Sozialverband VdK - Ortsverband Mühlhausen/Kraichgau
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Winterfeier 2019

Sozialverband VdK fordert eine gerechtere Zukunft.
Winterfeier des VdK-Ortsverbands Mühlhausen mit Grundsatzrede des Vorsitzenden, Hans-Josef Hotz, mit Grußworten, Ehrungen und Unterhaltungsprogramm

Winterfeier 2019 Blick in den Saal

© Rudi Becker

Das Dreikönigstreffen des VdK-Ortsverbands Mühlhausen hat Tradition, und es ist mehr als nur ein geselliges Beisammensein seiner Mitglieder zu Beginn des neuen Jahres. Im Mittelpunkt steht in jedem Jahr neben einem Unterhaltungsprogramm und Ehrungen verdienter Mitglieder die Grundsatzrede des Ortsverbandsvorsitzenden Hans-Josef Hotz, der gleichzeitig Landesgeschäftsführer des VdK Baden-Württemberg ist. Zu Beginn seiner Ansprache blickte Hans-Josef auf Weihnachten und das Jahr 2018 zurück.
Die Zeit um Weihnachten, so Hotz, ist auch der Jahresabschnitt, um sich zu besinnen und darüber nachzudenken, wie es gelingen kann, unsere Welt ein klein wenig lebenswerter zu machen.
Leid gibt es viel, zu viel. Überall auf der Welt. Neben den persönlichen Schicksalen erreichen uns aus allen Erdteilen tagtäglich die schrecklichsten Nachrichten über Krieg, Terror aber auch Umweltkatastrophen und grausame Unfälle.
Das Jahr 2018 war laut und schrill, mit nicht allzu vielen guten Nachrichten. Wir haben uns im abgelaufenen Jahr auch an die Bilder von hasserfüllten Menschen auf Straßen in Deutschland gewöhnt, zumeist dann, wenn es um den Umgang mit Flüchtlingen geht.Die Volksparteien CDU und SPD sind auf Tiefstände abgerutscht und haben ihre Vorsitzenden ausgetauscht. Das politische System wackelte bedenklich, selbstverschuldet ausgelöst durch Machtkämpfe in den Regierungsparteien.Und so war der Jahreswechsel von dem Gefühl geprägt, das in vielen Fragen, die unsere Gesellschaft betreffen, dringend ein Neuanfang notwendig ist, insbesondere was die Inhalte einer bürgernahen Regierungsarbeit betrifft: Wohnungsnot, drohende Altersarmut, Lohndumping, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Pflegenotstand, Vermögensungleichheit, Klimawandel und E-Mobilität sind die Themen, die 2019 in den Mittelpunkt der politischen Arbeit gehören. Ein Großteil davon sozialpolitische Themen, genau eben diese ungelösten oder in der Vergangenheit schlecht beantworteten Fragen, die immer größeren Zweifel am inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft schüren und damit die radikalen Ränder erstarken lassen. Dabei ist die Bilanz der Bundesregierung gar nicht so schlecht, wenn man die vielen Gesetze sieht, die verabschiedet wurden und die Verbesserungen für die Bürger bringen sollen.
Ja, die Koalition hat einiges auf der positiven Habenseite.
Zwei Haushalte für 2018 und 2019, die mehr einnehmen und deshalb auch mehr ausgeben können, dabei aber ausgeglichen bleiben. Das Rentenniveau wird bis 2025 nicht unter 48 Prozent sinken und der Rentenbeitrag nicht über 20 Prozent steigenIn der gesetzlichen Krankenversicherung zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber seit 6 Tagen wieder gleich viel vom Lohn. Zudem werden Mütterrente und Erwerbsminderungsrente ebenso wie das Kindergeld erhöht. Hinzu kommen Verbesserungen bei der Teilzeit, ein sozialer Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose, die Einführung eines Baukindergeldes und für Mieter geringere Steigerungen bei Modernisierung.
Noch nie wurde ein Koalitionsvertrag so Punkt für Punkt abgearbeitet und abgehakt.
Dabei sind dem Grunde nach - neben den andauernden Streitereien - nur zwei große Probleme ungelöst: die Migrationspolitik und insbesondere die wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich. Trotz der „sozialen Wohltaten“ änderte sich aber so gut wie nichts am Spannungsfeld zwischen Arm und Reich.
Dies hat einen sehr einfachen Grund: Obwohl wir uns alle zurecht über eine „Fast-Vollbeschäftigung“ freuen dürfen, verliert niemand auch nur ein einziges Wort darüber, dass gleichzeitig aber die prekären Arbeitsverhältnisse nicht weniger, sondern mehr geworden sind. Nicht nur im Dienstleistungsbereich. Es trifft mehr und mehr auch die Mittelschicht, zum Beispiel in der Digitalwirtschaft. Im Osten wird trotz Aufschwung und ohne Tarifbindung oft nur Mindestlohn gezahlt, obwohl die Beschäftigten durch ihre Qualifizierung mehr verdient hätten. Gerade der Niedriglohnsektor, in dem mittlerweile fast ein Viertel aller Beschäftigten tätig sind, wurde durch die Deregulierung des Arbeitsmarktes zum Haupteinfallstor für Erwerbs-, Familien- bzw. Kinder- und späterer Altersarmut. Niedrigere Löhne, beispielsweise von Leiharbeitern in der Automobilindustrie, führten aber anderseits zu höheren Unternehmensgewinnen. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass der Fünften Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung erneut dokumentierte, dass sich die Verteilungsschieflage immer deutlicher beim Vermögen zeigt. Riesiges Kapitaleigentum konzentriert sich immer mehr bei wenigen Superreichen. Während die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung laut dem Regierungsbericht 51,9 Prozent des Nettogesamtvermögens in Deutschland besitzen, kommt die ärmere Hälfte der Bevölkerung gerade mal auf 1 Prozent. Rund 32 Millionen Menschen leben hingegen quasi von der Hand in den Mund, einfacher formuliert heißt das: Sie alle sind nur eine Kündigung oder eine schwere Krankheit von der Armut entfernt.Nach den Maßstäben der Europäischen Union gelten 12,9 Millionen Menschen in Deutschland als von Armut betroffen oder bedroht. Damit ist die Armutsrisikoquote so hoch wie noch nie seit der deutschen Wiedervereinigung.
Besonders stark betroffen sind Erwerbslose, Alleinerziehende und Familien ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber auch junge und alte Menschen: Knapp 2,7 Millionen Kinder und Jugendliche leben unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze. Ungefähr genauso hoch ist die Zahl der Armutsbetroffenen im Alter von über 64 Jahren. Denn auch das 6 Jahrzehnte alte Versprechen der sozialen Marktwirtschaft, durch Bildung und Anstrengung sozial aufzusteigen, wird hierzulande immer weniger eingelöst. In keinem europäischen Land entscheiden Herkunft und soziale Lage maßgeblicher über die zukünftigen Chancen eines Kindes wie hier bei uns in der Bundesrepublik Deutschland. Und gerade weil die soziale Aufstiegsmobilität spürbar nachgelassen hat, saugen rechtspopulistische Parteien wie die „Alternative für Deutschland“ (AfD) und Gruppierungen wie die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) Honig aus der zunehmenden Verteilungsschieflage. Allein schon daher müssen wir uns diesen Entwicklungen verstärkt annehmen und wir müssen alles dafür tun, um Menschen in ihren unterschiedlichen sozialen Problemlagen vor sozialer Ausgrenzung zu schützen.
Die bedrohlichen politischen Irrlehren der Gegenwart, der populistische Extremismus und der neue aggressive Nationalismus sind keine Naturgewalten, sie sind nicht zwangsläufig, sie kommen nicht einfach unausweichlich auf uns zu. Es gibt keine Zukunft, von der man sagen könnte, dass es sie einfach gibt. Zukunft ist nichts Feststehendes, Zukunft kommt nicht einfach - es gibt nur die Zukunft, die sich jeden Augenblick formt: je nachdem, welchen Weg ein Mensch, eine Gesellschaft wählt, welche Entscheidungen die Menschen treffen, welche Richtung die Gesellschaft einschlägt.
Die Frage ist nicht, welche Zukunft man erduldet, die Frage ist, welche Zukunft man haben will und wie man darauf hinlebt und hinarbeitet. Der Sozialverband VdK jedenfalls will eine hoffnungsvolle Zukunft mit fairen Chancen für alle Bürgerinnen und Bürger.
Und daher fordert der Sozialverband VdK auch in diesem Jahr 2019:

