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VdK Stammtisch 13. September 2019
VdK: Manfred Schmelz, Leiter der Selbsthilfegruppe Schlafapnoe,
informierte in Einhausen über Angebote für Betroffene
Viele wissen nichts von ihrer Krankheit
Der VdK-Stammtisch beschäftigte sich diesmal mit dem Thema Schlaf. Manfred Schmelz referierte über die nächtlichen Atmungsstörungen.© BA Volk
Wie wichtig ein guter Schlaf für die Gesundheit des Menschen ist, darüber informierte Manfred Schmelz die Mitglieder des Einhäuser VdK. Er hielt einen Vortrags zum Thema Schlafapnoe beim VdK-Stammtisch. Das Mitglied der Selbsthilfegruppe Bergstraße mit Sitz in Lampertheim für diese Krankheit machte in seinen Ausführungen deutlich, dass in Deutschland schlafbezogene Atemstörungen weit verbreitet sind.
Man könne von rund vier Millionen Erkrankten ausgehen. Viele wissen es gar nicht, dass sie betroffen sind. Rund zwei Prozent der Frauen und vier Prozent der Männer ab circa 40 Jahren leiden besonders darunter. Die Tendenz in dieser Gruppe sei steigend. Allerdings seien auch jüngere Menschen von Apnoe betroffen.
Deutliche Indikationen seien ein lautes unregelmäßiges Schnarchen, das durch Atemstillstände (Apnoen) von mehr als zehn Sekunden unterbrochen wird, berichtete Schmelz. Bei einer schweren Erkrankung bleibe dem Betroffenen zehn Mal pro Stunde die Luft weg. Solche Atmungsblockaden könnten sehr viele Male in einer Nacht auftreten – ein permanenter Wechsel zwischen möglichem Ersticken und Erschrecken.
Die Ursachen dafür liegen in der übermäßigen Erschlaffung der den Rachen umgebenden Muskulatur im Schlaf. Dies führt zu einer Verengung und bei der Einatmung schließlich zum Verschluss der Atemwege. Die den Apnoen folgenden Weckreaktionen (beinahe Erwachen) zerstören eine geordnete Schlafstruktur. Die Tiefschlafphase, die für einen erholsamen Schlaf wichtig ist, bleibt fast vollständig aus.
Die Folge sei eine exzessive Tagesmüdigkeit, Leistungsverminderung und Beeinträchtigung von Sozialleben und Partnerschaft bis hin zu Krankheitsformen, die Hirn, Herz und Kreislauf beeinflussen.
Wenn eine Schlafapnoe auftritt, solle man einen Arzt aufsuchen, der diese behandelt und den Patienten beispielsweise in ein Schlaflabor überweist. Mit einer Apnoe sei man auch ein Risikopatient für Schlaganfall und Herzinfarkt, so Schmelz. Meist würden den Betroffenen Atemhilfen wie beispielsweise eine Maske zur Unterstützung der Atmung verschrieben. Weiter könnten sich Menschen mit diesem Syndrom auch der Selbsthilfegruppe anschließen, die die nicht nur die Mitglieder unterstützt, sondern auch Vorträge und Gespräche anbietet, denn oftmals sei es leichter, mit anderen über die Krankheit zu reden.