bemühungen am Zustand des Aulendorfer Bahnhofs etwas zu ändern gibt es schon länger. Neff etwa hat sich bereits im vergangenen Jahr an einem Schreiben der Stadtverwaltung an die Bahn beteiligt. Konkret allerdings bleibt der Bahnhof immer wieder außen vor. Im Modernisierungsprogramm der Bahn bis 2019 ist er nicht dabei und auch beim Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes ist Aulendorf leer ausgegangen. Das Programm finanziert von 2016 bis 2018 Umbauten zur Barrierefreiheit an kleinen Bahnhöfen mit bis zu 1000 Fahrgästen täglich. Bad Schussenried hat sich etwa dafür beworben.

Dabei gilt auch für den Aulendorfer Bahnhof, worauf sich die UN geeinigt hat und was zudem das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen verlangt. Für Neff ist klar, was das konkret am Aulendorfer Bahnhof bedeutet. "Barrierefrei wäre, wenn man jeden Bahnsteig über einen Aufzug erreichen könnte." Allerdings hört es für den VdK-Vorsitzenden damit noch nicht auf. "Wie kommen die Leute in den Zug", fragt er und nennt unterschiedlich hohe Bahnsteige und Treppenstufen in den Zügen als weitere Hindernisse.

VdK spricht von "Ausgrenzung"

Vor einem guten Monat hat Neff nun an der Bahn geschrieben, dass die Benutzung der Bahn in Aulendorf für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, "nur unter Schwierigkeiten möglich" ist und somit "eine Ausgrenzung dieser Personen" stattfindet. Zudem weist er auf die steigende Zahl an E-Bike-Besitzern hin, die ihr Rad "mühsam die Treppe hoch tragen müssen, da das Gepäckband meistens auch nicht funktioniert". Bei 6000 Fahrgästen täglich "sollte eine Aufnahme in ein Modernisierungsprogramm oberste Priorität haben", findet er.

Das Schreiben hat er auch an Gerd Weimer, den Beauftragten der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, geschickt. "Er hat geschrieben, dass er sich ans Verkehrsministerium gewandt hat?", berichtet Neff, eine Antwort stehe noch aus. 2Von der Bahn habe ich bis jetzt keine Antwort bekommen", sagt Neff und hofft noch auf eine Reaktion, das könne bei der Bahn ja bekanntlich länger dauern.

Die Bahn selbst äußerte sich auf eine kurzfristige Anfrage der Schwäbischen Zeitung am Dienstag nicht zu diesem Sachverhalt.

Im Sozialverband VdK sind rund 1,75 Millionen Menschen in 13 Landesverbänden mit rund 8000 Kreis- und Ortsverbänden organisiert. Die Aulendorfer Ortsgruppe hat derzeit 223 Mitglieder. Der Verband vertritt Rentner, Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke, Pflegebedürftige und deren Angehörige, Familien, ältere Arbeitnehmer und Arbeitslose. Gegründet wurde er 1950, damals noch als "Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands".

Quelle: Schwäbische Zeitung Bad Waldsee/Paulina Stumm

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