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Bismarckturm

Von der Spitze des Bismarckturms hat man einen herrlichen Blick über das Ruhrtal. Geschaffen und finanziert wurde der Bismarckturm vom so genannten "Bismarckverein", dessen Vorsitzender der Stinnes-Urenkel Kommerzienrat Gerhard Küchen war. Der Turm ist ein gut erhaltenes Monument aus der Hohenzollern-Monarchie, das im Jahre 2008 genau 100 Jahre alt wird. Von den ab ca. 1890 in Deutschland geplanten 500 Bismarcktürmen gelangten schließlich nur 234 zur Ausführung, darunter auch der Mülheimer Bismarckturm. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. August 1908, zum 10-jährigen Todestag des "eisernen Kanzlers" und die Einweihung nach einer nur kurzen Bauzeit von 8 Monaten, war am 1. April 1909. Erbaut wurde der Turm von der Mülheimer Baufirma Rudolphi; und zwar im Innern aus Stahlbeton, verkleidet mit Backsteinen. Die Außenfassade wurde aus Ruhrsandstein und Eifelbasalt errichtet. An der Außenfassade, direkt über dem Eingangsportal, findet sich der Reichsadler der Hohenzollern-Monarchie, der von dem Berliner Bildhauer Arnold Künne gestaltet wurde. Seine Bismarckbüste, die den Eingangsbereich zum Turm zierte, ist im Verlaufe seiner wechselvollen Geschichte leider zerstört worden. Im Zweiten Weltkrieg diente der Turm als Fernmelde- und Flakposten, bevor die englische Besatzungsmacht nach dem Krieg den Turm übernahm. Ihr diente er 11 Jahre ebenfalls als Fernmeldeeinrichtung zusammen mit einer britischen Fernmeldeeinheit zu seinen Füßen. In den 70er Jahren drohte dem Bismarckturm der Abriss – man plante dort ein 17-stöckiges Hochhaus. Glück für den Turm war es, dass die Eigentümerin, die Leonhard-Stinnes-Stiftung nicht die Einwilligung zum Abriss des Turmes gab. Schließlich, nach langen Jahren des Dornröschenschlafes, zog 1998 mit Jochen Leyendecker, einem Bildhauer, die Kunst in den Turm ein. Ihm dient der Turm als Atelier und nebenberuflich ist er auch noch "Türmer", denn seit diesem Zeitpunkt steht der Turm der Mülheimer Öffentlichkeit auch wieder als Aussichtsturm zur Verfügung.

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