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Der VdK im Kreis und der Stadt Coesfeld - Ein Rückblick

Alles begann eigentlich mit dem 8. Mai 1945. Erinnern wir uns.
Der Krieg war beendet. Das, was vom "Großdeutschen Reich" übrig
geblieben war, hatte bedingungslos kapituliert. Für viele Menschen war dieser Tag eine Erleichterung über das Ende des Krieges, für viele aber ein Tag gefüllt mit Angst und Ungewissheit. Angst um das Schicksal der Väter, der Söhne und Ehemänner, die verschollen oder in Kriegsgefangenschaft waren. Ungewissheit wohin man gehen sollte, wo eine Bleibe war. Wer geglaubt hatte, Not und Bedrückung lasse die Menschen näher zusammenrücken, der hatte sich getäuscht.

Die ehemaligen Soldaten waren gezeichnet durch Krieg und Gefangenschaft und allein gelassen. Für die Besatzungsmacht existierten sie erst gar nicht. Sie mussten zusehen, wie sie allein mit dem Elend fertig wurden. Und in dieser praktisch gesetzlosen Zeit trafen sich überall Kriegsbeschädigte mit dem Ziel, einen Verband aufzubauen, der in Selbsthilfe die drückende Not der am härtesten Betroffenen lindern sollte. Doch dauerte es immerhin bis 1946/47, ehe die ersten Ortsverbände gegründet werden konnten, in Coesfeld beispielsweise am 17.10.1947.

Es wurde folgender Vorstand gewählt:

Rudolf Bellerich (Vorsitzender)
Josef Schicketanz (st. Vorsitzender)
Adolf Zwernemann (Schriftführer)
Anton Hollenborg (Beisitzer)
Frau Pennekamp und Frau Hullerum (Kriegerwitwen)

Im Ortsverband Coesfeld gibt es noch zwei Mitglieder, die im
Jahr 2007 für eine 60jährige Mitgliedschaft geehrt wurden.

Die Gründung eines Ortsverbandes in Dülmen erfolgte bereits Ende 1946.

Das ergibt sich jedenfalls aus der Pressemitteilung 10. November 1986. An diesem Tag konnte nämlich das 40jährige Bestehen gefeiert werden.

Weitere Unterlagen über die Gründung des Ortsverbandes Dülmen liegen
nicht mehr vor.

Am Anfang standen nämlich alle Ortsverbände vor der gleichen Situation.
Trümmer, Elend und Orientierungslosigkeit. Um so mehr muss man heute
bewundern, wie damals gearbeitet wurde. Mangelhaft ernährt,
oft genug ohne ausreichende Wohnung, von fehlender Kleidung erst
gar nicht zu reden, haben alle - Einheimische/Flüchtlinge/Vertriebe-
ne - ohne viel zu fragen mit angepackt. Da Bild war aber weitgehend
uneinheitlich. Aber überall wurde die Chance des Neubeginns beherzt genutzt - so auch im Kreis Coesfeld.

Mit einem Tisch und einem Stuhl, vielleicht einem kleinen Regal
und einer alten Schreibmaschine hatte es begonnen, manchmal
im Zimmer einer Gastwirtschaft oder auch privat im Wohnzimmer.
Die Mitgliedsbeiträge wurden über weite Strecken zu Fuß und höchstens per Fahrrad eingesammelt. Mit großem Einsatz und nochgrößerem Eifer wurden regelmäßige Versammlungen abgehalten und Betreuungsstunden eingeführt. Damit aber eine noch bessere Beratung und Betreuung der Mitglieder erfolgen konnte, wurde der Ruf nach Gründung eines Kreisverbandes immer lauter.

Doch dauerte es immerhin noch viele Monate, ehe es am 07. August
1948 zur offiziellen Gründung des VdK-Kreisverbandes Coesfeld kam. Zum ersten Vorsitzenden wurde seiner Zeit Josef Bücking gewählt. Die weiteren
Vorstandsmitglieder: Willi Heursen (st. Vorsitzender / Dülmen), Ludwig
Frohne (Schriftführer / Coesfeld), Hermann Rensing (st. Schriftführer /
Gescher), Heinrich Perres (Kassierer / Coesfeld) und Bernhard Siever-
ding (st. Kassierer / Billerbeck). Erster Sozialberater war ein Kollege Fischer.
Über die Wahl von Beisitzern liegen keine Unterlagen mehr vor. Es ist natür-
lich auch möglich, dass zunächst keine Beisitzer gewählt wurden.

