Sozialverband VdK - Ortsverband Wurmberg
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Jahresausflug 2010

am Samstag, den 08.05.2010

"Nach Frankreich zum Schiffshebewerk Lutzelbourg am Rhein-Marne-Kanal"

Auch in diesem Jahr durften wir uns dem Fahrer Herrn Harald Engel von der Firma Omnibus-Binder anvertrauen. 35 Mitglieder und Gäste des Ortsverbands Wurmberg haben sich für die Busreise nach Frankreich angemeldet. Um es gleich vorweg zu nehmen, das Wetter war ideal für den Ausflug, was man über die zurückliegenden Tage nicht sagen konnte, da es uns Kälte und Regen gebracht hatte.

Herr Engel begrüßte uns zunächst und brachte einen Überblick über den Tagesablauf nebst der Speisekarte mit der Bitte ein Essen auszusuchen und auch zu merken. An Hand der Eintragungen auf der Karte machte er dann eine Rückmeldung an das "Restaurant du Château". Anschließend begrüßte Herr Ernst Renner in seiner Funktion als Vorsitzender die anwesenden Gäste. Wie wir später erfuhren, kann Herr Renner Alles, nur nicht singen. Das bedeutet, wir hatten keinen Vorsänger. Erst kurz vor Ende der Reise meldete sich auf Bitten von Herrn Renner unser Fahrer Harald Engel und stimmte ein paar Lieder an, die dann auch gerne mitgesungen wurden. So war der Tag doch noch gerettet.

Nachdem wir die "Bärentäler" abgeholt hatten, nahmen wir auch gleich die neue Autobahnauffahrt in Bärental und fuhren auf die BAB A8. Wir wurden immer vom Fahrer informiert, wenn es was Interessantes zu sehen gab. So sahen wir links bei Pforzheim den Walberg oder auch Monte Scherbeliono genannt. Zwischen Pforzheim und Karlsruhe in der Nähe des Pfinztales gab es auf der rechten Seite Felder die reihenweise in transparenter Folie ausgelegt waren. Darauf konnten wir uns keinen Reim machen. Erfuhren aber dann, dass es sich hier um Maisanpflanzungen handelt und die Folie zum Schutz der Samen und der Keimlinge dienten. Am Karlsruher Dreieck wechselten wir auf die BAB A 5 in Richtung Basel. Vorbei an Ettlingen, hier finden die jährlichen Ettlinger Schlossfestspiele statt und vorbei an Rastatt, hier querten wir das Murgtal. Links und rechts der Autobahn konnten wir Spargelstecher bei der Arbeit sehen. Wieder erfahren wir etwas Neues. Die Spargel werden mit Folie abgedeckt. Wenn die schwarze Seite der Folie nach oben zeigt, dann soll die Wärme angezogen, zeigt die weiße Seite nach oben, dann soll die Wärme abgestoßen werden. Kurz vor Baden-Baden sehen wir den Hausberg Merkur auf den eine Standseilbahn fährt mit dem Aussichtsturm und der Richtfunkantenne, den Fermersberg mit dem Fernsehturm und den Battertfelsen mit der Burgruine Hohenbaden in dem die Markgrafen von Baden wohnten. Beim Rasthof Baden-Baden können wir auf der rechten Seite einen Zipfel der pyramidenförmigen Autobahnkirche Baden-Baden nach dem Künstler Emil Wachter ausmachen. Am Baden-Badener-Kreuz verlassen wir die Autobahn in Richtung Westen nach Iffezheim. Hier liegt in der Nähe auch der Baden-Airport. Bald ist Iffezheim ausgeschildert, das bekannt durch die internationalen Galopprennen auf der schönsten Pferderennbahn Deutschlands ist und dem internationalen Publikum das sich anlässlich der Rennen einfindet. Wir nähern uns hinter Iffezheim dem Rhein, der Rheinstaustufe und dem Übergang über den Rhein. Hier am Parkplatz an der Rheinstaustufe wollten wir auch unser Sektfrühstück zu uns nehmen. Aber es kam anders als wir uns das vorgestellt hatten. Der Übergang war bereits am Samstag in der Frühe wegen Straßenarbeiten (Löcher flicken) gesperrt. Ursprünglich war die Sperrung für den Nachmittag angeordnet. Also musste unser Fahrer den nächsten Übergang suchen und entschloss sich, die Straße zu fahren, die direkt an einem Nebenarm des Rheins entlang führte. Dass wir diesen Umweg fahren mussten hatten wir nicht zu bereuen. Wir kamen durch eine wunderschöne Rheinauenlandschaft, wie man sie von den Haupt-straßen aus nicht sieht. Wir mussten ein ganz großes Stück fahren, denn der nächste Übergang befand sich kurz vor Kehl in Höhe Achern bei dem Ort Rheinau. Die linke Seite des Rheins liegt bereits in Frankreich, der Rhein ist die Grenze zu Frankreich. Aber zunächst fuhren wir durch den Ort Greffern, hier gibt es eine Fährverbindung nach Drusenheim, das in Frankreich liegt. Wir kamen in der Nähe von dem Ort Schwarzach vorbei, hier befindet sich eine Straußenfarm. Weitere Orte lagen auf dem Weg, wie Ulm, Scherzheim, Rench-Uberquerung, bis zu den Orten Freistett und Rheinau. Hier war nun die nächste Möglichkeit auf der Straße über den Rhein auf die andere Seite zu kommen. Über diese Staustufe kamen wir nach dem französischen Gambsheim im Departement Bas Rhin gelegen und zur französischen Autobahn, der wir in Richtung Straßburg/Metz folgen. Am Autobahnkreuz nahmen wir die Richtung Metz vorbei an Brumath (Geudertheim). Brumath an der Zorn ist als Hopfenanbaugebiet bekannt.

