Arbeitsmarkt

Nach traumatischen Erlebnissen im Beruf weiterarbeiten

Mit dem Angebot BT-Trauma schließt das Berufsförderungswerk (BFW) Leipzig eine Lücke in der Versorgung von traumatisierten Arbeitnehmern. Die Maßnahme ist ein berufliches Training für Menschen mit Folgestörungen durch erlittene Traumata.

Mann steht vor einem dunklen Tunnel
Nach einem traumatischen Erlebnis auf Arbeit, beispielsweise einem Überfall, kann die Maßnahme BT-Trauma des BFW Leipzig helfen, wieder zurück in den Job zu finden. | © Pixabay

Marko Daubitz, Leiter des Beruflichen Trainingszentrums am Berufsförderungswerk Leipzig, über die Hintergründe der Maßnahme: „Die Nachrichten über traumatische Erfahrungen am Arbeitsplatz haben in der letzten Zeit zugenommen. Seien es die Polizisten und Bundeswehrangehörigen bei ihren Einsätzen, Zugbegleiter, die Verkäuferin im Laden, der Busfahrer oder Rettungskräfte, die während ihrer Arbeitszeit Opfer verbaler, physischer oder erlebter Gewalt werden. Die Folge sind psychische Beeinträchtigungen, die zu langen Arbeitsausfällen oder dem Wechsel des Arbeitsplatzes führen.“ Er hat während seiner Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen diese Erfahrungen gesammelt und die Maßnahme entwickelt.

An wen richtet sich die Maßnahme?

Das Berufliche Training-Trauma richtet sich an erwachsene Menschen mit komplexen Trauma-Folgestörungen. „Dazu zählen psychische Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Posttraumatische Belastungsstörung, Anpassungsstörung, andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung, Dissoziative Störungsbilder sowie emotional instabile Persönlichkeitsstörung“, weiß der studierte Psychologe zu berichten.

Ziel der Maßnahme

Die Menschen in ihrem Beruf, an ihrem Arbeitsplatz zu halten, ist das Ziel der Maßnahme. „Oder sie wieder in den Arbeitsprozess auf den ersten Arbeitsmarkt nach einer langen psychischen Folgeerkrankung aufgrund des Traumas zurückzuführen“, erklärt Marko Daubitz. Die Maßnahme, die so einmalig in Deutschland angeboten wird, beinhaltet beispielsweise Angstbewältigungstrainings, Einzelberatung und Kleingruppentrainings, das Kommunikationstraining, Kurse zur Stressbewältigung, Training sozialer Kompetenzen und das Training zu Trauma-Folgestörungen (z. B. Suchtvorsorge, Selbstwirksamkeit, Training zum Umgang mit Aggression etc.).

„Während der gesamten Maßnahme besteht zum psychosozialen Team des BTZ Leipzig am BFW eine enge und tragfähige Beziehung, um die psychische Stabilität zu erhalten und zu fördern“, erläutert Marko Daubitz. „Am wichtigsten sind natürlich die speziell geschulten Psychologen, die als Traumafachberater qualifiziert sind.“ Zudem werden die Teilnehmer während der 12-monatigen Maßnahme durch Reha-Manager, einen Ergotherapeut, Sozialpädagogen und einen Arzt betreut.

Mehr Informationen dazu gibt es auf der Website des BFW Leipzig unter www.bfw-leipzig.de.

Schlagworte Berufsförderungswerk | Trauma | Maßnahme | psychische Erkrankung

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