Zum Kreisverband gehörten folgende Ortsverbände: Billerbeck / Buldern /
Coesfeld / Darfeld / Dülmen / Hausdülmen / Hiddingsel / Holtwick / Lette /
Rorup / Osterwick .

Bis zum heutigen Tage haben sich viele ehrenamtliche Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter große Verdienste um den VdK erworben.
Die Arbeit war in vielen Fällen mit erheblichen Belastungen verbunden, denn viele von uns befanden sich ja schon im fortgeschritten Alter und
versahen trotzdem gewissenhaft ihre ehrenamtlichen Pflichten, teil-
weise schon seit Jahrzehnten.

Ohne Zweifel ist gerade das Ehrenamt in unserem Verband - eine hauptamtliche Kraft gab es nicht - ein Fundament unserer erfolgreichen Arbeit. Diese Ausprägung macht uns allen vergleichbaren Organisationen gegenüber überlegen. Es besteht also eine tiefe Verbundenheit. Das ist auch daran zu erkennen, dass in diesen Wochen viele Mitglieder für eine mehr als 60jährige Mitgliedschaft geehrt werden.

Mit dem Aufbau des Verbandes war aber die Frage der materiellen Not noch nicht beantwortet. Bis Mai 1945 wurden die Kriegsopfer nach dem Versorgungsgesetz aus 1920, und die Opfer des 2. Weltkrieges nach dem Wehrmachtsfürsorge- und Versorgungsgesetz von 1938 versorgt. Beide Gesetze wurden 1945 durch die Militärregierung aufgehoben. Der Großteil der Opfer beider Kriege musste
deshalb Sozialhilfe in Anspruch nehmen.

Das änderte sich erst zwei Jahre nach Kriegsende ein wenig. Es dauerte aber immerhin noch bis Oktober 1950, ehe das BVG in Kraft treten konnte. Es gab zunächst Renten von 8 Mark - nein, nicht täglich, sondern monatlich. Die Kriegerwitwen erhielten 40 oder nur 20 Mark. Und die Frauen im erwerbsfähigen Alter ohne Kinder erhielten überhaupt keine Rente.

Der entscheidende Durchbruch in der Kriegsopferversorgung erfolgte jedoch erst in den 60er Jahren mit dem Einstieg in den sog. Berufsschadensausgleich. Um eine gerechte Versorgung musste also lange und hart gestritten werden. Auch heute muss deshalb noch festgehalten werden, dass die Kriegsopfer lange Zeit nicht nur materielle Nachteile, sondern auch Gleichgültigkeit und Abneigung hinnehmen mussten. Sicher, diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Aber trotzdem haben wir allen Anlass, gerade heute an den außergewöhnlichen Lebensverlauf der Kriegsopfergeneration zu erinnern. In schwierigen Zeiten haben unsere Kriegsopfer ungeheure Lasten auf sich nehmen müssen. Das darf auch heute nicht vergessen werden.

Änderungen in der Verbandsstruktur erfolgten im Jahre 1975; denn
mit der Gebietsreform wurde der bis dahin selbständige Kreis Lüdinghausen aufgelöst und - wenigstens teilweise - dem Kreis Coesfeld zugeordnet. Auch aus dem damaligen Landkreis Münster wurden ebenfalls einige Gemeinden dem Kreis Coesfeld angegliedert. Dafür musste der Kreis Coesfeld schweren Herzens die Stadt Gescher an den Kreis Borken abtreten. Und im Zuge dieser politischen Kreisreform wurde auch der VdK Kreisverband Coesfeld neu geordnet.

Dabei wurden aus dem Altkreis Lüdinghausen die Ortsverbände Ascheberg/Capelle/Herbern/Lüdinghausen/Nordkirchen/Olfen/
Südkirchen/Senden/ Seppenrade und aus Landkreis Münster die
Ortsverbände Nottuln/Havixbeck/Appelhülsen/Bösensell und Schap-
detten dem neuen VdK Kreisverband Coesfeld zugeführt.

Die konstituierende Zusammenkunft des neuen Kreisverbandes fand dann
am 25. Mai 1975 im Kettelerhaus in Coesfeld statt. Insgesamt bildeten 26 Ortsverbände den neuen Kreisverband.