Dies können wir auch deutlich sehen. Die sehr hohen Stangen verbunden mit Drähten, dienen als Kletterhilfe für den Hopfen, so genannte Rankgerüste. Die jungen Pflanzen waren zum Teil schon bis zu einem Meter hoch. Weiter auf der Autobahn Richtung Metz. In Hochfelden hieß es "Peage" die französische Mautgebühren waren zu entrichten. Zur Information wir befinden uns im Elsass und vor uns sehen wir die Vogesen.

Beim Sektfrühstück auf dem Rasthof Eckartsweiler

Sektfrühstück auf dem Rasthof Eckartsweiler© M.B.

Am Rasthof Eckartswiller machen wir endlich Pause, war höchste Zeit. Auch dieses Jahr werden wieder vom Ortsverband und von der Vorstandschaft Sekt, Orangensaft und Butterbrezeln gespendet.

An der Ausfahrt Phalsbourg ver-lassen wir die Auto-bahn. Wir fahren durch die Ortschaft und halten uns an die Richtung nach Saverne und Lutzelbourg. Dort wollen wir ja hin. Als wir in Lutzelbourg sind, halten wir Ausschau nach dem Rhein-Marne-Kanal, da müssen wir aber noch ein gutes Stück in das kleine Städtchen hineinfahren, bis wir in zu Gesicht bekommen. Etwas klein ist er schon - aber auf ihm verkehren auch keine großen Lastkähne. Wir fahren den Kanal aufwärts in Richtung Dabo und Niderviller. Hinter Hof-mühl geht's rechts ab auf den Berg zum oberen Kanal und wir stehen vor dem Le Plan Incline de St-Louis/Arzviller oder am Schiffshebewerk Schrägaufzug Saint-Lours/Arzviller. Der Ort Lutzelbourg, eine alte Bezeichnung und heißt Luxemburg, gehört zur Region Lothringen (Lorraine) und zum Departement Moselle. Der Ort liegt an der Zorn und am parallel verlaufenden Rhein-Marne-Kanal. Wir befinden uns in Lothringen auf historischem Boden, hier fanden in der Nähe u.A. entscheidende Schlachten im Deutsch-Französische Krieg 1870/71 statt.

