VdK Stammtisch September 2016 - Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

Martina Karadeniz, VdK-Vorsitzende, bedankte sich mit einem Weinpräsent bei der Referentin Dr. Corinna Koch.© BA Weinbach

Mit rund 40 Personen war die Scheune der Gaststätte "Alte Schlosserei" in Einhausen sehr gut besucht zum Vortrag von Dr. Corinna Koch mit dem Thema Schilddrüse.
Begrüßt wurden alle von Martina Karadeniz, der Vorsitzenden des VdK Einhausen, die zum Thema eingeladen hatte.
Dr. Koch ist keine Ärztin, sondern promovierte Chemikerin. Sie habe sich jahrelang mit der Medikamentenentwicklung und der Forschung befasst und einige Jahre am Deutschen Krebsforschungszentrum gearbeitet. Heute hat sie eine Praxis als Heilpraktikerin.
Den meist älteren Besuchern, die zum Teil bereits eigene Erfahrungen mit ihrer Schilddrüse gemacht hatten, erklärte sie anhand von Schaubildern die Anatomie und Funktionsweise dieser Drüse. "Die Schilddrüse ist eine kleine Drüse mit großer Wirkung", berichtete sie und erinnerte auch an das Zitat aus dem Buch "Der kleine Prinz": "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Die Spanne zwischen diesen beiden Aussagen füllte Corinna Koch mit sehr interessanten, aber noch mehr medizinischen Ausdrücken. An der Schilddrüse werde oft herumgedoktert. Was wirklich los sei, merke man erst, wenn eine Verdickung, ein Kropf zu spüren sei. Endokrinologen behandelten Schilddrüsenerkrankungen. Es ist eine endokrine Hormondrüse, die ihr Produkt nach innen ins Blut abgibt.
Im Gegensatz dazu gibt es exokrine Drüsen wie Speichel-, Schweiß-, Tränen- oder Talgdrüsen, die keinen Ausführungsgang haben. Einige Beispiele wofür Drüsen wichtig sind: Für den Gehirnstoffwechsel, den Knochenstoffwechsel, die Verdauung, das Problem der Zeugungsfähigkeit, für das Wachstum, den Stoffwechsel der Nebennierenhormone, die Progesteronbildung. Auch für den Östrogenstoffwechsel und Brustkrebs sind sie verantwortlich, die Fettverbrennung, den Insulin- und Glukosestoffwechsel und den Wasserhaushalt. Das alles hänge zusammen.

Komplexes Thema der Medizin
Das Thema sei viel komplex, erklärte Corinna Koch. Alles werde vom Gehirn gesteuert. Die Referentin verwendete derart viele medizinische Fachausdrücke, die sie auch immer wieder erklärte, die die Besucher aber nur bedingt verstehen konnten. Dazu gehörten Fachausdrücke wie Hypophyse, Ätiologie (Jodmangel) Thyreoperoxidase, Trijodthyonin, Euthyreote Struma (Kropfbildung), Hyperthyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Thyreotoxische Krise (Überangebot an Schilddrüsenhormonen), Chronische Autoimmunthyreoditis oder auch Morbus Basedow (hervorstehende Augen).
Die Diagnostik empfiehlt, dass Jodmangel zu beheben ist, jodiertes Salz alleine hilft nicht, Jodüberschuss und Fluoride - Salze von Aluminium, Ammonium, Calcium, Natrium, Zinn - sind zu vermeiden. Sie verschärfen den Jodmangel, erfuhren die Zuhörer. Serotonin- und Dopaminspiegel müssen erhöht werden, chronische Entzündungen wie Borreliose, Hepatitis B sind auszuheilen, Stress soll vermieden werden, Nährstoffmängel müssen behoben werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Gesundheit der Schilddrüse zu erhalten. Viel mag gut sein, zu viel von allem ist nichts, zu wenig auch nichts, war der Rat von Dr. Corinna Koch. Es sei darauf zu achten, was die Kasse bezahle und was selbst bezahlt werden müsse.
Bei dem Referat gab es ein reges Frage- und Antwortspiel, da das Problem der Schilddrüsenerkrankung zwar wichtig, aber sicher noch nicht von allen Menschen erkannt worden ist.