Zum 1. Vorsitzenden wurde seiner Zeit Rudi Bellerich/Coesfeld gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder: Adolf Zwernemann (st. Vorsitzender/Coesfeld), Ferdi Hörnemann (Kassierer/Coesfeld), Josef Leifeld (2. Kassierer/Coesfeld), Elisabeth Bölting (Schriftführer/Dülmen), Johannes König (2. Schriftführer/ Dülmen), Paula Steenberg (1. Hinterbl. Betr./Coesfeld), Luise Lohmann (2. Hinterb. Betr./ Dülmen), Elisabeth Krinscher (3. Hinterb. Betr./Herbern), August Beste (Pressereferent/Lüdinghausen), Josef Börger (Beisitzer/Dülmen), Wilhelm Heursen (Beisitzer/Dülmen), Johanna Niederberghaus (Beisitzer/Billerbeck), Ewald Kestermann (Beisitzer/Lüdinghausen), Ernst Werner (Kassenprüfer/Dülmen), Bernhard Kiffmeyer (Kassenprüfer/Coesfeld) und Walter Schüer (Kassenprüfer/Coesfeld).

Der Kreis Coesfeld nach der Gebietsreform. Sitz der Kreisverwaltung blieb
Coesfeld.

Quelle: http://wiki-de.genealogy.net/Bild:Karte_Kreis_Coesfeld.png

Sozialrechtliche Betreuung nach der Gebietsreform.
Mit der Übernahme weiterer Ortsverbände musste auch die sozialrechtliche
Betreuung geändert werden. Sie wurde in den Orten Coesfeld (gleichzeitig
für die OV Havixbeck/Nottuln und Schapdetten), in Dülmen (gleichzeitig
für die OV Appelhülsen und Bösensell), und in Lüdinghausen (gleichzeitig
für die OV Ascheberg/Capelle/ Herbern/Nordkirchen/Olfen/Senden/Seppenrade
und Südkirchen durchgeführt. Die sozialrechtliche Beratung in Dülmen und
Lüdinghausen erfolgte durch Reinhard Pund, in Coesfeld durch Hans Korte.
Zu Beginn der neunziger Jahre übernahm Reinhard Pund auch den Bereich
Coesfeld bis zur Zusammenlegung der Kreisverbände Borken und Coesfeld
im Jahre 2001.

Im Jahre 1991 kam es auf der Ebene des Kreisverbandes zu einer großen
Änderung im Vorstand, da der bisherige Vorsitzende Rudi Bellerich nach fast 40 Jahren aus privaten Gründen nicht erneut kandidierte. Zum Nachfolger
wählten die Delegierten den bisherigen st. Vorsitzenden Adolf Zwernemann.
Erstmalig wurde eine Frau zur st. Vorsitzenden gewählt, nämlich Hildegard
Freytag aus Dülmen. Die weiteren Vorstandsmitglieder: Ferdinand Hörnemann
und Wilhelm Strüwe (beide Coesfeld/Kassierer), Else Bölting und Heinrich
Homann (beide Dülmen/Schriftführer). Betreuerinnen: Paula Halsband
(Coesfeld), Luise Lohmann (Dülmen), Agnes Zaremba (Lüdinghausen) und
Heinz-Jürgen Miotka (Coesfeld). Weiter wurden gewählt: Walter Merschmöller
(Dülmen), Ewald Kestermann (Lüdinghausen), Wilfried Espeter (Dülmen),
Johanna Niederberghaus (Billerbeck), Margareta Siebers (Lüdinghausen),
Ludger Klan (Havixbeck), Wilhelm Hartweg (Lüdinghausen), Walter Rüschen-
schmidt (Ascheberg) und Ernst Werner (Dülmen).

Während des Verbandstages wurde Ferdi Hörnemann vom Landesvorstand
für seine fast 40jährige Tätigkeit als Kassierer im hiesigen Kreisverband
mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

Wer kennt heute noch die Namen der Mitglieder, die sich nach Krieg und Zusammenbruch für den Aufbau des VdK zur Verfügung gestellt haben? Paul Stewen/Hans Freytag (Dülmen), Rudi Bellerich/Adolf Zwernemann (Coesfeld), August Beste/Anton Molkenthin (Lüdinghausen) sowie Dr. Vennemann und
August Lohmann von der Rechtsabteilung in Münster. Namen, mit denen auch viele VdK Mitglieder heute nichts mehr anzufangen wissen.