Begrüßung auf französisch vor dem Schiffshebewerk

Begrüßung auf französisch vor dem Schiffshebewerk© M.B.

Nachdem die Karten besorgt wurden konnten wir das Gelände des Schiffs-hebewerks betreten. Von hier hat man einen schönen Blick hinab ins Tal und auf den unteren Rhein-Marne-Kanal und auf den Schrägaufzug. Fasziniert beobachten wir, wie gerade zwei Schiffe vom unteren talseitigen Kanal hinauftransportiert werden zum oberen bergseitigen Kanal, der auf dem Berg 45 m höher liegt.

das Schiffshebewerk vom unteren Kanal aus

das Schiffshebewerk vom unteren Kanal aus© M.B.

Mit dem Bau des Schrägaufzugs der am 27. Januar 1969 in Betrieb ge-nommen wurde, wurden die bisherigen 17 Schleusen auf 4 km Länge mit einem Höhenunterschied von 44,55 m überflüssig. Die Fahrzeit wurde um einen Betriebstag verkürzt. Der Rhein-Marne-Kanal stellt eine wichtige Ver-bindung und Überquerung der Vogesen auf dem Wasserweg zwischen dem Elsass und dem Seine-Becken, zwischen Straßburg und Nancy, dar und er reicht bis nach Osteuropa über den Main und die Donau. Kurz, vom Atlantik bis ins Mittelmeer. Heute kommt dem Kanal keine so große Bedeutung mehr zu, da der Verkehr mehr auf der Straße stattfindet und somit unrentabel für den Gütertransport ist, aber er wird stark von Freizeitschiffern genutzt. Die Leistungsfähigkeit des Kanals ist auf ungefähr 8.000 Schiffe pro Jahr mit einer mittleren Tragfähigkeit von 250 t ausgelegt.

Neben dem Schiffshebewerk mussten auch die Kanalanschlüsse an den bestehenden Kanal gebaut werden. Bergseitig wurde hierzu ein 3,3 km langer Kanal in Hanglage gebaut, der die Scheitelhaltung verlängert; talseitig genügte ein neues Teilstück von 1 km Länge in der Talsohle des Zorntales.

2 Schiffe im Aufzug

zwei Schiffe im Aufzug© M.B.

Die Anlage ist ein Schiffshebewerk mit Nassförderung. Kern ist ein auf Rollen gelagerter Trog, der durch Seile ge-halten wird und sich mit zwei Gegen-gewichten im Gleichgewicht befindet. Der Trog ist 31,50 m lang und 5,50 m breit. Die Wassertiefe beträgt 3,30; der mit Wasser gefüllte Trog wiegt 900 Tonnen. Er wird durch elektrisch ange-triebene Winden auf einer schiefen Ebene mit einem Gefälle von 41 Prozent senkrecht in der Breite abwärts bewegt (Querförderung). Diese schiefe Ebene verbindet den bergseitigen Kanal, der aus Richtung Nancy kommt, mit dem talseitigen Kanal, der weiter in Richtung Straßburg führt.

Bei der Talfahrt wird der Trog mit soviel Wasser gefüllt, dass sein Gewicht etwas größer ist als das der Gegengewichte. Für die Bergfahrt lässt man umgekehrt etwas Wasser in den talseitigen Kanal abfließen, so dass der Trog etwas leichter ist als die Gegengewichte. Für den Antrieb des Troges reichen dafür zwei Elektromotoren mit Leistungen von je 120 PS aus, die als Ward-Leonard-Umformer geschaltet sind.

zwei Schiffe im Aufzug

zwei Schiffe im Aufzug© M.B.

