Sozialverband VdK - Kreisverband Nordthüringen
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Aktuelle Informationen zur Pflegereform

Staatssekretär Laumann verspricht neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff in dieser Legislaturperiode

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen sieht weiteren Reformbedarf bei der Pflege. "Das Thema Pflege ist eine der großen Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Angesichts der stark wachsenden Zahl von Pflegebedürftigen müssen die Weichen jetzt richtig gestellt werden, damit es nicht zum Pflegekollaps kommt", sagte der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif am 20. März 2015 auf einer vom VdK veranstalteten Podiumsdiskussion in Frankfurt. Seif richtete seine Forderung direkt an Staatssekretär Karl-Josef Laumann, der in seiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege an der Podiumsdiskussion teilnahm.

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Die zentrale Forderung des Sozialverbands, die sofortige Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, erläuterte der Geschäftsführer des Sozialverbands VdK Deutschland, Jens Kaffenberger. "Der Kern der Pflegereform steht noch aus", sagte Kaffenberger. "Nach geltendem Recht sind Demenzkranke nicht pflegebedürftig." Erst mit der Einführung eines Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der neben körperlichen auch kognitive Einschränkungen berücksichtige, höre die Benachteiligung von Menschen mit Demenz auf. Derzeit leben in Deutschland 1,5 Millionen Demenzkranke, davon in Hessen fast 107.000 und in Thüringen knapp 44.000. Experten erwarten für 2030 deutschlandweit 2,2 Millionen Demenzkranke.
Staatssekretär Laumann sagte, dass noch in dieser Legislaturperiode ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt werde. "2015 wird dies im Bundesrat abgeschlossen." Von zentraler Bedeutung für den Staatssekretär ist aber auch die Gewinnung von Pflegekräften. Neben der Verbesserung der Ausbildung gehe es vor allem darum, die Familienpflege zu stabilisieren, so dass hoch betagte Menschen möglichst lange zu Hause leben könnten.
Philipp Stielow, Pressesprecher

Pflege-TÜV braucht Reform

"Das Pflegebenotungssystem beim Pflege-TÜV muss abgeschafft werden. Es bringt verzerrte Ergebnisse hervor. Eine Fünf wegen unbehandelter Druckgeschwüre lässt sich durch eine Eins für die Mitwirkung der Bewohner an der Gestaltung der Gemeinschaftsräume ausgleichen", kritisiert Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK.
Eine unzureichende Flüssigkeitsversorgung sollte zum Beispiel immer die Gesamtnote Fünf nach sich ziehen. Sonst setzt sich die Entwicklung fort, dass fast 70 Prozent der deutschen Pflegeheime die Noten Gut oder sehr gut erhalten, was nach Ansicht von Pflegeexperten ein falsches, zu positives Bild von den Zuständen in Pflegeheimen zeichnet.

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Wer also die Testberichte im Internet abruft, sollte sich gezielt die Ergebnisse des Qualitätsbereichs 1 Pflege und medizinische Versorgung mit all seinen Unterpunkten ansehen. Wenn in diesem Kernbereich schlechte Noten vergeben wurden, sollte man das betroffene Heim besser meiden. Der größte deutsche Sozialverband sieht hingegen in den detaillierten Prüfberichten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK), die Teil des Pflege-TÜV sind, eine sinnvolle Grundlage zur Bewertung von Pflegeeinrichtungen. Sie müssen künftig nur besser genutzt werden.
Grundsätzlich gilt in der Pflege: Ein menschenwürdiger, respektvoller Umgang des Pflegepersonals mit Pflegebedürftigen lässt sich nur schwer messen und benoten, den muss man erleben. Deshalb empfiehlt der VdK allen Pflegebedürftigen und Angehörigen bei der Auswahl eines Pflegeplatzes, sich selbst ein Bild zu machen und die Einrichtung zu unterschiedlichen Tageszeiten zu besuchen. Diese persönlichen Eindrücke kann kein Testbericht ersetzen. "Schlechte Ernährung, zu wenig Flüssigkeit, Druckgeschwüre und Hygienemängel müssen automatisch zu einer 'mangelhaften' Bewertung führen", fordert Mascher.
Steffen Westermann

Mehr Zeit für praktische Pflege gewinnen!
Porträt Steinke

© Archiv

Das Mitglied des Bundestags, Kersten Steinke (Die Linke) äußert sich zum Thema Pflegekräfte: Erleichterungen bei den Pflegekräften öffentlich eingefordert
Mehr als 20.000 Unterschriften unterstützten eine öffentliche Petition, die im Petitionsausschuss nun einstimmig von allen Fraktionen an das Gesundheitsministerium überwiesen wurde. Die Bundesregierung hat nun ein Jahr Zeit darauf zu reagieren. Gefordert werden wesentliche Erleichterungen bei den Pflegekräften, die sehr viel Zeit für die Dokumentation ihrer Arbeit aufbringen müssen, die dann wieder für die Pflege fehlt.
Kersten Steinke, linke Thüringerin im Deutschen Bundestag, ist ebenfalls der Meinung, ?dass durch die strenge Dokumentationspflicht kaum Zeit für menschliche Zuwendung bleibt. Die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten bleiben dadurch auf der Strecke. Pflegekräfte sind im Dauerstress. Die quälende minutiöse Dokumentation ist belästigend und geht von der Zeit ab, die eigentlich der pflegenden Person zur Verfügung stehen sollte. Es gilt diese Dokumentationspflicht auf ein nötiges Maß zu beschränken.
Wahlkreisbüro Kersten Steinke, 28. Januar 2015