Nach dem Tod von Adolf Zwernemann am 13.07.1996 kam es nicht nur auf
der Kreisebene, sondern auch im OV Coesfeld erneut zu Änderungen in
den Vorständen. Während auf der Kreisebene Hildegard Freytag zur ersten
Vorsitzenden gewählt wurde, bestimmten die Delegierten in Coesfeld Karl
Sommer zum Vorsitzenden.

Ein besonderer Höhepunkt in der Verbandsgeschichte war aber ohne
Zweifel die Veranstaltung zum 50jährigen Bestehen des Kreisverbandes
Coesfeld mit dem Landesvorsitzenden Berthold Holzgrewe und zahlreichen
Vertretern der öffentlichen Hand.

In der VdK-Zeitung wurde darüber wie folgt berichtet:

Aber nicht nur der Kreisverband Coesfeld, sondern auch einige Orts-
verbände konnten das 50jährige Bestehen feiern, so der Ortsverband
Darfeld. In der Allgemeinen Zeitung wurde darüber nachstehend be-
richtet.

Die Zeit danach.
Nach erfolgreicher Arbeit sind wir nun auf dem Weg in die Zukunft. Die Anstrengungen der Vergangenheit haben sicher viel Kraft gekostet. Aber sie haben uns nicht kraftlos gemacht. Das Thema: "Bewahrung des Sozialstaates" steht daher auch künftig im Mittelpunkt unserer Arbeit. Also: Mehr Gerechtigkeit.

Auf der anderen Seite wird der Erwartungsdruck der Mitglieder immer größer, je ratloser die Menschen werden. Von uns erwartet man:

Kompetente Antworten in allen Fragen des Sozialrechts. Von der Renten- über die Kranken- und Arbeitslosenversicherung bis hin zum Behindertenrecht und der Kriegsopferversorgung. Das alles setzt natürlich eine gute Mitgliederbetreuung voraus. Und wir glauben, dass wir gerade in diesem Bereich unser Licht nicht unter den Scheffel stellen müssen. Gerade die Beratung und Vertretung unserer Mitglieder auf allen Ebenen des Sozialrechts und der Sozialgerichtsbarkeit hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen.

Das soll an einer Zahl deutlich gemacht werden. Allein auf der
Kreisebene mussten Jahr für Jahr mehr als 135 Sprechtage durchgeführt, werden, und zwar in Coesfeld/Dülmen/Lüdinghausen und Havixbeck. Dabei wurden im Schnitt rd. 600 Mitglieder beraten, und das mit steigender Tendenz; denn schließlich mussten fast 3000 Mitglieder betreut werden. Und das alles im Ehrenamt.

Damit soll klar gemacht werden, dass sich der Aufgabenbereich des hiesigen VdK heute insoweit geändert hat. Auf der Kreisebene ist damit die Dienstleistung verstärkt in den Vordergrund unserer Arbeit getreten. Und das ist auch richtig so. Denn im Mittelpunkt unseres Handels und Denkens steht der Mensch, also das Mitglied.

An dieser Stelle sollen aus dem Brief eines Mitgliedes einige Sätze zitiert werden. Es heißt darin u.a.: Ich bin am Ende, mir ist alles gleich, auch ob ich heute oder morgen die Augen zumache, weil man keine Arbeit mehr hat und die Rente abgelehnt worden ist. Trotzdem möchte ich nicht betteln und vertraue auf Ihr richtiges Handeln, es wird schon richtig sein.

Soweit der kurze Auszug. Welche Sorgen, ja welche Verzweiflung
sprechen aus diesen wenigen Zeilen. Warum haben wir das erwähnt? Weil wir auch hier einmal kundtun wollten, dass unsere Arbeit in erster Linie Dienst am Menschen sein muss. Wer soll denn helfen, wenn nicht wir? Nicht große Auftritte sind gefragt, sondern die Bereitschaft, anderen in einer Notlage beizustehen und zu helfen, soweit das möglich ist. Und gerade von dieser Bereitschaft muss unsere Arbeit auch in Zukunft geprägt sein. Unsere Mitglieder wissen, dass wir ehrlich und kompetent für eine gute Sache streiten: Für Menschlichkeit in sozialer Geborgenheit.