Die Beschleunigung beim Anfahren und Abbremsen beträgt 0,02 m/s² und die Maximalgeschwindigkeit 0,60 m/s.
Wenn der Trog an der Tal- oder Berg-station eintrifft, wird zunächst der Zwischenraum zwischen dem Trog und dem Kanal durch einen beweglichen Dichtungsrahmen geschlossen. Anschließend werden das Trog- und Kanaltor angehoben und somit den Schiffen die Ein- und Ausfahrt er-möglicht. Vor der Abfahrt werden die beiden Tore wieder abgesenkt und der Zwischenraum wird durch Öffnen des Schiebers geleert. Danach wird der Dichtungsrahmen wieder angehoben und der Trog kann losfahren.

Schiff fährt in die Transportwanne

Schiff fährt in die Transportwanne© M.B.

Die Zeit von bergseitigen Einfahrt bis zur talseitigen Ausfahrt beträgt 25 Minuten, von denen 4 Minuten auf die Fahrt des Troges entfallen.

Vorher dürfen wir noch den Maschinenraum besichtigen. In ihm sehen wir die zwei Motoren mit den Stahlseilen auf denen viel Fett und Öl verteilt ist. Auch hier heißt es, schmieren und salben hilft allenthalben. All zuviel ist nicht zu sehen, es ist eine solide Technik, aber eine sehr wirkungs-volle. Keine Computer und sonstiger Schnickschnack steht herum. Das in Gang setzen der Anlage wird schon über eine Schaltzentrale erfolgen, aber wahr-scheinlich sind da Hebel umzulegen und Knöpfe zu drücken.

wir fahren mit dem Aufzug

wir fahren mit dem Aufzug© M.B.

Auf jeden Fall dürfen wir dieses Abenteuer der Tal- und Berg-fahrt selbst erleben. Einige unserer Teil-nehmer sahen dieses Unterfangen sehr kritisch und bedurften des Zuspruchs. Aber auf jeden Fall gingen Alle mit auf das kleine Schiff mit dem großen Namen "Paris".

wir fahren

wir fahren© M.B.

Hinein aufs Schiff, einfahren in den Trog, schließen des Trogs und Abfahrt in die Tiefe. In 4 Minuten war alles vorbei. Unterwegs hatten wir einen wunderschönen Blick 45 m hinab auf den Rhein-Marne-Kanal. Unten angekommen, der Trog wurde geöffnet und das Schleusentor gehoben und die Ausfahrt konnte beginnen. So drehten wir eine kleine Runde an Felsen vorbei die über dem Kanal ragten bis zur alten Schleuse Nr. 17, die außer Betrieb ist, wie alle anderen 16 auch.

auf dem Rhein-Marne-Kanal

auf dem Rhein-Marne-Kanal© M.B.

Also gleiche Fahrt wieder zurück und wir dürfen wieder hinauffahren.Oben angekommen begeben wir uns wieder zum Ausgang und wir suchen unseren Omnibus auf. Wir mussten schon aufpassen, denn es stand noch ein anderer Bus der Firma Binder da. Ein Jahrgangstreffen aus Ölbronn machte mit uns den gleichen Ausflug zum Schiffshebewerk und wir fuhren auch gemeinsam mit dem Schiff. Aber das war auch schon alles an Gemeinsamkeit.

vor dem Gelände des Schiffshebewerks

vor dem Gelände des Schiffhebewerks© M.B.

Mit dem Bus wieder hinab ins Tal, wir fahren rechts ab in Richtung Dabo. Das angekündigte Lokal in dem wir zum Mittagessen sollten, wurde geändert und war jetzt in Neustadtmühle mit der Ordnungszahl 57 im "Restaurant du Château" angemeldet. Im Nachhinein können wir sagen, da war nichts entgegenzusetzen. Die Beschreibung die unser Fahrer erhielt, hieß bei Schaeferhof würde das Lokal liegen. Wir kommen durch eine ganz verlassene ländliche Gegend, in der Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Auf jeden Fall fahren wir zu weit, wir suchen in dem Ort Schaeferhof. Ist aber nichts, also wieder zurück. Unterwegs sahen wir ein Lokal, mit schiefen Fensterläden und das war es dann auch. Aber das hat in Frankreich ja nichts zusagen, ausschlaggebend ist was auf den Tisch kommt. Und das war gut, wenigstens was wir uns bestellt hatten. Links oben müsste auch ein Ort namens Haselbourg liegen. Auch der Ort Dabo, zu dem diese Ansiedlungen gehören, ist ein sehenswerter Ort mit einem markanten Felsen inmitten des Orts. Bemerkenswert ist auch, dass es hier noch etliche Glasbläsereien und -manufakturen gibt.

