Sozialverband VdK - Ortsverband Frankenthal
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Historie / Geschichte des Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz

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Demonstration der Kriegshinterbliebenen 1959© VdK

Geschichte des Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e.V.

Entstehungsgeschichte
Nach dem 2. Weltkrieg schlossen sich in vielen Städten Kriegsbeschädigte und
Hinterbliebene zusammen, um gemeinsam Wege aus ihrer Not zu finden. Zunächst
schlossen sie sich in den einzelnen Besatzungszonen im "Verband der Körperbeschädigten"
zusammen. Im Jahr 1950 änderte sich der Name in "Verband der Kriegsbeschädigten,
Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner".
Seit dieser Zeit hat der Sozialverband VdK Deutschland (VdK = Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Sozialhilfe- und Rentenempfänger Deutschland e.V.) unter anderem mit der Einführung des Bundesversorgungsgesetzes und des Schwerbehindertengesetzes
die Sozialgesetzgebung in Deutschland teilweise maßgeblich mitgeprägt.

28. Januar 1950, Düsseldorf
Die Vertreter der acht Landesverbände, die bis zu diesem Zeitpunkt dem "Bund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen-Verbände Deutschlands" (BKD) beigetreten sind, gründen den VdK. Er ist damals mit bundesweit 676530 Mitgliedern neben
den Gewerkschaften die größte Sozialorganisation in der Bundesrepublik und heißt "Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands", kurz "VdK", mit Sitz in Bad Godesberg. 1950 sind rund 90 Prozent der VdK-Mitglieder Kriegsopfer.

