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Rentenanpassung
zum 1. Juli 2019 verhindert zunehmende Altersarmut nicht
Tatsache ist, dass in Hessen und Thüringen, wie in ganz Deutschland, immer mehr Menschen von Altersarmut betroffen sind.
Laut den amtlichen Zahlen der Statistischen Landesämter stieg die Armutsgefährdungsquote bei den 65-Jährigen und Älteren zwischen 2007 und 2017 in Hessen von 10,7 auf 14,1 Prozent, in Thüringen von 8,6 auf 12,6 Prozent. Die Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nahm in dem Zeitraum in Hessen um gut die Hälfte, in Thüringen um fast um ein Drittel zu. Der VdK erwartet von der Politik klare Entscheidungen für eine verlässliche und auskömmliche staatliche Altersversorgung. Alle Generationen verdienen klare Antworten zu bekommen, wie es mit der Rente in Deutschland weitergeht. Denn die einstigen Versprechen, dass die Rente sicher ist, oder von der Rente anständig leben zu können, scheinen nicht mehr zu gelten. In der Bevölkerung schwindet das Vertrauen immer mehr, dass die staatliche Alterssicherung den einmal erarbeiteten Lebensstandard sichert. 80 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland gehen davon aus, dass sie später von ihrer Rente gar nicht oder gerade so leben können.
Deshalb hat der VdK eine bundesweite Rentenkampagne für eine gerechte Rente für alle Erwerbstätigen gestartet. Der Landesverband Hessen-Thüringen unterstützt die aktuelle VdK-Kampagne "Rentefüralle" mit voller Kraft. Ziel der Aktion des VdK ist, eine grundlegende Reform der gesetzlichen Rentenversicherung anzustoßen. Alle Menschen müssen eine gerechte gesetzliche Rente bekommen.
Das deutsche Rentenversicherungssystem muss zukunftsfähig gemacht werden.
Arbeit und Lebensleistung müssen belohnt werden.
Die wichtigsten Forderungen des VdK sind:
- Die Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung durch eine Abgabe für Unternehmen, die durch Automatisierung und Digitalisierung mit nur wenigen Beschäftigten hohe Gewinne erzielen.
- Damit Krankheit nicht arm macht, müssen die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente komplett gestrichen werden.
- Große Vermögen sowie hohe Einkommen müssen so besteuert werden, dass ein sozialer Ausgleich ermöglicht und Altersarmut verhindert wird.
- Alle Erwerbstätigen müssen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, auch Selbstständige und Politiker sowie langfristig ebenso Beamte.
(Friedrich Rausch, KV-Pressebaauftragter)