Sozialverband VdK - Ortsverband Griesheim
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Mitarbeiterfortbildung - Wie erkenne ich, dass jemand ein Handicap hat?

GAP-UN Behindertenrechtskonvention


PRESSEMITTEILUNG - Griesheim. Juni 2016

"Wie erkenne ich, dass jemand ein Handicap hat?"
Mitarbeiterfortbildung im Rathaus trägt zur Umsetzung des Griesheimer Aktionsplans bei

Bei der Auftaktveranstaltung zur "Erstellung eines Griesheimer Aktionsplans" konnte der Behindertenbeauftragte des Landkreises Darmstadt- Dieburg, Herr Schäfer, eindrucksvoll und kurzweilig schildern, welchen Barrieren, außer den baulichen, Menschen mit Handicap oft noch gegenüber stehen. Herr Schäfer, der selbst blind ist, konnte aus eigener, teils leidvoller Erfahrung, berichten. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass der Umgang mit gehandicapten Menschen sehr oft mit Unsicherheit und Unwissenheit verbunden ist.
Dies nahmen die Bürgermeisterin, Frau Gabriele Winter sowie die Behindertenbeauftragte der Stadt Griesheim, Frau Ute Steinmann zum Anlass, eine Fortbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu diesem Thema anzubieten.

Es konnte in Erfahrung gebracht werden, dass Herr Schäfer im Kreishaus des Landkreises Darmstadt- Dieburg bereits Schulungen für Mitarbeiter zu dem Thema ?Wie erkenne ich, dass jemand ein Handicap hat und wie gehe ich mit diesem um?, durchgeführt hat. So konnte ein Fortbildungspaket über eine zweigeteilte Fortbildung geschnürt werden, welche an einem Tag den Umgang mit körperlich behinderten Menschen und am zweiten Tag den Umgang mit Menschen mit psychischer Erkrankung, beinhaltete.

Da alle Mitarbeiter des Rathauses, die in Bürgerkontakt stehen, zur Teilnahme aufgefordert waren, konnte Herr Schäfer am ersten Tag der Fortbildung viele interessierte Mitarbeiter, aus allen Bereichen der Verwaltung, begrüßen.
Er referierte über Auswirkungen sämtlicher Arten von körperlichen Einschränkungen, versuchte die Mitarbeiter zu sensibilisieren für die Bedürfnisse dieser Menschen und half, Ängste und Vorurteile abzubauen. Auch erläuterte er den Fortbildungsteilnehmern, wie blinde Menschen in nicht bekannter Umgebung geführt werden sollten und stellte sich als ?Versuchsperson? zur Verfügung. In diesem Zusammenhang wies er auch darauf hin, dass auf dem Gehweg unbedacht abgestellte Mülltonnen oder auf den Gehweg ragende Büsche und Sträucher einen blinden Menschen sehr stark behindern, denn durch die abgestellten Mülltonnen ist er gezwungen, auf die Straße auszuweichen und die Sträucher sind von ihm erst zu erkennen, wenn er diese im Gesicht schmerzhaft spürt. So wird das Miteinander oft durch kleine Unachtsamkeiten unnötig erschwert.

Den zweiten Teil der Fortbildung, ein Workshop mit dem Titel ?Umgang mit Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen?, hielt der Leiter des Gemeindepsychiatrischen Zentrums in Griesheim, Herr Doerr.
Lt. DAK- Gesundheitsreport 2014 sind die Fehltage auf Grund einer psychischen Erkrankung weiter angestiegen und liegen mittlerweile auf Platz 3 aller Erkrankungen. Man kann also davon ausgehen, dass jeder in seinem persönlichen Umfeld, ob privat oder beruflich, sicher auf einen Menschen trifft, der unter einer psychischen Erkrankung leidet.
Damit sich die Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Umgang mit diesen Menschen sicherer fühlen und adäquat mit ihnen umgehen können, wurden anschaulich Tipps gegeben und viele Fragen beantwortet, wie diverse unterschiedliche psychische Erkrankungen zu erkennen sind, und welcher Umgang mit diesen Menschen ratsam ist. Herr Dörr konnte für den Umgang mit schwierigen Situationen und Menschen einige Regeln und Gesprächstechniken vermitteln, die sicher sehr hilfreich sind und das miteinander erleichtern.
So hat diese Fortbildung nicht nur den Vortragenden großen Spaß gemacht, auch waren die Fortbildungsteilnehmer aufmerksam, interessiert und motiviert. Jeder und jede konnte Tipps verinnerlichen, seitheriges Verhalten überdenken und sicher viele Denkanstöße mitnehmen, um zukünftig Missverständnissen, auf beiden Seiten, vorzubeugen.
Die Reaktionen der Verwaltungsmitarbeiter waren durchweg so positiv, dass geplant ist, eine solche Veranstaltung für alle Mitarbeiter, die zu diesen Terminen nicht teilnehmen konnten, zu wiederholen.


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