Der Rückweg führte uns über Lutzelbourg (Lützelburg), Saverne, Mommen-heim und wieder zum Autobahnkreuz der A4 und in die Hopfengegend. Vom Autobahnkreuz nehmen aber diesmal den Weg über Haguenau und weiter nach Soufflenheim dem Töpferdorf. Aber zuerst kommen wir durch den Fôret de Haguenau (Hagenauer Forst). In Soufflenheim steigen wir aus und machen auf eigne Faust entweder eine Ortsbesichtigung, oder wir tummeln uns in den Läden, die die Töpferwaren verkaufen und am Samstagnachmittag geöffnet haben, oder wir besuchen ein Café. Gleich an der Kreuzung in der Ortsmitte ist ein sehr ordentliches Lokal das elsässische Spezialitäten-Restaurant "Au Boeuf" in dem man auch Kaffee und Kuchen bekommt.

in Soufflenheim dem Töpferdorf

in Soufflenheim dem Töpferdorf© M.B.

Soufflenheim gehört zur Region Elsass und Département Bas-Rhin und ist bekannt durch die Töpferei und wird daher auch Cité des Potiers genannt. 1837 waren in Soufflenheim noch 55 Töpfereien, die ca. 600 Personen beschäftigten, registriert. Heute sind es noch rund 20 Töpfer-betriebe, die Dekorations- und Ge-brauchsgeschirr fertigen. Landes-typisch sind insbesondere Gugelhupf-, Baeckeoffe- und andere Auflauf-formen. Die Töpferei in den Waldgebieten des heutigen Nordelsass ist seit der Bronzezeit bekannt. Voraussetzung für die Entwicklung dieses Handwerks waren die mehrere Meter dicken Lehmschichten unterhalb des sandigen Bodens der Umgebung.

Heute konzentriert sich die elsässische Töpferei auf zwei Dörfer, die am Rande des Hagenauer Forstes liegen. Im Nordelsass unterscheidet man zwei ver-schiedene Arten der Herstellung von Töpferwaren. In Betschdorf wird Steinzeug hergestellt. Die Töpferware hebt sich hervor durch ihre dominante graue Farbe sowie durch hervorstechende kobaltblaue Motive. Die Tonware wird bei 1250°C gebrannt, wobei die Glasur durch die Beigabe von Salz während des Brennvor-gangs entsteht. Das verdampfte Natrium verbindet sich zu Silizium und über-zieht wie eine Kruste den gebrannten Ton, der dadurch eine feine transparente Glasur erhält. Diese Salzglasur dichtet die Tonware ab, damit in dieser auch Flüssigkeiten aufbewahrt werden können. Die kobaltblauen Muster werden bereits vor dem Brand mit Pinzette oder Stilette aufgemalt. In Soufflenheim wird nach der Bearbeitung des Lehms dieser auf einer Drehscheibe geformt und danach mehrere Tage lang getrocknet. Die Herstellung des vielfarbigen Dekors erfolgt in mehreren Etappen. Durch das eintauchen in die Engobe entsteht die Grundfarbe. Danach wird das Dekor aufgetragen, wobei man sehr oft Motive wie Margeritten, Hühner, Vögel, Gänse und Fische vorfindet. Anschließend wird die Tonware mit einer bleifreien Glasur überzogen. Nach jeder Etappe wird die Keramik getrocknet, bis sie dann bei 980°C gebrannt wird.