Chronik des Sozialverbands VdK Rheinland-Pfalz

9. Mai 1945
Offizielles Ende der Kriegshandlungen

Nach dem Krieg bilden sich in Neuwied erste Strukturen einer Selbsthilfeorganisation. Sie nennt sich "Bund der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen". Vorsitzender ist Willi Pörsch. Ein Landesvorstand für die Region Rheinland-Hessen-Nassau wird benannt. Er hat die Aufgabe, in Form von Kreis- und Ortsverbänden einen Unterbau für die Organisation zu schaffen. Die Kriegsopfer organisieren sich also auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz nicht von der Basis aus nach oben, sondern umgekehrt. Grund ist, dass die französische Militärregierung nur Vereinigungen zulässt, die einen Vorstand vorweisen können, der im Zweifelsfall zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Der Landesverbandsvorstand beauftragt Otto Häs, die Organisation im Kreis Neuwied aufzubauen. Am 10. November 1946 findet der erste Landesverbandstag des "Bundes der Körperbehinderten und Hinterbliebenen" im Storchensaal in Neuwied statt. Eröffnet wird die Veranstaltung von Willi Pörsch, dem amtierenden Landesvorsitzenden. Der Landesverbandsvorstand wird einstimmig gewählt. Er ist damit zur Führung des
Landesverbands demokratisch legitimiert. Die Verbandsführung wird damit beauftragt, sich dafür einzusetzen, dass die Lebensbedingungen der Kriegsopfer verbessert werden. Vor allem die Beschädigten und Hinterbliebenen des ersten Weltkrieges, die schon organisatorische Erfahrungen mitbringen, drängen darauf, dass ein Versorgungsrecht für Kriegsopfer geschaffen werden soll. Der Mitgliedsbeitrag lag damals bei 0,80 Reichsmark. Im Jahr 1946 zählt die Organisation 353 Mitglieder, zwei Jahre später sind es bereits 23360. Im Juli 1947 findet die erste Delegiertentagung des noch jungen Verbandes statt. Der "Bund der Köperbehinderten und Hinterbliebenen" tritt mit seinen versorgungsrechtlichen
und sozialpolitischen Forderungen an die Öffentlichkeit. Das Ringen um eine gerechte und angemessene Versorgung der Kriegsopfer hat begonnen. Von Anfang an ist soziale Gerechtigkeit Leitidee des Bundes und der in ihm zusammengeschlossenen Mitglieder. Dieses Ziel ist bis heute Auftrag und Verpflichtung des Sozialverbands VdK Rheinland-Pfalz. Im Februar 1948 tritt Landesvorsitzender Willi Pörsch zurück. Sein Nachfolger wird Paul Hähnel, Diplomkaufmann aus Remagen. Im Juli 1948 zieht die Landesgeschäftsstelle von Neuwied nach Koblenz, der Stadt, die mittlerweile Sitz der Landesregierung ist. In der zerbombten Stadt an der Moselmündung findet sich allerdings nur eine Baracke,
in die der Verband einzieht. Im Januar 1949 tritt das Landesversorgungsgesetz in Kraft. Es ist das Ergebnis eines zähen, langwierigen Ringens vor allem mit der französischen Militärregierung. Das Landesversorgungsgesetz Rheinland-Pfalz findet zudem in wesentlichen Elementen Eingang
in das 1950 vom Deutschen Bundestag verabschiedete Bundesversorgungsgesetz. 1949 tritt Paul Hähnel aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Landesvorsitzender zurück. Auf einem außerordentlichen Landesverbandstag wird am 16. Oktober 1949 in Koblenz Hans Müller aus Trier zu seinem Nachfolger gewählt. Anfang 1950 treffen sich im bayerischen Christlessee die Vorsitzenden und Geschäftsführer aller Landesverbände, um die notwendigen Beschlüsse zur Bildung einer Dachorganisation zu fassen. Man verspricht sich davon Auswirkungen auf die Sozial- und Gesellschaftspolitik auf Bundesebene. Eine einheitliche Organisationsbezeichnung ist die logische Folge. Der VdK Deutschland mit Sitz in der Bundeshauptstadt Bonn steht vor seiner Gründung. Die erste Konferenz der größten deutschen Kriegsopferorganisation findet am 28./29. Januar 1950 statt.
Als Konsequenz dieses Treffens beschließen Landesverbandsvorstand und Landesverbandsausschuss den "Bund der Körperbehinderten und Hinterbliebenen" umzubenennen in "Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands,
Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.". Im April 1950 gelingt es, die Landesgeschäftsstelle aus der Koblenzer Baracke in ein festes
Gebäude zu verlegen. Das Haus Mainzer Straße 18 wird zur Geschäftsstelle des Landesverbands umgebaut. Hans Müller legt 1954 sein Amt als Landesverbandsvorsitzender nieder. Die Verbandsgeschäfte werden kommissarisch von Willi Euskirchen aus Unkel übernommen. Auf dem
dritten Landesverbandstag des VdK Rheinland-Pfalz, der 1955 in Mainz stattfindet, wird Euskirchen zu Müllers Nachfolger gewählt.
Am 28. September 1963 tritt Willi Euskirchen von seinem Amt als Vorsitzender zurück. Die stellvertretende Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Carola Dauber übernimmt bis zum Landesverbandstag im Mai 1964 die kommissarische Führung des Sozialverbands VdK
Rheinland-Pfalz. Am 1. August 1964 wird das Erholungsheim Oberwinter in Remagen eröffnet. Es trägt den Namen des ehemaligen rheinland-pfälzischen Sozialministers Johannes Junglas. Ein zweites Erholungsheim entsteht mit Förderung des Landes Rheinland-Pfalz. Grundsteinlegung
ist am 4. Februar 1972. Das Haus Kusel wird im Februar 1973 in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Helmut Kohl seiner Bestimmung übergeben.
Neue Akzente auf sozialpolitischem Gebiet werden mit der Schulung der ehrenamtlichen Sozialrichter gesetzt. Landesverbandsvorsitzender Reis, selber ehrenamtlich als Sozialrichter am Bundessozialgericht aktiv, führt die Schulungen ein. Sie finden in den VdK-Häusern statt. Zudem wird die Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Sozial- und Justizministerium, anderen Verbänden und Organisationen, etwa des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), forciert. Auf dem 11. Landesverbandstag im Kurfürstlichen Schloss in Mainz am 28. Mai 1983
wird Helmut Mühlender als neuer Landesverbandsvorsitzender gewählt. Er unterstützt den Generationenwechsel, vor allem innerhalb des Mitarbeiterstabes. Unter seinem Vorsitz wurde neben der Betreuungsarbeit vor allem der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit verbandsintern, aber auch nach außen, in den Vordergrund gestellt und ausgebaut.
Als erster VdK-Landesverband in der Bundesrepublik beteiligte sich der Landesverband Rheinland-Pfalz 1983 an einem Kabelpilotprojekt, dem rheinland-pfälzischen Pilotprojekt Ludwigshafen (AKK). Mit Nachrichten, Kommentaren, Reportagen, Studiogesprächen und eigenen Sonderbeiträgen unterbreitete der Landesverband in Fernsehen und Hörfunk seine Forderungen der Öffentlichkeit.

Vorsitzende des Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V.

