Jahreshauptversammlung 2016 - Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

Jahreshauptversammlung 2016

Jahreshauptversammlung 2016

VdK-Ortsverband Ulrichstein

Vom Kriegsopferverband zu einem modernen Sozialverband gewandelt

„Der Aufschwung der letzten Jahre beim VdK Hessen-Thüringen hat sich fortge-setzt“, so Vorsitzender Willi Appel zu Beginn der Hauptversammlung des VdK-Ortsverbandes Ulrichstein im Gasthaus Kraft in Rebgeshain. Dies sei deutlich an der abermals gestiegenen Mitglieder-zahl abzulesen. Nachdem im Juli das 250.000ste Mitglied begrüßt wurde, wa-ren Ende des Jahres 2015 schon 256.456 Menschen Mitglied im größten Sozialver-band von Hessen und Thüringen. Auch im Ortsverband Ulrichstein sei die Mitgliederzahl auf 162 gestiegen. Dies seien sieben Mitglieder mehr wie im Vorjahr.
„Sozialpolitisch stand das Jahr 2015 im Zeichen der Großthemen Pflege und Armut. Mit einer unserer wichtigsten Forderungen bei der Pflege, der Einführung eines neuen Pflegebedürftig-keitsbegriffs, hatten wir Erfolg“, betonte Appel, denn ab dem 1. Januar 2017 werde endlich ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff wirksam, der nicht nur körperliche Einschränkungen, sondern auch geistige und seelische Beeinträchtigungen berücksichtigte.
Solche positiven Nachrichten gebe es zum Thema Armut leider nicht. Trotz günstiger wirtschaftlicher Lage verfes-tige sich die Kluft zwischen Arm und Reich. Bei der Gruppe der 65-Jährigen und Älteren stieg die Armutsgefährdungsquote zwischen 2006 und 2014 in Hessen von 10,2 auf 13,4 Prozent und in Thüringen von 7,9 auf 13,5 Prozent. Dass vor allem Ältere und Erwerbsgeminderte immer stärker von Armut bedroht seien, zeigten auch die aktuellen Statistiken zum Bezug von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Im Vergleich zu 2005 sei in Hessen eine Zunahme um knapp 55 Prozent und in Thüringen um rund 50 Prozent zu verzeichnen.
Der Landesverband beteilige sich auch an der bundesweiten VdK-Kampagne „Weg mit den Barrieren!“. Gerade der VdK Hessen-Thüringen sei beim Thema Barrierefreiheit sehr weit fortgeschritten. So leisteten unter anderem 40 Wohn- und Fachberater für Barrierefreiheit bereits wertvolle Arbeit! Die Fachstelle für Barrierefreiheit und die von dieser mitbetreuten Dauerausstellung „Barrierefreies Wohnen und Leben“ in Frankfurt sei auf Bundesebene ebenfalls etwas Einzigartiges.
Für 25-jährige Mitgliedschaft ehrte Wigbert Nophut, stellvertretenden Kreisvorsitzender, anschließend Willi Geist (Rebgeshain) mit Ehrenurkunde und –nadel und dankte für die jahrelange Treue zum Verband. Für je 10-jährige Mitgliedschaft ehrte Nophut zusammen mit dem Vorsitzenden Appel Willi Hohmann (Helpershain), Inge Rausch (Rebgeshain) und Jenny Kleinert (Ulrichstein).
Als einen unverzichtbaren Teil der Gesellschaft bezeichnete Bürgermeister Edwin Schneider den VdK, der sich von einem seit vielen erfolgreichen Jahren vom Kriegsopferverband zu einem modernen Sozialverband gewandelt habe. Hier würden Mitglieder Unterstützung und Rat finden, wenn es um soziale Angelegenheiten wie Rente, Schwerbehinderungen, Pflegekasse, Altersarmut und vieles mehr gehe. Aber auch aktuelle Themen wie die Hausärztliche Versorgung würden vom Verband immer wieder aufgegriffen. Er zeigte sich erfreut, dass es auch in Ulrichstein eine solche Anlaufstelle gebe, die auch benötigt und angenommen werde. Dank sagte er der Vorstandsmannschaft für die Übernahme der ehrenamtlichen Arbeit und Verantwortung, denn in der heutigen Stressgesellschaft sei kaum noch jemand dazu bereit.
Für dieses Jahr ist am 2. Juli ein Tagesausflug zum Wasserschloss Mespelbrunn im Spessart und nach Miltenberg mit einer Schifffahrt bei Kaffee und Kuchen geplant. Die Jahresabschlussfeier findet wieder im Kaffee Knopp in Ulrichstein statt. dg