VdK fordert neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff

Landesregierungen in Hessen und Thüringen sollen sich im Bundesrat dafür einsetzen

Porträt Seif

© VdK HT

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen sieht erhebliche Mängel bei den geplanten Pflegestärkungsgesetzen. Die Kritik zielt insbesondere auf die abermals aufgeschobene Umsetzung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, wodurch Menschen mit Demenz weiter benachteiligt seien. Der VdK fordert aus diesem Grund die Landesregierungen von Hessen und Thüringen dazu auf, sich im Bundesrat für die sofortige Umsetzung des seit 2009 vorliegenden neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs einzusetzen. Zum 1. November 2014 hat Hessen den Vorsitz des Deutschen Bundesrats übernommen. Am 7. November wird der Bundesrat unter der Präsidentschaft des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier das Erste Pflegestärkungsgesetz beraten.

Logo der Kampagne "Große Pflegereform jetzt!"

In Hessen und Thüringen leben gegenwärtig 150.000 Demenzkranke. Zwei Drittel von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Ein großer Teil dieser Menschen wird zu Hause gepflegt. Ein enormes Problem, so der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif, sei es, dass diese schwerkranken Menschen oft gar nicht als pflegebedürftig gelten. "Die schnelle Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs ist der einzige Weg, um die Ungleichbehandlung der Demenzkranken im System der Pflegeversicherung zu beenden", betont Seif.
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff, der neben körperlichen auch seelisch-geistige Beeinträchtigungen berücksichtigt und so dem tatsächlichen Betreuungs- und Pflegebedarf von Demenzkranken Rechnung trägt, liege seit 2009 vor. Die Durchführbarkeit sei durch die Gutachten zweier Expertenbeiräte und mehrere repräsentative Studien belegt. "Wir erwarten von den Landesregierungen in Hessen und Thüringen, dass sie sich im Bundesrat für die in ihren Bundesländern lebenden 150.000 Demenzkranken und deren Angehörige einsetzen", so der VdK-Landesvorsitzende.
Philipp Stielow

Frauenvertreterinnen Nordthüringens sprachen über Pflegereform
Porträt Riemann

Susanne Riemann vom Pflegestützpunkt© B. Reiber

So wie für den VdK-Landesverband Hessen-Thüringen es Tradtion ist, dass die Frauenvertreter aus Hessen und Thüringen alljährlich zusammen kommen, um aktuelle Fragen zu beraten, treffen sich diese im Kreis- bzw. Bezirksverband danach zur Auswertung der Frauenkonferenz.
In diesem Jahr hatten Bezirks- und Kreisfrauenvertreterin Ingrid Müller und Heidrun Tschee dazu nach Nordhausen eingeladen.

Porträt Monika Hoffmann

Apothekerin Hoffmann© B. Reiber

Im Mittelpunkt stand die VdK-Kampagne "Große Pflegeversicherung - jetzt!" Dokumente des VdK zu dieser Kampagne, lagen reichlich zum Mitnehmen aus, darunter auch der Aktionsplan "Pflege 2035". Welcher am am 23. Juli durch führende Vertreter des Landesverbands Hessen-Thüringen bei sozialpolitischen Veranstaltungen in Pößneck, Gotha und Mühlhausen vorgestellt wurde.
Die Theorie wurde durch praktische Erfahrungen bereichert. So waren als Gäste Susanne Riemann vom Pflegestützpunkt Nordhausen sowie Monika Hoffmann von der Apotheke "Am Theater" Nordhausen erschienen und berichteten von ihren Erfahrungen.
Jetzt gilt es, die Forderung nach einer Großen Pflegereform in den Ortsverbänden in die Breite zu tragen und vorort auf die Umsetzung zu dringen.

Blick auf Teilneher

Eine gute Tradition hat das alljährliche Frauenforum Nordthüringens.© B. Reiber

Mehr Transparenz bei Pflegediensten:
weisse-liste.de hilft bei der Auswahl

Pflegebedürftige und Angehörige können sich ab sofort auf dem unabhängigen Internetportal www.weisse-liste.de über das Angebot und die Servicequalität von rund 13.000 Pflegediensten in ganz Deutschland informieren.

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  8. Blick auf Teilneher | © B. Reiber

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