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Gegensätze ziehen sich an und ergänzen sich
Diese profunde Weisheit hat sich bei unserer Tagesfahrt 2015 wieder einmal bewahrheitet.
Von einem der größten Löcher Europas zum Kaffeeklatsch in 168 m Höhe.
Aber nun mal der Reihe nach: zuerst waren wir im Schloss Paffendorf, einem Informationszentrum der RWE Power, besser bekannt unter dem alten Namen "Rhein Braun".
"Wir", das sind 49 Mitglieder und Gäste des VdK Ortsverbands Oberes Siegtal.
Dort erhielten wir von Frau Brigitte Vehstedt, einer langjährigen Mitarbeiterin von RWE Power, Heute im Ruhestand, eine theoretische Einweisung in die Welt der Braunkohle,
danach haben wir den Braunkohlentagebau Hambach besucht, die größte Abbaustelle von Braunkohle in Westdeutschland.
Auf einer Länge von 7 km arbeiten sich die Bagger von Westen nach Osten durch die Landschaft in dem sie das über der Kohle lagernde Erdreich erst bis in eine Tiefe von rund 360 m abtragen und an der ausgekohlten Seite wieder ablagern müssen. Zu diesem Zweck werden gigantische Maschinen eingesetzt: Schaufelradbagger, kilometerlange Förderbänder und Absetzer die in ihren Dimensionen alle gängigen Vorstellungen sprengen. Was uns alle überraschte, war der Wind, der durch diese riesige, schüsselförmige Fläche fast auf Sturmstärke angefacht, einige Damen veranlasste, ihre Frisur in Sicherheit zu bringen. Aber auch die hartgesotteneren Teilnehmer wurden ordentlich durchgepustet.
Das emotional Bewegendste war aber sicherlich die Fahrt durch den Ort Manheim, der den vorrückenden Baggern weichen muss und zu großen Teilen schon von seinen Bewohnern geräumt ist. Er erinnert irgendwie an eine Geisterstadt; geschlossene Jalousien, verwilderte Gärten, daneben auch noch einige bewohnte Gebäude oder ganze Straßenzüge. In Manheim Neu die gleichen Straßennamen und, ein wenig irritierend, eine Bauordnung ohne einheitliche Vorgaben, sprich: jeder kann so bauen wie er möchte.
Das dieses Umsiedlungsprogramm nicht ohne Einsprüche und Klagen abgelaufen ist, dürfte jedem klar sein. Es wurde bei unserer Besichtigungstour sehr deutlich, dass RWE Power beträchtliche Summen aufgewendet hat, um diese Maßnahme durchführen zu können und das in dem Bewusstsein, dass im Jahr 2045 die Lagerstätte erschöpft ist und dann trotzdem noch für etwa 20 Jahre Rekultivierungsarbeiten erforderlich sind.
Danach brachte uns Busfahrer Willi vom Omnibusbetrieb August Becker, Niederfischbach nach Düsseldorf.
Unser Ziel, der Rheinturm, ist mit seinen 240 m Höhe schon aus größerer Entfernung sichtbar, wesentlich schwieriger gestaltete sich, trotz schriftlicher Zusage, die Parkplatzsuche. Aber wo ein Wille ist, ist meistens auch ein Weg, es hat geklappt.
Klaus, unser Kassenverwalter, hat die fälligen Gebühren entrichtet und wir wurden Schubweise in 47 Sekunden 168 Meter in die Höhe befördert. Der Ausblick war überwältigend! Selbst das rund 30 km entfernte Braunkohlenrevier war zu sehen.
Direkt am Fuß des Rheinturms (des Düsseldorfer Fernsehturms) wälzt der Rhein seine grün-braunen Fluten in Richtung Niederlande, daneben der Medienhafen mit seinen spektakulären Gehry Bauten, dem Hundertwasserhaus und dem Landesstudio des WDR. Auf der anderen Seite das Beamtensilo, das Landtagsgebäude von Nordrheinwestfalen, und dahinter die Düsseldorfer Altstadt.
Kaffee und Kuchen in 168 m Höhe sind sicherlich nicht alltäglich, wenn man dazu noch einen Ausblick hat, der einem den Atem stocken lässt, dann ist das schon ein Highlight der besonderen Art. Es waren jedenfalls alle Teilnehmer unserer Tagesfahrt einhellig begeistert.
Nach einem Gruppenfoto konnten wir die letzte Etappe des Tages starten: nach Brachbach, wo Alex in der Bärenschenke mit seinem Team ein Abendbüffet vorbereitet hatte.
Endstation Bärenschenke Brachbach, hier lassen wir den Tag bei einem wundervollen Abendbüffet ausklingen© Klaus Wolff
Ich habe es aufgegeben dafür einen neuen Superlativ zu finden, er übertrifft sich jedes Jahr von Neuem; es hat wieder fantastisch geschmeckt!
Textbeitrag von Albert Schneider
Fotoalbum vom 19. 05. 2015
Vom Rheinischen Braunkohlenrevier zum Kaffeeklatsch in luftiger Höhe.
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Übersichtsplan "Schloss Paffendorf"Foto: RWE Power AG.
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Schloss Paffendorf, das Informationszentrum der RWE Power AG.Foto: Fred Brand
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Der Eingangsbereich von Schloss PaffendorfFoto: Fred Brand
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Innenhof von Schloss PaffendorfFoto: Fred Brand
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Übersichtskarte über das Rheinische BraunkohlenrevierFoto: Gerhard Latsch
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Blick in den Tagebau HambachFoto: Gerhard Latsch
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Abraumhalden im Tagebau HambachFoto: Fred Brand
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Der Tagebau Hambach vom Aussichtspunkt Elsdorf aus gesehen. Rechts der ausgekohlte Abraum, der dunkle Steifen in der mitte ist die Braunkohlenlagerstätte.Foto: Klaus Wolff
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Aufbruch vom Tagebau Hambach nach DüsseldorfFoto: Klaus Wolff
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Der Rheinturm in Düsseldorf, 240 m hoch mit seiner Aussichtsplattform in ca 170 m Höhe.Foto: Fred Brand
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Aussichtsplattform des Rheinturms von Unten gesehenFoto: Fred Brand
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Ankunft am Fuß des Rheinturms mit manchem skeptischen Blick nach obenFoto: Klaus Wolff
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Kaffeeklatsch in 168 m Höhe, tolle Aussicht inbegriffenFoto: Gerhard Latsch
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Kaffeklatsch in 168 m HöheFoto: Klaus Wolff
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Blick auf den RheinFoto: Gerhard Latsch
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Der Medienhafen an Fuss des Rheinturms, ganz links vorne das Funkhaus des WDR.Foto: Fred Brand
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Das Landtagsgebäude von NRW, scherzhaft das "Beamtensilo" genanntFoto: Fred Brand
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Sakrales und Moderne direkt nebeneinanderFoto: Gerhard Latsch
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Der Moloch "Großstadt" aus der VogelperspektiveFoto: Fred Brand
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Das Gebäude des Düsseldorfer Landtages am RheinuferFoto: Fred Brand
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Die Reigegruppe am Fuß des Rheinturms vor der HeimfahrtFoto: Fred Brand
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In der Bärenschenke in Brachbach, warten auf das AbendessenFoto: Fred Brand
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In der Bärenschenke in BrachbachFoto: Fred Brand
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In der Bärenschenke in BrachbachFoto: Klaus Wolff
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In der Bärenschenke in BrachbachFoto: Klaus Wolff