dass Vermögen gerechter verteilt werden muss dass Armut aktiv bekämpft werden muss, dass die Rente zu einem würdigen Leben reichen muss, dass Gesundheit und Pflege für alle bezahlbar sein muss, dass Behinderung kein Nachteil sein darf und dass auch Wohnen für alle bezahlbar bleiben muss.Wir fordern und appellieren an alle politisch Verantwortlichen, soziale Themen zum Schwerpunkt der zukünftigen politischen Arbeit zu machen.Wir fordern und appellieren an alle politisch Verantwortlichen, soziale Themen zum Schwerpunkt der zukünftigen politischen Arbeit zu machen. Grundlage dafür muss ein Konzept sein, welches die Politikfelder Arbeitsmarkt-, Sozial- und Steuerpolitik so miteinander verknüpft, dass die Umverteilung von Arbeit, Einkommen und Vermögen auf Dauer gelingt.Auch das neue Jahr 2019 verspricht spannend zu werden. Und wenn wir – wie in den vergangenen 70 Jahren – auch weiterhin unsere mahnende Stimme erheben, werden wir für die sozial Benachteiligte in unserer Gesellschaft sicherlich auch einiges erreichen können. Das abgelaufene Jahr 2018 hat dies in mehrfacher Hinsicht gezeigt.
Stolz ist der VdK-Ortsverband Mühlhausen auf seine mehr als 420 Mitglieder, von denen sich viele hinter den Kulissen und abseits der dicken Schlagzeilen engagierten, ehrenamtliche Arbeit leisten, so Marita Klefenz und ihr Ehemann Robert, die alle Jubilare bei runden Geburtstagen und darüber hinaus die Kranken besuchen, Rudi Becker als Schriftführer und ehrenamtlicher Betreuer in sozialrechtlichen Fragen. Elke Neidig als Hauptorganisatorin der Jahresausflüge, Der stellvertretenden Vorsitzenden, Birgit Kaspari, für ihre vielfältige Mithilfe, sowie dem Beisitzer Heini Fellhauer und den Kassenprüferinnen Renate Breitner und Anneliese für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Weiter dankte Hans-Josef Hotz vor allem für die Organisation der Winterfeier, der Kolpingsfamilie für die Bewirtung an diesem Nachmittag. Peter Dehnelt (Trompete) und Wolfgang Knopf (Steirische Ziehharmonika) spielten zunächst weihnachtliche Weisen zum Mitsingen und später einige Stücke aus der Unterhaltungsmusik. Marita Klefenz trug besinnliche Gedichte vor. Schließlich schauten wie in all den Jahren zuvor auch die Sternsinger zum Abschluss ihrer Hausbesuche im Bürgerhaus vorbei, trugen ihre Lieder und Gedichte vor und freuten sich über manche Spende für notleidende Kinder in Indien.

