Sozialverband VdK - Kreisverband Fritzlar
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Arm trotz eines Lebens voller Arbeit

Arm trotz eines Lebens voller Arbeit – Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben bekämpfen“ – hieß das Schwerpunktthema der Landesfrauenkonferenz 2019 des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen. „Viele Frauen stecken wegen der Kindererziehung oder Pflege nahestehender Menschen im Beruf zurück – und leisten damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Dies kann aber zur Armutsfalle werden, weil es sie daran hindert, durch mehr bezahlte Arbeit besser fürs Alter vorzusorgen. In diesem Sinne fordern die VdK Frauen in einer Resolution deutliche Verbesserungen für Frauen im Beruf und unterstützen die aktuelle bundesweite Kampagne ‚ Rente für alle‘ “, sagte Kreisfrauenvertreterin Gabriele Hofmann

Gabriela Hofmann

Kreisfrauenvertreterin Gabriela Hofmann© Rausch

Frauen werden in der Arbeitswelt nach wie vor ungleich behandelt. Im Vergleich zu Männern erhalten sie für die gleiche Arbeit oft weniger Gehalt und werden bei der Besetzung von Führungspositionen selten berücksichtigt. Aktuell liegt der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen 21 Prozent unter dem von Männern.

Ein anderer Aspekt, weshalb Frauen ein höheres Armutsrisiko haben als Männer, ist, dass Frauen den Großteil der unbezahlten sozialen Arbeit wie Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen leisten. Konkret in Zahlen bedeutet dies, dass Frauen täglich um die Hälfte (52 Prozent) mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer leisten. Dies entspricht etwa 1,5 Stunden.

Folglich können sie oft nur einer Erwerbstätigkeit in Teilzeit nachgehen. Demnach liegt schon während des Erwerbslebens der Lebensstandard von Frauen deutlich unter dem von Männern. Ihr niedriger Verdienst und die Unterbrechungen der Erwerbsbiografie führen dann zu niedriger Rente und erhöhen so das Risiko der Altersarmut drastisch.
Besonders verschärft sich die Situation für alleinerziehende Mütter und alleinstehende pflegende Angehörige.
In der Resolution fordern die Frauen des Sozialverbandes VdK Hessen-Thüringen:
- Die Erhöhung des Mindestlohns zur Beseitigung des Niedriglohnsektors.
- Die Einführung einer gesetzlichen Regelung zur Beseitigung von Lohndiskriminierung auf betrieblicher Ebene.
- Tarifgebundene Arbeitsverträge.
- Die Ausweitung des Rechtsanspruchs auf Rückkehr aus einer Teilzeit- in eine Vollzeitbeschäftigung auch auf die Kleinbetriebe, die weniger als 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.
- Die vollständige Angleichung der Mütterrente.
- Flexible, kostenfreie und qualifizierte Ganztagsbetreuungen in Krippen, Kindergärten und Schulen sowie eine flächendeckende und ausreichende Ferienbetreuung.
- Gerechte Lohnersatzleistung
- Die rentenrechtliche Anerkennung von Pflege für pflegende Angehörige, unbezahlte soziale Arbeit wie auch Haus- und Sorgearbeit.

Die Frauen des VdK Hessen-Thüringen rufen Politik und Wirtschaft auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Benachteiligungen auch von älteren Frauen effektiv bekämpft werden. Reformen müssen zum Umdenken bzw. Handeln und auch umgesetzt werden. Das Ergebnis muss zu einer deutlichen Verbesserung führen.

(Friedrich Rausch, KV-Pressebeauftragter)

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