Zusammenschluss der Kreisverbände Coesfeld und Borken.
Da aber die sozialrechtliche Betreuung nicht mehr ehrenamtlich ge-
leistet werden konnte, wurde über einen Zusammenschluss mit dem
Kreis Borken gesprochen. Eine erste Zusammenkunft fand am 21. Januar 2000
statt. Bereits auf dieser Zusammenkunft wurde von den Vorständen
der Kreisverbände Borken und Coesfeld der Beschluss gefasst, die beiden
Kreisverbände mit Wirkung zum 01. Januar 2001 zu vereinen, vorbehaltlich
einer endgültigen Beschlussfassung durch die beiden Kreisverbände.
Weiter wurde beschlossen, die Geschäftsstelle mit einem Geschäftsführer und zwei Bürokräften in Coesfeld einzurichten.

Schließlich wurde in einer gemeinsamen Zusammenkunft der beiden Kreis-
verbände am 7. Oktober 2000 einstimmig der Beschluss gefasst, die beiden
Kreisverbände mit Wirkung zum 01. Januar 2001 zu vereinen. Der Name des
neuen Kreisverbandes "Sozialverband VdK - Kreisverband Borken-Coesfeld".
Als Sitz des neuen Kreisverbandes und der Geschäftsstelle wurde Coesfeld
bestimmt. Die Mitgliederzahl lag bei 8610.

Der einstimmige Beschluss über den Zusammenschluss kann sicher als
"historisch" bezeichnet werden; denn immerhin hat es bis zur endgültigen
Beschlussfassung mehr als ein Jahrzehnt gedauert. Dabei hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass nur größere Einheiten das Leistungsan-
gebot für unsere Mitglieder auf Dauer sicherstellen können. Letztlich hat
also die Vernunft gesiegt. Wir versprechen uns von der Fusion insbesondere
eine Bündelung der Kräfte. Wir erreichen damit nicht nur eine breitere
Basis der ehrenamtlichen Arbeit, sondern auch eine bessere Betreuung
unserer Mitglieder. Durch die Neuorganisation kann daher unsere bekannte
und bewährte Sozialrechtsberatung noch effektiver gestaltet werden. Damit
beginnt für den neuen Kreisverband aber auch ein neuer Zeitabschnitt. Und
dazu wünschen wir uns allen viel Erfolg.

Zum ersten Vorsitzenden des neuen Kreisverbandes wurde Aloys Duttmann,
der langjährige Vorsitzende des Kreisverbandes Borken gewählt. In den Vor-
stand wurden weiter gewählt: Reinhard Pund (st. Vorsitzender/Coesfeld),
Inge Everding (st. Vorsitzende/Bocholt), Karl-Heinz Niermann (st. Vorsitzender/
Ahaus), Wolfgang Hanewinkel (Kassierer/Dülmen), Horst Roppel (st. Kassierer/
Gronau), Reinhard Decker (Schriftführer/Vreden), Gottfried Böer (st. Schrift-
führer/Olfen), Weitere Vorstandsmitglieder: Maria Vorfeld (Borken), Annette
Schauerte (Stadtlohn), Wilfried Espeter (Dülmen), Hubert Schmäing (Ahaus),
Herbert Windau (Dülmen), Hans Schneider (Reken), Ewald Kestermann
(Lüdinghausen), Heinz Brillo (Ahaus), Dorothea Balduin (Dülmen), Leo
Sommer (Dülmen), Walter Rüschenschmidt (Ascheberg), Karl-Heinz Wolters
(Gronau), Josef Goldschmidtböing (Rhede), Heinrich Ridder (Borken), Franz
Ihling (Rhede) und Ingrid Schürmann (Havixbeck). Erster Geschäftsführer des neuen Kreisverbandes wurde Hans-Helmut in der Stroth.

Pressebericht über den Zusammenschluss
Auf einem außerordentlichen Kreisverbandstag, der am letzten Samstag in der
Coesfelder Gaststätte Döbbeler-Schulte Osthoff stattfand, haben die Delegier-
ten der bisherigen Kreisverbände Coesfeld und Borken den Zusammenschluss
zu einem neuen Kreisverband mit Sitz in Coesfeld beschlossen. Damit werden vom neuen Kreisverband, der offiziell seine Arbeit am 1. Januar des nächsten Jahres aufnimmt, rd. 8500 Mitglieder betreut.

