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Chronik Sozialverband VdK Neuhof
In der Gaststätte „Zum weißen Hirsch“ in Neuhof-Neustadt trafen sich am 1. Dezember
1947 41 Frauen und Männer, um die VdK-Ortsgruppe Neuhof zu gründen. Am
1. Februar 1948 wurde die erste Mitgliederversammlung abgehalten. Der gewählte
Vorsitzende Theo Schäfer konnte dabei den Landesvorsitzenden Abraham Sauer
begrüßen. Es traten an diesem Tag weitere 40 Mitglieder dem VdK Neuhof bei.
Durch die Folgen des II. Weltkrieges waren sie an Leib und Seele verwundet, ihre
existenzielle Not war groß. Das Nachkriegsdeutschland lag am Boden und die soziale
Situation war beängstigend. Zumeist waren es Kriegsteilnehmer, die sich unter dem
Dach des Verbandes der Körperbehinderten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen für
Groß-Hessen als Selbsthilfeorganisation mit dem Ziel zusammenschlossen, die
Interessen der ehemaligen Soldaten, Kriegerwitwen und Kriegswaisen zu vertreten.
Das Vereinswesen diente in erster Linie der Information und Hilfe für die Mitglieder.
Es wurden aber auch gesellige Veranstaltungen durchgeführt, z. B. Tagesausflüge,
Mehrtagesfahrten, Kaffeenachmittage, Weihnachtsfeiern. Der heute noch beliebte
„Lumpenball“ in der Fastnachtszeit geht auf Initiative des VdK Neuhof zurück.
Den höchsten Mitgliederstand hatte die VdK-Ortsgruppe Neuhof im Jahr 1977 mit
214 Mitgliedern.
Generationsbedingt liegen die Schwerpunkte des heutigen VdK-Sozialverbandes
Hessen-Thüringen in der sozialen Verantwortung für behinderte, alte und sozial
benachteiligte Menschen und in der sozialpolitischen Einflussnahme. Der VdK
entwickelte sich von der Selbsthilfeorganisation für Kriegsopfer zumgroßen und
bedeutsamen Sozialverband mit vielfältigen Aufgaben und einer großen Leistungs-
palette. Veranstaltungen, Reisen und Ausflüge stärken das Zusammengehörig-
keitsgefühl der VdK-Mitglieder. Ergänzt werden die Aktivitäten des VdK Neuhof
durch zahlreiche Informationen über den Sozialbereich.
Der Sozialverband VdK – Ortsverband Neuhof hat heute 330 Mitglieder – Tendenz
steigend.
Zwei Ehrenvorsitzende brachte der VdK Neuhof hervor:
August Burkard Vorsitzender vom 26. 4. 1959 – 4. 3. 1989
und
Hans-Dieter Larbig Vorsitzender vom 13. 12. 1998 – 21. 3. 2010
Ab 21. 3. 2010 Ehrenvorsitzender
Hans-Dieter Larbig musste 2010 aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz des VdK
Neuhof abgeben. Seine Nachfolge trat Inge Larbig an, die den Vorsitz bis 2014 innehatte.
Aktuell amtierende Vorsitzende des VdK Neuhof ist ab 2015 Erna Kreß.
Neben den vielfältigen Hilfen im Sozialbereich war es unter dem Vorsitz on Hans-Dieter
Larbig ein besonderes Anliegen des VdK Neuhof, die geschichtlichen Wunden zu heilen
und Völker und Menschen, die ehemals Gegner waren, einander näher zu bringen.
Kontakte zwischen Menschen und Einrichtungen in Russland wurden hergestellt.
In Neuhof kam es zu Veranstaltungen, die Länder übergreifend und ökumenisch geprägt,
bewegende Zeichen setzten. Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war im Jahr 1999
die Reise zur Einweihung des deutschen Soldatenfriedhofs Rossoschka bei Wolgograd,
dem ehemaligen Stalingrad. Es wurden noch weitere Reisen nach Wolgograd unter-
nommen. Sie gipfelten in der Übergabe eines Messgewandes mit dem Abbild der
"Madonna von Stalingrad" an den katholischen Pfarrer von Wolgograd im September
2006 in der Nikolaj-Kirche von Wolgograd. Zuvor wurde im Mai 2006 in einer
ökumenischen Feierstunde das Messgewand, welches es nur einmal auf der Welt gibt
und geben wird, unter Teilnahme von hohen Persönlichkeiten aus Kirche, Politik
und Gesellschaft der Öffentlichkeit in der St.-Michaels-Kirche in Neuhof vorgestellt,
darunter mehrere Bischöfe und die Tochter des Zeichners des Madonnenbildes, Dr. Kurt
Reuber. Drei Mal waren Veteranen, Teilnehmer der Schlacht um Stalingrad auf
russischer Seite, Gäste des VdK Neuhof.
Der Sozialverband VdK-Ortsverband Neuhof, verbindet bis heute Generationen durch
Versöhnungsarbeit und soziale Hilfestellung für behinderte, kranke, ältere und benach-
teiligte Menschen.