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Eine geniale und doch so einfache Idee

Von: scb

Zu über 300.000 Einsätzen rücken die Hamburger Rettungsdienste jedes Jahr aus – das sind rund 820 Einsätze am Tag. In vielen Notfällen geht es dann um jede Sekunde. Immer öfter richtet sich der Blick der Helfer inzwischen auch auf den Kühlschrank, denn immer mehr Menschen bewahren dort eine SOS- oder Notfalldose auf. Auch der Hamburger Sozialverband VdK hat jetzt für seine Mitglieder die kleinen Lebensretter angeschafft.

Renate Schommer präsentiert eine SOS-Notfalldose
Die VdK-Landesvorsitzende Renate Schommer brachte die Idee der Dosen aus Bayern mit nach Hamburg. © VdK Hamburg

In Rettungseinsätzen muss es schnell gehen

Oft genug wissen Notfallmediziner aber gar nicht genau, was den Patienten fehlt, die einen Notruf an die Rettungsleitstelle unter der Nummer 112 abgesetzt haben. Vor Ort gehen die Retter daher nach dem sogenannten SAMPLE(R)-Schema vor, um eine Notfallanamnese und eine Diagnose erstellen zu können. Die Retter fragen in solchen Situationen nach Symptomen, Allergien, Medikamentöser Vorgeschichte, der Patientenvorgeschichte, nach Letzter Nahrungsaufnahme und Stuhlgang sowie weiteren Ereignissen und Risikofaktoren.

Patienten oder Angehörige müssen also viele Fragen beantworten und im besten Fall viele Details wissen. Gar nicht leicht in solchen Stresssituationen! Häufig genug sind Patienten zudem auch ohne Bewusstsein oder können beispielsweise wegen eines Schlag­anfalls nicht mit den Rettern kommunizieren. Hilfreiche Unterlagen wie Impfpass, Patientenverfügung, Medikamentenplan oder die Kontaktdaten von Angehörigen können Notfallmediziner aber im Einsatz nicht lange suchen. So kann wertvolle Zeit verloren gehen. Um das zu vermeiden, besorgen sich immer mehr Menschen eine Notfalldose.

Notfalldose - was muss rein

Das Prinzip dahinter ist zunächst so einfach wie naheliegend: Auf einem faltbaren Vordruck werden die wichtigsten Informationen vermerkt, also etwa: liegen Vorerkrankungen oder Allergien vor, welche Medikamente werden regelmäßig eingenommen, wer ist im Notfall zu alarmieren und wer kann sich gegebenenfalls um ein Haustier kümmern? Aber auch ob eine Patientenverfügung oder ein Organspenderausweis vorliegen und wo diese zu finden sind, kann vermerkt werden. Der ausgefüllte Zettel wird dann zurück in die Dose gesteckt. Da viele Menschen allerdings eine lange Krankengeschichte haben oder viele Medikamente nehmen müssen, findet sich in der Notfalldose auch genug Platz für zusätzliche Zettel oder auch einen vom Hausarzt erstellten Medikamentenplan. Die Informationen auf dem Zettel sollten stets aktuell gehalten werden. Das Blatt kann zudem kopiert und beispielsweise im Portemonnaie auch als „Notfalldose-to-go“ mitgeführt werden.

Notfalldose mit Aufkleber VdK Hamburg
Die Dosen enthalten einen vorgedruckten Infozettel und zwei Aufkleber, die anzeigen, wo in der Wohnung die SOS-Dose zu finden ist. © VdK Hamburg

Erhältlich in Landesgeschäftsstelle und bei den Ortsverbänden

Auch der Hamburger Sozialverband VdK hat für seine Mitglieder die kleinen Lebensretter angeschafft. VdK-Mitglieder können die blau-weißen Notfalldosen kostenlos in der Landesgeschäftsstelle oder auch direkt bei den Vorsitzenden der acht VdK-Ortsverbände erhalten. 

Darüber hinaus werden die Notfalldosen auch als Werbeträger bei Messen, Informationsständen oder den Veranstaltungen der Ortsverbände verteilt.

Kontakt: Sozialverband VdK Hamburg e.V.

Hausadresse Hammerbrookstraße 93, 20097 Hamburg Telefon: 040-40 19 49 - 0 040-40 19 49 - 0 Fax: 040-40 19 49 - 30 E-Mail: hamburg@vdk.de Website: www.hamburg.vdk.de

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