Zum ersten Vorsitzenden wählten die Delegierten den bisherigen Vorsitzenden
des Kreisverbandes Borken, Alois Duttmann. Zu st. Vorsitzenden wurden der
Coesfelder Reinhard Pund sowie Inge Everding (Bocholt) und Karl-Heinz
Niermann (Ahaus) gewählt. Dem neuen Vorstand gehören weiter an: Wolfgang
Hanewinkel (Dülmen) und Horst Roppel (Gronau) als Kassierer. Reinhard
Decker (Gronau) und Gottfried Boer (Olfen) als Schriftführer. Weiter wurden
gewählt Maria Vorfeld (Borken), Annette Schauerte (Stadtlohn), Wilfried
Espeter (Dülmen), Hubert Schmäing (Ahaus), Heribert Windau (Dülmen),
Hans Schneider (Reken), Ewald Kestermann (Lüdinghausen), Heinz Brillo
(Ahaus), Dorothea Balduin (Dülmen) Karl Sommer (Coesfeld), Walter Rüschen-
schmidt (Ascheberg), Karl-Heinz Wolters (Gronau), Josef Goldschmidtböing
(Rhede), Klemens Küper (Bocholt), Franz Ihling (Rhede), Heinrich Ridder
(Borken), und Georg Kordek (Havixbeck). Ehrenvorstandmitglieder: Gerd
Barteit und Elisabeth Bartsch (Gronau) sowie Hildegard Freytag (Dülmen)

Bereits am frühen Vormittag trafen sich die Delegierten zu getrennten Bera-
tungen, um u.a. über die vorgesehene Fusion zu diskutieren. Dabei konnte
Wolfgang Hanewinkel in seinem letzten Geschäftsbericht während der Beratungen des alten Kreisverbandes Coesfeld mit Stolz verkünden, dass sich die Mitgliederzahl nicht nur weiter erhöht, sondern eine steigende Tendenz festzustellen sei. Die Mitgliederbetreuung wurde von ihm als ganz hervorragend bezeichnet. So seien neben zahlreichen Mitgliederversammlungen in den Ortsverbänden allein während der letzten beiden Jahre 190 Sprechtage durchgeführt worden. Dabei wurden fast 2000 Mitglieder in sozialrechtlichen Fragen beraten.

Zur Durchsetzung der Anliegen der Mitglieder mussten rd. 475 Widersprüche
und Klagen eingereicht werden. Dadurch konnte für die Mitglieder ein Betrag
von etwas mehr als 800.000,-- DM erstritten werden. Nach der einstimmigen Entlastung des alten Vorstandes wurde nach kurzer Aussprache beschlossen, der Vereinigung mit dem Kreisverband Borken zuzustimmen.

Hildegard Freytag nahm dann die letzte Sitzung zum Anlass, um sich bei allen Vorstandsmitgliedern für die stets harmonische Zusammenarbeit während der ver- gangenen Jahre zu bedanken. Sie hoffe und wünsche, dass diese Arbeit auch
im neuen Vorstand fortgesetzt werde; denn letztlich gehe es um den Menschen.
Der alte Kreisverband Coesfeld werde mit dem heutigen Tage nach mehr als
50jähriger erfolgreicher Arbeit mit dem Kreisverband Borken vereinigt. Das sei schon mit ein wenig Wehmut verbunden. Aber die heutige Zeit erfordere nun einmal größere Einheiten, um die Mitgliederbetreuung noch effektiver zu gestalten.

In der dann anschließenden gemeinsamen Zusammenkunft wurde aber nicht nur
ein neuer Vorstand gewählt, es wurde auch der erste gemeinsame Haushaltsplan
für das kommende Jahr mit einem Gesamtvolumen von etwa 280.000,-- DM verab-
schiedet. Gleichzeitig wurde über die Ausweitung der Sprechstunden diskutiert.

Zum Schluss sagte Alois Duttmann, mit dem Zusammenschluss beginne aber auch
ein neuer Zeitabschnitt. Der neue Kreisverband jedenfalls gehe mit Mut und Zuversicht in die weitere Arbeit. Er rief alle Mitglieder auf, den neuen Vorstand dabei nach Kräften zu unterstützen.