  • 1945 bis 1948 Willi Pörsch
  • 1947 bis 1949 Paul Hähnel
  • 1949 bis 1954 Hans Müller
  • 1954 bis 1963 Willi Euskirchen
  • 1963 bis 1964 Carola Dauber
  • 1964 bis 1983 Josef Reis
  • 1983 bis 1995 Helmut Mühlender
  • 1995 bis 2000 Waldemar Brümmendorf
  • 2000 bis 20012 Andreas Peifer
  • 2013 bis heute Willi Jäger

Der Sozialverband VdK heute

Der Sozialverband VdK hat sich vor allem seit Beginn der 80-er Jahre weiteren Personengruppen geöffnet und sich so zum modernen Dienstleistungsunternehmen weiterentwickelt. Deshalb führt er heute den Namen Sozialverband VdK. Mit über 1,4 Millionen Mitgliedern bundesweit (Stand Juni 2008) gehört der VdK zu den größten gemeinnützigen, überparteilichen Interessenorganisationen in der Bundesrepublik
Deutschland. In Rheinland-Pfalz vertrauen über 150.000 Mitglieder dem Sozialverband VdK (Stand September 2009), Tendenz täglich steigend.
Damit ist er die größte Interessenvertretung aller Ratsuchenden, behinderten Menschen, chronisch Kranken, Sozialversicherten und Rentner in Rheinland-Pfalz.

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© VdK

Jeder kann Mitglied werden!!!

Getreu dem Motto "Wir sind an Ihrer Seite" gibt es in Rheinland-Pfalz neben der Landesgeschäftsstelle in Mainz 28 Kreisverbandsgeschäftsstellen landesweit. Die dort angestellten Mitarbeiter sowie die vielen ehrenamtlichen Helfer aus den über 900
Ortsverbänden sind für die Mitglieder wichtige Ansprechpartner.

  • Der Sozialverband VdK setzt sich für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit ein. Seine Ziele sind die berufliche und gesellschaftliche Integration sowie die soziale Sicherheit seiner Mitglieder. Er ist parteipolitisch und konfessionell neutral und finanziert sich über die Mitgliedsbeiträge. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 6,00 Euro pro Monat ab dem 1. Januar 2016.
    Für langjährige Mitglieder (ab 10 Jahre Mitgliedschaft) reduziert sich der Beitrag auf 5,40 Euro pro Monat bzw. auf 4,80 Euro für MItglieder die auf eine über 20 Jahre andauernde Mitgliedsachaft zurückblicken können.
  • Für diesen Betrag erhält das Mitglied Beratung in allen sozialrechtlichen Fragen. Wenn zum Beispiel ein Rentenantrag gestellt werden soll, helfen die Kreisgeschäftsstellen weiter. Oder die Krankenkasse hat eine Kur abgelehnt - dann sind die Mitarbeiter in den Geschäftsstellen ebenfalls zur Stelle und tun ihr Bestes, um weiterzuhelfen.
  • In Zeiten, in denen Arbeitslosigkeit jeden treffen kann, führen die geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch den Paragraphendschungel und zeigen mögliche, finanzielle Hilfen durch die Agentur für Arbeit auf. Förderungen für den Erhalt des Arbeitsplatzes können beantragt werden, etwa die Einrichtung und Umgestaltung in einen behindertengerechten Arbeitsplatz und die Schaffung von positiven Rahmenbedingungen.
  • Sollte sich der Gang vor ein Sozialgericht nicht vermeiden lassen, so bieten die Rechtsschutzstellen des Sozialverbands VdK Rheinland-Pfalz kompetente Hilfe an und vertreten die Mitglieder vor Gericht.
  • Alle sozialrechtlichen Neuerungen werden auf der Homepage des Sozialverbands VdK behandelt. Unter www.vdk.de/rheinland-pfalz finden Interessierte alle wichtigen Informationen.
  • Jedem Mitglied wird zudem die VdK-Zeitung zehn Mal im Jahr kostenlos zugestellt.
  • Neben der Vermittlung von Fachwissen, unter anderem durch Seminare des VdK-Sozialforums, wird besonders in den Ortsverbänden die Geselligkeit gepflegt. So gibt es neben den regelmäßigen Treffen und Verbandsnachmittagen auch gemeinsame Veranstaltungen wie Kaffeenachmittage, Stammtische, Grillfeste, Ausflüge und vieles andere mehr für alle Interessierten.
  • Der Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. unterhält einen eigenen Reiseservice.
    Die Reisen sind auch für mobilitätseingeschränkte Menschen entwickelt worden.
  • VdK-Mitglieder übernachten zudem in dem VdK-Hotel in Oberwinter zu besonders
    günstigen Mitgliedskonditionen.

Geschichte des Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e.V.
© Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e.V.
September 2009

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