Volkstrauertag mit Ansprache des VdK Vorsitzenden - Sozialverband VdK Baden-Württemberg

Volkstrauertag mit Ansprache des VdK Vorsitzenden

Gedenkfeier VdK Ansprache
Der Volkstrauertag ist ein Tag des stillen Gedenkens an alle Opfer von Krieg und Gewalt und zugleich ein Tag der Besinnung, wie wir heute auf Krieg, Gewalt und Terror reagieren, was wir heute für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit tun können.

Das heutige Leben hat nach dem schrecklichen Krieg die Erfahrung von Tod, Demütigung und Entbehrungen in den Hintergrund treten lassen.

Deshalb brauchen wir den Volkstrauertag.
Aus Respekt vor den Millionen Opfern von Krieg und Gewalt.

Gedenktage bringen zum Ausdruck, welche Ereignisse und Erfahrungen unserer Geschichte wir im Bewusstsein auch künftiger Generationen bewahren müssen.

Obwohl die Kriege des 20. Jahrhunderts Millionen von Menschen unendliches Leid zugefügt haben, wurde seit 1945 erneut an vielen Orten der Welt Krieg geführt.
Wieder wurden Millionen von Menschen Opfer von Gewalt - Opfer von Verfolgung, Vertreibung u. fanatischem Terror.
Und nach wie vor ist Gewalt weltweit verbreitet, um andere Menschen, oder Staaten zu unterdrücken, ihnen im Namen von Nation, Religion oder Ideologie den eigenen Willen aufzuzwingen.

Auch darum sieht der VdK jedes Jahr den Sinn, sich der Herausforderung des Volkstrauertages zu stellen.
Die Fragen, die wir uns stellen, betreffen uns alle unmittelbar:
Tun wir genug und tun wir vor allem das Richtige, um Krieg, Gewalt und Terror zu vermeiden?
Ist unser Engagement für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit u. Menschlichkeit nachdrücklich u. glaubwürdig genug?
Werden wir unserer Verantwortung für den Frieden gerecht, persönlich ebenso wie als Gesellschaft?

Wir müssen in unserem eigenen Leben genau hinschauen, wo Stumpfsinn u. Gleichgültigkeit, Unduldsamkeit u. Verachtung gegenüber Andersdenkenden vielleicht doch einen Platz in unserem Leben gefunden haben.
Gleichgültigkeit u. Stumpfsinn beginnen oft schon da, wo es uns nicht mehr interessiert was neben uns am Arbeitsplatz, in unserer Straße, in unserem Wohnort, in unserem Land passiert.

Der Boden der Auseinandersetzungen u. Konflikte wird auch dann bereitet, wenn es uns nicht mehr stört, dass Menschen in ihrer Würde, ihren Rechten u. ihrer Freiheit missachtet werden.
Und das geschieht nicht nur in den Ländern, wo Regierungen auf die eigene Bevölkerung schießen lassen.

Wenn bei uns die Schere zwischen Arm u. Reich immer weiter auseinander geht bietet auch dies den Sprengstoff für die Gesellschaft.
Und umso leichter verfallen die Menschen den Verführungen von extremen Gruppierungen u. Parteien.

Dadurch wird aber auch deutlich, wie wichtig es ist, in uns, in unserer Gesellschaft, in unserem Land den inneren Frieden zu sichern.
Eine Gesellschaft die den inneren Frieden nicht herstellen u. nicht sichern kann, kann zum Frieden in der Welt nur sehr wenig beitragen.

Für niemanden ist der Frieden garantiert. Frieden zu schaffen u. Frieden zu halten ist unsere dauernde Aufgabe.
Diese Aufgabe werden wir aber nur bewältigen können, wenn wir aus der Vergangenheit lernen, wenn wir begreifen, warum und welche Fehler gemacht wurden.

Und hier ist nicht alleine die Generation des Krieges in der Verantwortung, sondern hier sind auch die jungen Menschen in der Pflicht.

Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Gesellschaft daraus wird.

Aus der trauernden Erinnerung des Volkstrauertages müssen in uns die Entschlossenheit u. das persönliche Engagement wachsen, den Frieden in uns selber, in unserer Gemeinde, in unserem Land, in Europa und der Welt zu bewahren und zu sichern. ------ e.b