Ende der Selbständigkeit des Kreisverbandes Coesfeld
Mit der Zusammenlegung der beiden Kreisverbände endete auch die Selb-
ständigkeit des alten Kreisverbandes Coesfeld. Damit ging eine mehr als
50jährige Tradition des VdK im Kreis Coesfeld zu Ende. Deshalb sollen an dieser Stelle noch einmal die Namen der Vorstandsmitglieder genannt
werden, die bis zur Vereinigung Verantwortung für den Kreisverband getragen
haben. Es waren: Hildegard Freytag (Vorsitzende/Dülmen),
Reinhard Pund (st. Vorsitzender/Coesfeld), Heribert Windau (Kassierer/
(Dülmen), Gottfried Böer (Schriftführer/Olfen). Weitere Mitglieder: Wilhelm Strüwe (Coesfeld),Karl Sommer (Coesfeld), Martha Warmers (Coesfeld), Paul Neumann (Dülmen), Leo Sommer (Dülmen), Gisela Schürjan (Lüdinghausen),
Ewald Kestermann (Seppenrade), Wilfried Espeter (Dülmen), Ludger Klan
(Havixbeck), Johanna Niederberghaus (Billerbeck), Wilhelm Hartweg
(Lüdinghausen), Else Bölting (Dülmen) und Martha Warmers (Coesfeld).

In der Zwischenzeit kann festgestellt werden, dass der Zusammenschluss der
beiden Kreisverbände bisher sehr erfolgreich verlaufen ist. Das beinhalten
insbesondere die Zahlen aus den ersten Jahren nach der Vereinigung. So
konnte die Mitgliederzahl von 8610 (2001) auf 10200 (2006) gesteigert werden. Die Inanspruchnahme im Sozialrecht überstieg alle Vorstellungen. Während der Sprechstunden in den Städten Coesfeld/Dülmen/Lüdinghausen/Havixbeck/Ahaus/
Gronau/Stadtlohn/Vreden/Rhede/Bocholt wurden schon im ersten Jahr nach der Vereinigung 4127 Mitglieder beraten. Dazu mussten 231 Sprechstunden durchgeführt werden. Es konnten 179 Klagen erfolgreich abgeschlossen werden. Die Nachzahlung belief sich auf 574.601,00 €. Außerdem mussten 227 Widersprüche erhoben werden. Erfolgssumme hier: 153.387,00 €.


In der Zwischenzeit ist der 1. Vorsitzende des neuen Kreisverbandes
Borken-Coesfeld verstorben. Insoweit verweisen wir auf den folgenden Nachruf.


Aber auch im Ortsverband Coesfeld wurde die Arbeit intensiviert. Im Jahr
2003 wurde erstmals mit Gertrude Uhlenburg eine Frau zur Vorsitzenden
gewählt, da der bisherige Vorsitzende aus Altersgründen nicht mehr
kandidierte. Karl Sommer wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Wegen Erkrankung musste die neue Vorsitzende im Jahr 2005 das Amt niederlegen. Zum Nachfolger wurde der Geschäftsstellenleiter der hiesigen AOK, Werner Bücking, gewählt.

In diesem Jahr (2008) fanden die nächsten Vorstandswahlen statt.
Es wurden gewählt:

Werner Bücking (Vorsitzender), Bernd Gredig (st. Vorsitzender), Reinhard Pund (Schriftführer und Kassierer). Beisitzer: Günter Stening, Karl Roters, Gertrude Uhlenburg, Martha Warmers, Anne Lögers und
Ingrid Hirtz. Ehrenvorsitzender: Karl Sommer.
Revisoren: Walter Schüer und Bernhard Sühling.
}

Wenn wir heute mit ein wenig Stolz auf 60 Jahre VdK im Kreis und Stadt
Coesfeld zurückblicken, dann sicher mit recht. Sie waren - wer
wollte das bestreiten - sehr erfolgreich. Allerdings. Aus dem Erfolg
in der Vergangenheit erwächst keine Garantie für die Zukunft. Das
60jährige Bestehen unseres Verbandes findet aber nicht nur vor
beschwerlichem Hintergrund statt, sondern auch in einer Zeit des
Umbruchs. Deshalb müssen wir uns den großen politischen und
wirtschaftlichen Veränderungen stellen, sie verstehen und umsetzen.
Vielleicht müssen wir aber auch erkennen, dass alles längst
nicht mehr so ist, wie es einmal war. Das könnte wehmütig stimmen,
darf es aber nicht. Um der Zukunft willen. Wir jedenfalls gehen mit
Mut und Zuversicht in einen neuen Zeitabschnitt unserer Verbands-
arbeit.

R.P.

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