Die Strasse über den Rhein nach Iffezheim ist immer noch gesperrt und so müssen wir auf der französischen Autobahn wieder nach Süden bis Gambs-heim fahren und dort den Rhein überqueren. Diesmal fahren wir aber kurz vor Achern auf die Autobahn Richtung Karlsruhe. Vor uns liegt der Schwarzwald mit seinen weißen Schneegipfeln, tags zuvor hatte es geschneit und das anfangs Mai. Unterwegs sehen Burg und Hotel Windeck (hier kann man in schöner Aussicht guten Kaffee trinken) und die Yburg. Auf der Autobahn fahren wir bei Rastatt ab und halten uns in Richtung Ötigheim, das wir dann auch bald er-reichen. Was wir sehen von dem Kulturort und Theaterdorf Ötigheim, als wir das "Gasthaus zum Schiff" suchen, beeindruck uns und wir können uns vor-stellen, dass anlässlich der Festspiele etwas geboten wird. Schon wieder essen! Aber das was wir bestellt haben, war wirklich gut. Die Adresse ist zu merken, das sah man dem Lokal von außen überhaupt nicht an.

Die größte Freilichtbühne in Deutschland befindet sich in Ötigheim und ist dem-nach auch entsprechend bekannt. Unter der Bezeichnung Volksschauspiele Ötigheim e.V. ist der 1906 gegründete Verein bekannt, der das Laienspiel pflegt und fördert. Dabei ist die durch den Gründer der Freilichtbühne, Geistlicher Rat Monsignore Joseph Saier, entwickelte künstlerische und kulturpolitisch-christliche Linie verbindlich. Die Volksschauspiele haben derzeit ca. 1.500 Mitglieder, die am Spielgeschehen auf und hinter der Bühne teilnehmen. Bis zu 600 Mitwirkende aus allen Altersgruppen agieren je nach Stück auf und hinter der Bühne. Wilhelm Tell ist das in Ötigheim seit 1911 am häufigsten aufge-führte Drama, und die Ötigheimer Volksschauspieler identifizieren sich bis heute soweit mit dem Stück, dass sie die in der Kiesgrube entstandene Bühnenanlage ihren "Tellplatz" nennen. In diesem Jahr wird wieder u.A. "Die Jungfrau von Orléans" und "Der Widerspenstigen Zähmung" gespielt. So große Titel wie, Im weißen Rössl, Romeo und Julia, Anatevka, Fidelio, Die Drei Musketiere, Nibelungen und My Fair Lady nur um etliche zu nennen standen hier schon auf dem Spielplan. Sehr beeindruckend.

Von Ötigheim, über das Karlsruher Dreieck und Pforzheim ist es bis nach Wurmberg nicht mehr weit. Auf dem Rückweg lässt sich unserer Fahrer nicht nehmen, uns nochmals die Stationen, die wir zurückgelegt hatten, aufzuzählen. Ernst Renner bedankt sich beim Fahrer dass er uns wieder sicher nach Hause gebracht hat und dass wir miteinander einen schönen Tag verbringen konnten. Ankunft in Wurmberg gegen 20 Uhr, wobei die Bärentäler zuerst aussteigen dürfen. Adieu, bis zum nächsten Mal.

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  1. Beim Sektfrühstück auf dem Rasthof Eckartsweiler | © M.B.
  2. Begrüßung auf französisch vor dem Schiffshebewerk | © M.B.
  3. das Schiffshebewerk vom unteren Kanal aus | © M.B.
  4. 2 Schiffe im Aufzug | © M.B.
  5. zwei Schiffe im Aufzug | © M.B.
  6. Schiff fährt in die Transportwanne | © M.B.
  7. wir fahren mit dem Aufzug | © M.B.
  8. wir fahren | © M.B.
  9. auf dem Rhein-Marne-Kanal | © M.B.
  10. vor dem Gelände des Schiffshebewerks | © M.B.
  11. in Soufflenheim dem Töpferdorf | © M.B.

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