Ehrung Herr Kretz

© Rudi Becker

In dankbarer Anerkennung für seine Verdienste um den VdK-Ortsverband Mühlhausen wurde Helmut Kretz, der von 1992 bis 2017 die Kasse des Ortsverbands geführt hat, zum Ehrenmitglied des VdK OV Mühlhausen ernannt. Dies alles noch zu einer Zeit wo es keine Computerunterstützung wie Excel oder das Kassenprogramm des Landesverbands gab. In all den Jahren gab es nie auch nur die geringste Beanstandung der Kassenprüfer an der Arbeit von Helmut Kretz. Der Vorsitzende Hans-Josef Hotz dankte dem ehemaligen Kassierer bei der Überreichung der Ehrenurkund für die großartige ehrenamtlich Arbeit.
Für 40-jährige Treue zum VdK wurde Leo Rühl mit dem großen goldenen Treueabzeichen ausgezeichnet. Das goldene Treueabzeichen für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten: Waltraud Bender, Maria Fellhauer, Leni Filsinger, Waltraud Fuchs, Ilona Holzwarth, Christa Kretz, Lucia Kretz, Theresia Maier, Herbert Rohde, Meta Rohde, Werner Sauer und Dieter Schroth. Das silberne Treueabzeichen für 10 Jahre Mitgliedschaft erhielten: Hermann Back, Petra Brecht, Heinz-Erwin Bühler, Markus Fellhauer, Klaus Greulich, Ines Hafner, Paul-Josef Klein Stefan Kuptz, Ursula Kuptz, Theresia Noe, Romana Obländer, Jürgen Schäffner, Erwin Steck und Gisele Steck.
Grüße zum Jahreswechsel überbrachten Bürgermeister Jens Spanberger und der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Klein. Jens Spanberger dankte dem VdK für die „hervorragende Arbeit in der Gemeinde“. Der Sozialverband werde nicht müde, sich für soziale Interessen einzusetzen, für das Wohl der Bedürftigen, der Kranken, der Rentner und seiner Mitglieder. Durch seine Aktivitäten wie Ausflüge, Kranken- und Geburtstagsbesuche und Beratungsgespräche trage der VdK dazu bei, dass sich die Bürgerinnen und Bürger, vor allem aber die Senioren in einer lebendigen Gemeinde wohl fühlen. Weiter blickte der Bürgermeister auf das erfolgreiche vergangene Jahr 2018 zurück, u.a. mit der Renovierung und dem Ausbau des Angelbachs, der sich zu einem wahren Schmuckstück entwickelt sowie weiteren Aktionen der Gemeinde. Auch der Landtagsabgeordnete Karl Klein sprach von einem erfolgreichen Jah2 2018 in Baden-Württemberg und auch in Mühlhausen. Für die Zukunftsentwicklung fordert Klein ein mitmenschliches Miteinander um die Demokratie und den Staat zu schützen. In der Migrations- und Flüchtlingsfrage müssen Lösungen gefunden werden. Auch hier ist wichtig, dass die Staaten zusammenhalten, Im Ausblick auf des Jahr 2019 verweist Karl Klein auf die Europawahl und auch die Gemeinderatswahl und die Wahl des Bürgermeisters hin. Wir leben in einer wohlhabenden Zeit und müssen dafür sorgen, dass dies auch auf unsere Kinder zutreffen kann, so Karl Klein. Die Rahmenbedingungen liegen vor, sodass er optimistisch auf dieses Jahr 2019 schaut.

Winterfeier 2019

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    Winterfeier 2019 Sternsinger

    Foto: Sozialverband VdK OV-Mühlhausen

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    Winterfeier 2019 Ehrungen

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    Winterfeier 2019 Ehrungen

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  1. Winterfeier 2019 Blick in den Saal | © Rudi Becker
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