VdK Stammtisch 7. Juni 2019 - Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

Bahn-Neubaustrecke
Der Vorsitzende des Vereins „Mensch vor Verkehr“, Reimund Strauch,
referierte beim VdK-Stammtisch

„Belastungen dauerhaft minimieren“

VdK-Vorsitzende Martina Karadeniz bedankte sich bei Reimund Strauch für den Vortrag über die Arbeit von „Mensch vor Verkehr“.© BA Volk

Über die vielfältige Arbeit des Vereins „Mensch vor Verkehr“ informierte dessen Vorsitzender Reimund Strauch die Mitglieder des Sozialverbandes VdK im Rahmen des jüngsten Stammtisches.
Im Mittelpunkt stand dabei natürlich die geplante Neubaustrecke der Bahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Bereits im Jahre 2002 gründeten Lorscher und Einhäuser die Bürgerinitiative Mensch vor Verkehr, die kurze Zeit später Vereinsstatus erlangte. Ziel ist es, die bestehende Lärmbelastung in Lorsch und Einhausen dauerhaft zu reduzieren und nicht durch neuen Zuglärm zu erhöhen. Der Verein will sich mit einer oberirdischen Trassenführung entlang der A 67 nicht abfinden.

Zusammenarbeit mit Kommunen

Um die Ziele zu verwirklichen, arbeitet „Mensch vor Verkehr“ eng mit der Stadt Lorsch und der Gemeinde Einhausen zusammen. Die beiden Bürgermeister Helmut Glanzner (Einhausen) und Christian Schönung (Lorsch) sowie der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Kreis Bergstraße, Wolfram Grüneklee, gehören Kraft Amtes dem Verein an.
Da man sich als überparteilich versteht, wurden Bundestagsabgeordnete und Landtagsabgeordnete aller Parteien zu Gesprächen eingeladen, um die Anliegen des Vereins nach Berlin und Wiesbaden zu tragen. Es ist inzwischen ein Netzwerk aus betroffenen Bürgern, Kommunen und Politiker aus allen Parteien entstanden, das geschlossen auftrete. Man wolle die Neubautrasse nicht verhindern, betonte Strauch. Allerdings will der Verein darauf Einfluss nehmen, die Lärm- und Umweltbelastungen durch diese Baumaßnahme und durch die bereits bestehenden Verkehrswege – beispielsweise die A 67 oder die B 47 in und um Lorsch sowie Einhausen – dauerhaft zu minimieren.
Als sehr erfreulich bewertete Reimund Strauch, dass der Verein seit dem vergangenen Jahr als Umweltverband anerkannt ist. Mit dieser Entscheidung habe Mensch vor Verkehr jetzt neben Lorsch und Einhausen auch in den Kommunen Bensheim Biblis, Bürstadt, Groß-Rohrheim, Heppenheim, Lampertheim, Viernheim und Zwingenberg Mitspracherecht.
Um die Ziele zu erreichen, besuchten Vereinsvertreter unter anderem auch das Bundesverkehrsministerium, um unter anderem auf die Einrichtung eines Projektbeirats für die Trassenplanungen hinzuwirken.

Tunnel als zentrale Forderung

Reimund Strauch nannte beim VdK-Stammtisch noch einmal die zentralen Forderungen von „Mensch vor Verkehr“: einen Tunnel in bergmännischer Ausführung von Langwaden bis ans Lampertheimer Gscheid, die Unterquerung der A 67 auf die Westseite und die Weiterführung in enger Bündelung an der A 67. Zudem plädiert man für einen Tunnelbau am Viernheimer Kreuz mit Unterquerung der A 6 nach Süden zur Umgehung der nördlich des Autobahnkreuzes gelegenen Naturschutzbereiche.
Diese Ausführung wäre für Mensch und Natur die erträglichste. Im Gegensatz dazu stehe die favorisierte Trassenvariante der Bahn, die überirdisch fahren wolle. Dazu müssten zahlreiche Firmen und Wohnhäuser umgesiedelt werden, so Strauch.

Die VdK-Vorsitzende Martina Karadeniz bedankte sich für den Vortrag von Reimund Strauch.